Best audio intros in media

Es gibt da draußen eine Unmenge von Medien, die uns tagtäglich mit ihren Klängen beeinflussen – mal mehr, mal weniger prägnant. Ich hab mir mal die Mühe gemacht und einige Themes und Intros aus verschiedenen Medien herausgesucht, die mich am tiefsten beeindruckt haben, oder die schönsten Ohrwürmer erzeugen können. Sicherlich kann man diese Liste noch um einiges erweitern – Vorschläge sind in den Kommentaren daher gern gesehen 🙂

Game of Thrones: Ein wuchtiges, tiefdunkles Cellointro, das sich hier mit dem wahrscheinlich brilliantesten Vorspann der TV-Geschichte gepaart hat. Whoa – alleine deswegen muss man diese Serie gesehen haben.

https://www.youtube.com/watch?v=Z-TOHc7I1pc

Super Mario Land: schon nach den ersten zwei Tönen kann jeder die Melodie diesem Titel zuordnen. Weil es das Mario-Spiel ist, mit dem für mich die Videospiel-Leidenschaft erst so richtig begann, steht es hier stellvertretend auch für die vielen anderen Mario-Melodien, die man einfach gehört haben muss.

Star Wars: Jedes Kind weiß, dass nach diesen Klängen etwas unheimlich episches folgt. Naja, zumindest bei der alten Trilogie.

Die Sendung mit der Maus: Das vielleicht großartigste, was das deutsche Fernsehen je hervorgebracht hat. Die Titelmelodie verströmt wie keine andere eine Kombination aus guter Laune, Neugier, und Verspieltheit. Und sie bleibt extrem im Kopf hängen. Gut so!

CRE: Es gibt viele Podcasts da draußen mit tollen Intros – das von CRE, gleichzeitig einer der ältesten Vertreter in der Podcastszene überhaupt, bleibt mir am stärksten im Ohr haften. Schöner Hacker-Retro-Charme!

Hier reinhören

House: Insgesamt existieren drei Intros zu dieser Serie – eins brillianter als das das andere. Mir gefällt das Singapore Theme am besten.

Giana Sisters: Dieser Titel steht hier etwas unter Vorbehalt, weil ich die Melodie erst vor kurzem richtig schätzen gelernt habe. Gespielt habe ich Giana Sisters nie, aber dank der Verwendung als Intromusik beim tollen Stay Forever Podcast wurde sie mir in den letzten Jahren regelmäßig injiziert. Wer einen guten Remix findet, darf mich gern darauf hinweisen – alle Remixe, die ich mir bisher auf Youtube angehört habe, haben mich bisher nicht ansatzweise so begeistern können wie das Original.

Civilization 4: Das ist einfach Magie pur. Ich legte das Spiel anno 2005 ins Laufwerk, installierte es, freute mich auf die erste Partie – und blieb im Hauptmenü hängen. Lauschte diesem Lied, das dort in Endlosschleife läuft, für mindestens 30 Minuten. Baba Yetu heißt es, und ich empfehle an dieser Stelle auch das Album Calling all Dawns des Künstlers hinter diesem Meisterwerk, Christopher Tin. Zu Recht gewann dieser Song als erstes Videospiel überhaupt einen Grammy.

2013 war…

Huch, schon Februar? Oh, dann wird es aber mal Zeit für meinen leider etwas verspäteten Jahresrückblick. Bitteschön! Also, 2013 war…

…gesundheitlich: Keine Frage, 2013 stand ganz im Zeichen des Diabetes Mellitus. Bereits im Januar habe ich die Auswirkungen gemerkt, am 2. Februar dann die vorläufige Diagnose – da war 2013 für mich schon „am Arsch“. Ich habe versucht, das beste daraus zu machen. In meiner Diapraxis fühle ich mich gut versorgt, und in der #dedoc Community gut aufgehoben. Nicht zuletzt habe ich mit Insulinaspekte einen Blog zum Thema geschaffen. Weiterhin habe ich über 10 Kg an Gewicht verloren. Dafür aber etwas weniger Sport getrieben als 2012 – das muss wieder besser werden.

…beruflich: Hier der positive Gegenpol – Studienabschluss! Fuck’in Diplom endlich in der Tasche, direkt eine Promotionsstelle angetreten – besser gehts nicht.

…urlaubstechnisch: schön! Zwei Wochen wandern, ausspannen, das hat richtig gut getan!

…kulinarisch: die Feststellung, dass es in Kiel doch noch kleine, richtig gute Lokale zu finden gibt, die ich noch nicht kenne. Dank Zombiebunker weiß ich nun, wo es die leckersten Burger überhaupt gibt. Omnom!

…literarisch: Ich habe Robert Harris für mich entdeckt. Angefangen bei Vaterland (mehr dazu hier), und dem nicht ganz so großartigen, aber immer noch fantastisch geschriebenen Angst.

…cineastisch: Ich war kaum im Kino. Django, Man of Steel, Star Trek Into Darkness, Rush. Ich gelobe, 2014 wieder öfter ins Kino zu gehen. Darum: Django war toll, Rush ebenfalls, Star Trek ok, Man of Steel Grütze.

…podcastig: Oh yeah, 2013 war ein fantastisches, brilliantes, großartiges Podcastjahr! Auf der Hörerseite habe ich einige olle Kamellen aus meinem Instacast herausgeschmissen, dafür aber neue, tolle Podcasts abonniert. „Podcast des Jahres“ – das ist für mich sehr schwierig zu bestimmen, darum einfach mal meine Top 3 ohne Reihenfolge: Logbuch:Netzpolitik, wegen der guten Aufarbeitung der NSA-Facepalms, Stay Forever – weil nirgendwo unterhaltsamer über alte PC-Spiele gesprochen wird, und Second Unit – weil Christian und Tamino es schaffen, auf einem unterhaltsamen, konstant hohen Niveau unermüdlich Woche für Woche einen anderen Film durchzukauen.
Auf der Macherseite steht da natürlich PlayTogether, mit vielen neuen Hörern und neuen, ganz tollen Gästen. 2014 wollen wir weiter wachsen, mehr Gametalks aufzeichnen, ein neues Logo einführen und im Hintergrund den Produktionsablauf komplett umkrempeln. Weiterhin habe ich 2013 zwei Gastspiele gehabt – zunächst bei Second Cut, und zum Jahresabschluss beim tollen Crossover mit Second Unit. Hat sehr viel Spaß gemacht, und wer weiß, was 2014 in der Hinsicht noch bringen wird!

…spielerisch: Ich habe in der ersten Jahreshälfte viele ältere Spiele nachgeholt, und in Deus Ex: Human Revolution eines der tollsten Spiele der letzten Jahre entdeckt. Da werde ich sicherlich noch einmal in den Directors Cut hineinschauen. Zum Sommer hin kam ich dann in eine Spieleflaute, wo ich phasenweise einfach keine Lust hatte, etwas neues anzufangen. Die letzten Monate standen dann aber komplett Grand Theft Auto V zu, welches einfach in so gut wie jeder Hinsicht überzeugen konnte. Lange keinen Blockbuster mehr erlebt, der wirklich alle Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen konnte! Für 2014 habe ich mir vorgenommen, Nintendo wieder zu unterstützen. Endlich wieder Mario spielen! Die Wii U ist angeschafft, und da ich die Wii ja quasi ausgesessen habe, steht da ein riesiges Archiv an ungespielten Spieleperlen vor mir, die noch gesichtet werden müssen. Mehr dazu bei PlayTogether!

…serientechnisch
: Dank Watchever ging 2013 hier einiges! Ich habe mir Breaking Bad komplett reingezogen und bin immer noch baff. Endlich mal wieder eine Serie mit einem würdigen Ende. Wenn es eine Serie schafft, auch noch nach Monaten in meinem Kopf herumzuschwirren und mir einige Schlüsselelemente wieder vor Augen zu führen, muss es eine gute Serie gewesen sein. Eine verdammt gute. This!

…menschlich: Person des Jahres ist eindeutig Edward Snowden, da gibt es gar keine Zweifel. Parallel dazu etliche Politiker, die man wirklich in der Pfeife rauchen könnte: Pofalla, Friedrich, und unsere ehemalige Kieler OB Susanne Gaschke. Mit Wohlwollen stelle ich fest, dass sie alle zurecht nicht mehr im Amt sind.

…politisch: Chancen waren da, Chancen wurden vertan. Die aktuelle Bundesregierung könnte mir nicht egaler sein. Und das ist traurig.

…sportlich: Kein großes Turnier, da wird 2014 mit Olympiade und Fußball-WM deutlich spannender. Bayern kauft weiterhin die Tabellenspitze und sorgt für Langeweile – was man allerdings auch vielen mutlosen Konkurrenten ankreiden muss. Aber immerhin gab es ein starkes Champions League Finale. In der Formel 1 passierte das, was ich nicht unbedingt erwartet hätte: Red Bull dominierte wie nie zuvor, Ferrari hatte nichts entgegenzusetzen, McLaren war eine glatte Enttäuschung. Fahrer des Jahres ist für mich (neben Vettel, aber den lasse ich mal außen vor) Roman Grosjean, der in diesem Jahr wirklich gereift ist und sein Rüpelimage ablegen konnte.

2014 wird…

ein bisschen was habe ich im Text ja schon angedeutet. Wenn ich hier zurückdenke an meine Vorsätze 2013, dann ist daraus leider nicht viel geworden. Das Ziel, eine neue Programmiersprache zu lernen, konnte ich keineswegs umsetzen. Dafür kamen zu viele Stolpersteine in den Weg, Diabetes, die Diplomarbeit zog sich zu lange hin, etc. Darum setze ich mir das auch dieses Jahr nicht wieder als Ziel. Ich habe ein noch geheimes Projekt in der Hinterhand, welches zum späten Frühjahr hin vielleicht mal in die Puschen kommen wird. Ich will mehr podcasten, und in der Promotion meine erste Publikation einreichen. 2014 sieht finanziell auch weit besser aus als 2013, so dass ich die ein oder andere Neuanschaffung tätigen kann, die ich bisher immer aufschieben musste.
Und ich will weiterhin die Diabetes-Sau unter Kontrolle behalten!

Support your favorite Blog/Podcast now!

Es ist Ende Oktober, und man könnte ja schon langsam anfangen, an den Konsumterror namens Weihnachten zu denken. Viele von euch werden sicherlich erst im Dezember anfangen, für die Liebsten Geschenke zu besorgen, ich muss aus beruflichen Gründen schon früher damit anfangen (werde Weihnachten und den Jahreswechsel auf See verbringen, dazu an anderer Stelle später mehr).

Für den Fall, dass ihr das ein oder andere Geschenk bei Amazon (oder anderen Versandhändlern mit Affiliate-Programmen) kauft, was man ja nicht ausschließen kann, möchte ich an dieser Stelle noch an die damit verbundenen Möglichkeiten erinnern: Unterstützt doch im gleichen Atemzug einen Blog oder Podcast eurer Wahl!

Wie das geht? Ganz einfach: So gut wie jeder Podcast hat sich beim Affiliate-Programm von Amazon angemeldet. Sie bewerben ein bestimmtes Produkt, oder stellen einfach einen Link zu Amazon auf ihrer Seite zur Verfügung. Wenn ihr auf diesen Link klickt, und anschließend Waren in den Warenkorb legt und kauft, werden um die 5% des Kaufpreises an den Programmteilnehmer gutgeschrieben. Amazon wickelt das als ohnehin einkalkulierte Werbungskosten ab, somit wird das Produkt für euch nicht teurer.

PlayTogether könnt ihr beispielsweise mit einem Einkauf über diesen Link unterstützen.

Podcasting ist in der Regel ein Hobby, welches keine Einnahmen generiert, aber laufende Kosten verursacht. Für PlayTogether, den ich mit Carsten monatlich aufnehme, belaufen sich diese Kosten auf etwa 60€ im Jahr. Die kriegen wir derzeit noch nicht über Flattr oder eben Amazon wieder rein. Darüber hinausgehende Anschaffungen wie Mikrofone, Software etc. sind da noch gar nicht einkalkuliert. Also: Überlegt, welche Blogs oder Podcasts ihr in diesem Jahr besonders viel gelesen oder gehört habt, und honoriert dies beim Weihnachtseinkauf mit einem Klick auf die entsprechenden Affiliate-Links! Die Betroffenen werden es euch mit Sicherheit danken.

Vaterland

Mal wieder eine der selten gewordenen Leseempfehlungen von mir, aber dieses bereits etwas ältere Werk hat es wirklich verdient.

Deutschland hat den zweiten Weltkrieg „gewonnen“. Was wäre wenn… mit dieser Frage hat sich Robert Harris bereits vor 20 Jahren in seinem spannenden Roman „Vaterland“ beschäftigt. Die Geschichte um Kommissar März, der mit einem Leichenfund an einem Seeufer konfrontiert wird, beginnt im großdeutschen Reich, in Berlin, im Jahre 1964. In wenigen Tagen feiert Adolf Hitler seinen 75. Geburtstag, und zudem hat sich US-Präsident Joseph Kennedy angekündigt – erste Annäherungen der beiden Großmächte USA und Deutschland deuten sich an, die sich im Kalten Krieg befinden.

Ich mag diese postapokalyptischen Szenarien – dieses hier ganz besonders. Harris beschreibt seine Szenerien höchst detailliert, düster, beklemmend. Als Leser geht man natürlich mit einigem an Vorwissen an diese Geschichte heran, und Harris schafft es, den Leser auch vollständig mitzunehmen. Die Trennung der wahren und der fiktiven Ereignisse findet etwa um 1942 bis 1943 statt – der Wendepunkt in Stalingrad hat also nicht stattgefunden, ebenso wie die Großoffensive der Normandie. Der Zeitpunkt – 1964 – bedeutet weiterhin, dass Berlin nach den Vorstellungen von Albert Speer gestaltet werden konnte. Natürlich wurde Germania mit der Großen Halle gebaut und mehrfach in „Vaterland“ erwähnt. Die Ostbesiedelung, nach Hitlers Vorstellungen, ist im vollen Gange, mehr oder weniger erfolgreich. An der Ostfront tobt weiterhin der Krieg, aber niemand weiß so richtig, was genau dort vor sich geht.

Fragen, die man sich während des Lesens stellt, werden fast automatisch aufgegriffen. Was weiß man eigentlich über den Holocaust? Welche Macht haben Geheimdienste und Gestapo? Wie sind die deutschen Außengrenzen gestaltet? Neben all diesen spannenden Außenelementen wird noch eine spannende Kriminalgeschichte mit mehreren unerwarteten Wendepunkten erzählt, die in einem höchst gelungenen Ende mich als Leser baff zurückgelassen hat.

Ich habe das Buch auf deutsch gelesen, im Original ist das Buch unter dem Titel „Fatherland“ erschienen. Die deutsche Übersetzung ist dabei wirklich gelungen. Zumal Harris zahlreiche Zitate aus Originaldokumenten eingesponnen hat, die in der englischen Version natürlich übersetzt wurden und hier originalgetreu wiedergegeben werden können. Weiterhin ist der Hauptprotagonist natürlich deutsch, und der Übersetzer (Hanswilhelm Haefs) konnte so an dem ein oder anderen Dialog Berliner Dialekt einfließen lassen, als auch Gespräche mit amerikanischen Protagonisten realistischer wiedergeben.

Dies war außerdem der erste Roman, den ich von Robert Harris gelesen habe – und sicherlich nicht der letzte. Ich habe lange nach einer E-Book Version von „Vaterland“ gesucht und nirgends gefunden, dann endlich erschien sie Ende August für kindle und co.

Bye bye, Google Reader

Die Ankündigung von Google, seinen Reader-Dienst einzustellen, hat mich zugegebenermaßen recht entzürnt. Ich habe eine ganze Menge an RSS-Feeds von diversen Blogs abonniert und in Ordner kategorisiert, die ich jeden Tag mehrfach aufrufe. Googles Reader-Dienst galt als das Sync-Mothership, welches die Feeds an die diversen Endgeräte weitergeleitet hat die so immer synchron gehalten wurden. Gelesen habe ich die Feeds mittels Reeder sowohl auf iPhone als auch auf meinen beiden Macs.

Nun ist bald Schluss. Google hat den Reader bereits von sämtlichen Seiten gestrichen, er ist nur noch direkt über http://www.google.com/reader aufrufbar. Und am 1. Juli wird er endgültig gekillt. Nach Alternativen habe ich lange Ausschau gehalten. Als vielversprechende Kandidaten haben sich beispielsweise Feedly, Newsblur, Digg und Fever entpuppt. Doch letztendlich entschied ich mich für den kostenpflichtigen Dienst Feedbin.me. Sicherlich mehr aus Bequemlichkeit, ist dieser Dienst doch bereits jetzt in Reeder integriert, so dass ich direkt dort weitermachen kann, wo ich am Ende vom Google Reader aufgehört habe. Die Migration von Google zu Feedbin gestaltet sich easy – einfach bei Google den Datenexport anstoßen, und die herausfallende xml-Datei in Feedbin reinwerfen, fertig. Unterschiede sind nur marginal – Google verwendet Ordner, Feedbin verwendet Tags.

Es bleibt so, wie es ist - dass ich Reeder zu einem komplett anderen Dienst migriert habe, fällt überhaupt nicht auf
Es bleibt so, wie es ist – dass ich Reeder zu einem komplett anderen Dienst migriert habe, fällt überhaupt nicht auf
Ich habe die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und gleich mal ein paar alte Feeds ausgemistet, neue eingefügt, vieles neu sortiert. Und alles ist wie vorher – nur das Mothership ist nun ein anderes. Auf dem Mac ist Reeder leider noch nicht in dem Stadium, hier wird derzeit nur Google unterstützt – gleiches gilt für die iPad Version. Generell wird Reeder sehr sparsam weiterentwickelt. Support für Feedly ist beispielsweise angekündigt, lässt aber noch auf sich warten. Dennoch ist diese App mein absoluter Favorit unter den Feedreadern. Den Umweg über den Browser gehe ich gerne mit, solange ich auf ein Reeder-Update für den Mac warte.

Die 2$ im Monat hätten dir gehören können, Google!

Für welche Google-Alternativen habt ihr euch entschieden?

Formel 1: Leading Edge?

Ich muss hier mal die Lanze brechen, nachdem ich in letzter Zeit sowohl von der Community, als auch dem Medien, immer mehr Kritik an der Formel 1 lese und höre. Wobei, streng genommen gab es immer Kritik an der Formel 1, seit ich sie aktiv verfolge. Das kann ich ziemlich genau datieren, nämlich die Saison ’96. Es war Schumis erste Saison bei Ferrari, nachdem er 2x mit dem Teils unterlegenen Benetton Weltmeister wurde. So gesehen ärgere ich mich auch sehr, dass ich die glorreiche Zeit von Senna nicht wirklich miterlebt habe, weil ich einfach zu jung war.

Formel 1 ist seither meine Passion. Es gab Jahre, in denen ich kein einziges Rennen live verpasst habe, und sonst habe ich sie aufgezeichnet. Morgens um 4 Uhr für das Rennen in Suzuka aufstehen? Kein Problem. Ich habe mitgefiebert und geschwitzt, als Schumi im Jahre 2000 nach der brillianten Boxenstrategie gegen Mika Häkkinen den ersten WM-Titel seit 21 Jahren für Ferrari gewann. Das Jahr mit dem bis heute vielleicht brilliantesten Überholmanöver von Häkkinen gegen Schumi.

Ich war immer Schumacher-Fan, dazu stehe ich auch. Der Schreckmoment, als er 1999 den schweren Unfall in Silverstone hatte, ist mir gut im Gedächtnis geblieben. Genauso aber die erlösende Feier nach dem ersten Titel mit Ferrari, die dominierenden Saisons 2002 und 2004 samt kontroverser Stallregien (dagegen sind die Ereignisse aus Malaysia 2013 Kinderkram) und die spektakulären Fights mit dem aufmuckenden Montoya 2003.

Fast in jeder Saison, die ich seither verfolgt habe, gab es unvergessliche Ereignisse. Hier meine Favoriten herauszupicken ist schwer. Ziemlich weit vorne liegt wahrscheinlich Schumis Fabelrennen 1996 in Spanien, das ihm zum „Regenmeister“ machte. Oder Spa 1998, zum einen wegen des seither größten Startunfalles, zum anderen wegen der Kollision des überlegen führenden Schumachers gegen den zu überrundenden Coulthard. Vettels unvergessener Sieg im unterlegenen Toro Rosso 2008 in Monza. Als Jean Alesi im unterlegenen Prost 2001 nach dem 5. Platz seinen Helm ins Publikum wirft. Die spannendsten Saisonfinales waren wahrscheinlich 1997 (Schumi gegen Villeneuve), 2000 (Schumi gegen Häkkinen), 2007 (Raikkonen gegen Hamilton und Alonso) und 2008 (Massa gegen Hamilton), die teilweise erst in der letzten Kurve entschieden wurden.

Kontroversen gab es oft, und zeitweise war auch ich kurz davor, das Interesse zu verlieren. Am schlimmsten natürlich die Saison 2005, als keine Reifenwechsel während eines Rennens erlaubt waren. Zwei Reifenhersteller (Michelin und Bridgestone) sorgten für einen ungleichen Kampf, bei dem Ferrari mit Bridgestone keine Chance hatte. Und schließlich der Höhepunkt dieser absurden Saison in Indianapolis, als Michelin nach dem Trainingsunfall von Ralf Schumacher nicht mehr gewährleisten konnte, dass die Reifen ein ganzes Rennen über die Steilkurve aushalten würden. Gerade in den doch recht verschlossenen USA, die lieber ihren eigenen Rennserien vertrauten, wurden hier viele Karten verspielt.

Ohnehin wird seit 20 Jahren in der Formel 1 über die Reifen gestritten. Sei es über die Rillen, über die modifizierten Schlagschrauber, über die zeitweise trendigen Radkappen oder über die Haltbarkeit. Mit Pirelli hat die Formel 1 seit letztem Jahr einen Weg eingeschritten, den ich auch erst mit Skepsis verfolgte. Und nun verteidige.
Die Reifen der Formel 1 sind Leading Edge Technology. Dank ihnen wurde es möglich, dass trotz der immer mehr eingeschränkten Motoren immer bessere Rundenzeiten erzielt werden konnten. Selbst nach dem Umstieg von V10 auf V8 Motoren wurden die Rundenzeiten noch besser. Und blicken wir mal zurück: Zeitweise befand sich die Formel 1 wirklich in einer Identitätskrise, es wurde kaum noch überholt. Es wurden reine Strategierennen, insbesondere auf den von vielen zurecht kritisierten Tilke-Rennstrecken wie beispielsweise Abu-Dhabi und Bahrain. Die Aerodynamik der Fahrzeuge ist dermaßen perfektioniert, dass zugleich optimale Downforce als auch maximal verwirbelte Luft am Heck erzeugt werden, die ein einfaches Windschattenfahren deutlich erschweren. Actionrennen, wie sie manchmal in der GP2 zu sehen waren, sah man in der Formel 1 nur noch selten (mein Highlight hier, auf das ich immer wieder gerne verweise: Hamiltons Fabelrennen in 2006).

Dem wird seit einigen Jahren mit einigen Versuchen mal mehr, mal weniger erfolgreich künstlich entgegengewirkt. Derzeit helfen gleich vier Maßnahmen, dass in der Formel 1 wieder Action angesagt ist:
1. KERS. Wurde eine Saison erfolgreich getestet, dann untersagt, dann wieder eingeführt. Die Idee ist nicht neu, und wird beispielsweise in ähnlicher Form in der Formel 2 angewandt. Dort wird mir Einheitsmotoren gefahren, und jeder Fahrer darf bis zu 8x pro Rennen einen ordentlichen PS-Boost nutzen. In der Formel 1 dürfen die Fahrer derzeit bis zu 6 Sekunden pro Rennen einen Boost von 82 PS nutzen, das über Energierückgewinnung gewonnen wird. 2014 sogar 163 PS für fast 9 Sekunden. Dieser Boost kann frei eingeteilt werden, etwa stückweise für eine optimierte Rundenzeit, oder am Stück bei einem Überholmanöver.
2. DRS. Das Drag Reduction System ist sicherlich die abenteuerlichste Idee der Formel 1 der letzten Jahre, und definitiv auch der künstlichste Eingriff, um mehr Überholmanöver zu erzwingen. Wenn der hinten liegende Fahrer näher als 1 Sekunde an den Vordermann herangefahren ist, darf er auf 1-2 bestimmten Streckenabschnitten (natürlich Geraden) den Heckflügel öffnen, um weniger Luftwiderstand zu haben. Das hilft auf vielen Rennstrecken enorm, andere sind schlicht ungeeignet dafür. Probleme damit gab es selten, aber über die Art des Einsatzes bin ich auch nicht hundertprozentig erfreut. Ich würde es beispielsweise bevorzugen, wenn jedem Fahrer pro Rennen nur eine begrenzte Zahl an DRS- Einsätzen zugestanden wird.
3. Kein Nachtanken. Die beste Maßnahme des Formel 1 Reglements. Die Tankanlagen führten in der Vergangenheit zu vielen Unfällen, und sie versagten zu häufig den Dienst. Den Teams war oft nichts vorzuwerfen, da die Tankanlagen einheitlich waren und unter keinen Umständen modifiziert werden durften. Seither gibt es natürlich keine Tankstrategien mehr, dafür ist die Zeit für einen Boxenstopp erheblich gesunken. Es ist zu einem richtigen Sport geworden, die Reifen zu wechseln. Derzeit hält Red Bull den Rekord für den schnellsten Stopp, und dieses Jahr wird sicherlich noch die 2 Sekundenmarke fallen. Während die Red Bull Mechaniker die Reifen einfach ans Auto knallen und festschrauben, muss der Reifen bei Sauber noch präzise angesetzt werden, damit die Mutter nicht verkantet. Allein durch diesen Kniff konnte beispielsweise Vettel Hülkenberg in Shanghai 2013 in der Box überholen. Und insbesondere durch die neuen Pirellireifen ist dieser „Wettbewerb im Wettbewerb“ noch spannender geworden.
4. neue Reifenmischungen. Womit ich beim letzten, und derzeit wichtigsten Punkt wäre: die Reifenmischungen von Pirelli. Seit nicht mehr getankt werden darf, muss jedes Team stattdessen beide Reifenmischungen im Rennen mindestens eine komplette Runde lang gefahren sein (Ausnahme: Regenrennen). Und hier scheiden sich die Geister. Die Reifen bauen teilweise richtig stark ab. Das führt zu einfachen Überholmanövern der Fahrer, die mit frischen Reifen gegen einen Fahrer mit alten Reifen antreten. Kaum ein Team traut sich derzeit, mit zwei Stopps durchs Rennen zu kommen. Drei- oder sogar Vierstoppstrategien sind an der Tagesordnung, die Verlierer sind Teams, die ihre Autos nicht optimal darauf abstimmen können. Oder die Fahrer, die zu hart attackiert haben.

Meine Meinung ist die: Gerade durch diese Maßnahmen hat die Formel 1 extrem an Würze gewonnen. Was wir nun jedes Rennen auf der Strecke sehen ist eine Kombination aus purer Action und richtig spannenden Rad-an-Rad Duellen, als auch ein sehr Strategie-geprägtes Rennen der Verantwortlichen an der Boxenmauer. Ich begrüße das. Sicherlich, die aktuellen Abläufe sind bei weitem nicht perfekt. Wenn ich etwas kritisieren sollte, dann wären das zuallererst die Testbedingungen und die eingefrorenen Motorenreglements. Letzteres wird natürlich durch die neuen V6-Turbomotoren, die 2014 kommen, erstmal Geschichte sein. Aber in Sachen Tests wird hier zu hart eingegriffen. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, als die Teams mit teilweise einer halben Milliarde Dollar Budget zigtausend Testkilometer im Vorfeld als auch während der Saison abgespult haben. Dahin will man natürlich nicht zurück. Derzeit jedoch darf so gut wie nicht getestet werden. Es gibt eine Handvoll Testtage vor dem Saisonstart, die jedoch bei weitem nicht ausreichen, um sich auf die Reifensituation vernünftig einstellen zu können. Hier liegt meiner Meinung nach der Hund begraben, warum die Teams erst nach den ersten 3-4 Saisonrennen gut aufgestellt sind.

In den letzten Jahren, insbesondere seit der Wirtschaftskrise, ist auch in der Formel 1 ein unumdingbarer Sparkurs angebrochen. Andere Rennserien verfolge ich auch, wenn auch nicht halb so intensiv wie die Formel 1. Die DTM ist da noch an erster Stelle zu nennen, die aber sehr daran krankt, dass nur drei Marken beteiligt sind. Entsprechend wird hier mit besonderen Regeln versucht, den Stallordern Einhalt zu gebieten (etwa die blauen Flaggen für diejenigen, die einen Pflichtstopp weniger haben als der Hinterherfahrende). Die WTCC war eine Weile ganz vielversprechend (und mit dem @Whistler82 habe ich mir auch das Rennen in Oschersleben 2009 an der Strecke angesehen), versank dann aber auch in Abgängen, gescheiterten Hoffnungen und einem nicht funktionierenden Handycapsystem der dominierenden Fahrzeuge. Rennserien der USA, insbesondere Indycar, habe ich im letzten Jahr eine Chance gegeben, und diese waren durchaus vielversprechend. Doch gepackt hat mich das längst nicht, darum picke ich mir hier nur 2-3 Highlights pro Jahr heraus – etwa das Indy 500 Rennen. Keine Rennserie ist so „Leading Edge“ wie die Formel 1, in der durch und durch immer wieder überraschende Entwicklungen auch hinter den Kulissen stattfinden. Seit nicht mehr beliebig Zusatzflügel an den Fahrzeugen angebracht werden dürfen, ist das sogar noch spannender geworden. Beispiele? F-Schacht, Doppel-Diffusor, Doppel-DRS, Motormapping und der seit Jahrzehnten beliebte biegsame Flügel. Entwickelt von einigen der schlauesten Menschen im Motorsport, etwa Adrian Newey und Ross Brawn.

Die Formel 1 ist die Königsklasse des Motorsport, und ich sehe auch nicht, dass sich das ändern wird. Unmengen an Geld sind hier im Spiel, und natürlich ist das ein Grund mehr für die Medien, diesem Sport die höchste Aufmerksamkeit zu widmen. Vettel verliert plötzlich seine letzten Freunde (so wollte mir die Bäckerin gestern morgen die Bild am Sonntag andrehen), gegen Webber läuft ein Komplott und Mateschitz will alles hinschmeißen – in der Formel 1 wird alles aufgebauscht. Seit Jahrzehnten. Starke Egos entwickeln sich zu erfolgreichen Siegertypen, und Vettel ist genauso „Arschloch“ wie Schumi oder Alonso oder Raikkonen oder…

Auch in zehn Jahren werde ich noch mitfiebern, während andere dann meinetwegen über die Bremsen, die Biokraftstoff, mal wieder übers Qualifying oder was auch immer dann gerade die Kontroverse der Stunde sein wird, meckern werden. Und ich meckere dann natürlich auch, wenn es angebracht ist.

Kleiner Service zum Schluss:
-das nächste Formel 1 Rennen, und damit der Auftakt der Saison in Europa, ist der Große Preis von Spanien in Barcelona am 12. Mai, 14 Uhr
-Der Auftakt der DTM ist wie gewohnt in Hockenheim am 5. Mai um 13.30 Uhr
-Das nächste WTCC Event ist am 28.4. in der Slowakei
-Der Indy 500 findet am 26. Mai um 17.00 Uhr statt
-Die 24 Stunden von Le Mans starten am 22. Juni um 15.00 Uhr

Bahn frei für sachliche Kritik!

Zweitausendzwölf

Lange ist hier nichts mehr geschrieben worden, das ist mir durchaus bewusst. Und leider ist seit dem Update auf WordPress 3.5 die Seite etwas zerschossen. Aber zur Zeit nimmt mich meine Diplomarbeit voll in Anspruch. Die Zeit, die ich sonst in diesen Blog gesteckt hätte, fließt derzeit voll in den Podcast, was mir große Freude bereitet. Ich hoffe, dass sich im nächsten Jahr einiges bessern wird, denn bei mir stehen, vor allem beruflich, große Schritte bevor.

Nichtsdestotrotz will ich hier auf jeden Fall wie schon in den Jahren zuvor meinen Jahresrückblick zum Besten geben. Im Vergleich zu 2011 fallen mir einige Awards deutlich leichter. Dass dies am vielleicht prägnantesten Videospiel der mindestens letzten Dekade liegt, sei dazu gesagt. Aber lest selbst!

Bester Podcast: Märchenstunde
Eigentlich müsste dieser Award wieder an Bits und so gehen, aber die haben ihn ja schon im letzten Jahr bekommen. Daher steht der Podcast erst im nächsten Jahr wieder zur Auswahl. Märchenstunde, produziert von Max und Björn, ist ein wunderbarer Podcast zum Abschalten. Es wird hier nicht einfach nur ein Märchen vorgelesen, sondern munter hineininterpretiert und die Märchen nach unseren heutigen Vorstellungen sogar für den BPJM Index vorgeschlagen. Die lockere Erscheinungsweise von gerade mal 10 Episoden im Jahr macht die Vorfreude auf die nächste Folge umso größer. Märchenstunde hat diesen Award im Jahr 2012 wirklich verdient!
Im letzten Jahr gab es hier auch den besten Podcast-Newcomer, nur hat mir in diesem Jahr keiner der neuen Podcasts, in die ich so hineingeschnuppert habe, so gut gefallen, dass ich da einen Favoriten gehabt hätte. Und der eigene Podcast steht hier natürlich außen vor. Darum fällt diese Kategorie in diesem Jahr flach.
märchenstunde.net

Best Movie: Ziemlich beste Freunde
Letztes Jahr schaffte ich es nicht, einen Favoriten zu küren – in diesem Jahr ist das easy. Ziemlich beste Freunde schafft es locker, gegen hochkaräter wie Amazing Spiderman, The Dark Knight Rises, Skyfall oder den Hobbit anzutreten und mit einer wirklich schön erzählten Story unsere Herzen zu erwärmen. Ja, der Film erschien erst am 5. Januar in den deutschen Kinos und zählt damit für mich in dieses Kinojahr.

Bestes Spiel: The Walking Dead
Nicht nur dank des Podcasts habe ich in diesem Jahr wieder ein bisschen mehr spielen können. Blockbuster wie Mass Effect 3 und Halo 4 sind erschienen, aber ein Spiel aus einer relativ kleinen Bude hat alle in die Tasche gesteckt. Die Rede ist natürlich von The Walking Dead: Season 1. Nie zuvor hat mich ein Videospiel mental dermaßen beschäftigt. Niemals zuvor musste ich während des Spielens den Controller häufiger mal ablegen, weil sich die Handlung mal eben komplett gewendet hat und ich völlig baff stehen gelassen wurde. The Walking Dead schafft, was noch nie ein Spiel zuvor geschafft hat. Ganz klar, das beste Spiel, was ich gespielt habe. Ich muss wirklich weit zurückdenken, um auf einen Titel zu kommen, der einen ähnlichen Impakt gehabt hat, bei mir zumindest. Und das war The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Hut ab, Telltame Games, das hier ist euer Lebenswerk!

Bestes iPhone-Spiel: Lost Cities
Hier muss ich differenzieren: The Walking Dead kann nämlich auch auf dem iPhone gespielt werden. Das Spiel ist aber für den wirklich großen Screen im Wohnzimmer gedacht, darum fällt es hier für mich eindeutig heraus. Lost Cities macht das Rennen, weil es einen wirklich gelungene Umsetzung des Kartenspiels ist und einen süchtig machenden Online-Multiplayer besitzt. So müssen iPhone Spiele aussehen!

Beste iPhone App: Tweetbot
In diesem Jahr habe es nicht nur geschafft, meine Podcastabonnements aus iTunes herauszuziehen und in Instacast einzupflegen, sondern ich habe auch meinen primären Twitterclient gewechselt. Gerne würde ich hier Instacast als App des Jahres empfehlen, aber ein überhastetes Update auf Version 3 als Paid-Update, als auch das ein oder andere Problem nebenher ließen dies nicht zu. Daher wähle ich einen Twitterclient, und das, obwohl Twitter in diesem Jahr einiges falsch gemacht hat. Aber Tweetbot funktioniert einfach richtig gut, und zuverlässiger als alle Twitterclients, die ich zuvor benutzt habe.

Größter Fail: Christian Wulff
Ohne Worte.

Und sonst so?
Werde ich 2013 mal wieder richtig Urlaub machen.
Carsten und ich werden weiterhin fleißig podcasten – endlich sind ein paar gravierende Probleme beseitigt worden, vor allem die Tonqualität konnten wir seit den letzten beiden Folgen massiv verbessern. Dass wir im ersten Jahr bereits 10 Folgen zusammenbekommen haben, hätten wir beide anfangs nicht gedacht. An Themen mangelt es nicht, so dass ihr 2013 einiges erwarten dürft. Seid gespannt!
Und für 2014 werden wir sogar einen zweiten Roadtrip durch Deutschland starten, für den einiges vorbereitet werden muss. Die Vorbereitungszeit auf den ersten Roadtrip 2008 betrug knapp ein Jahr, und für die 2014er Neuauflage haben wir uns noch einiges mehr vorgenommen. Darüber erfahrt ihr aber im Laufe des Jahres noch einiges mehr.

2012 durfe ich einiges erleben, unter anderem war ich auf gleich drei Forschungsschiffen unterwegs, bin mit meiner Freundin zusammengezogen und habe mein Auto verkauft. Ich habe mich erfolgreich aus alten Social Networks abgemeldet (StudiVZ – kennt das noch jemand? Stayfriends anyone? Google Plus?) so gut es eben ging. Insgesamt bin ich auf jeden Fall zufrieden und sehe positiv in das neue Jahr.

Kindle Nachschlag

Nun, seit meinem Ersteindruck zum Kindle im Dezember letzten Jahres hat sich einiges getan. Gerade habe ich das zehnte Buch auf dem Gerät durchgelesen (Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede), und daher gibt es noch mal einen Nachschlag zu diesem tollen Gerät.

Da ich zu Beginn diesen Jahres viel auf Reisen/Forschungsschiffen und meist auch fernab vom Netzzugang war, hat sich hier der Kindle besonders bewährt. Ein Stromkabel hatte ich gar nicht erst eingepackt, das war auch nicht notwendig. Zum einen, weil die Ausdauer wirklich enorm ist, zum anderen, weil ich auch nicht der einzige mit einem Kindle an Bord war. Amazon gibt die Akkulaufzeit mit einem Monat an, meiner Schätzung nach schafft man mit einer Akkuladung etwa 2000-3000 Seiten (Refresh bei jedem Umblättern, die Eigenentladung des Akkus und eventueller Wifi Zugriff nicht mit einberechnet).

Vor kurzem gab es auch das erste richtige Software Update (Version 4.1.0), welches sich selbstständig über Nacht installiert und mir am nächsten Morgen in einer separaten Datei angezeigt hat, welche Änderungen es umfasst. Hervorragend! Geändert hat sich nicht viel, es umfasst eher Dinge wie Kindersicherung und Flugmodus, aber immerhin. An der Präsentation der Bücher selbst gibt es durchaus noch einiges zu feilen.

Here’s an image of a page from The Hitchhiker’s Guide To The Galaxy, describing The Hitchhiker’s Guide To The Galaxy, on an e-reader that resembles The Hitchhiker’s Guide To The Galaxy. (Quelle)

Ebenfalls aufgefallen ist mir, dass Amazon den Kindle nun auch in Kaufhäusern (etwa Karstadt) verkauft. Dort hatte ich auch endlich mal Gelegenheit, mir den mittlerweile in Deutschland verfügbaren Kindle Touch anzusehen. Dieser präsentiert die Bücher tatsächlich etwas anders, Amazon hat hier vor allem den Shop mehr durchdacht. Doch die Entscheidung, die seitlichen Tasten zum Umblättern gänzlich wegzulassen, finde ich nicht sehr vorteilhaft, da ich diese bei meinem Kindle sehr schätze. Dafür gibt es ihn auch mit 3G. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man viel in der Welt unterwegs ist und sich keinen Vorrat an Lesestoff angelegt hat.

Die schon in meinem Ersteindruck angesprochene Ordnerstruktur hat sich bei mir durchgesetzt.
-Auf meinem Homescreen liegt zunächst das Buch, welches ich aktuell lese.
-Im Ordner „wish list“ liegen die Leseproben von Büchern, in die ich mal reinschauen möchte oder die ich mir vorgemerkt habe.
-Die „to do list“ umfasst Bücher, die ich bereits gekauft habe oder kostenlos abgestaubt hab.
-Im „Bücherregal“ liegen meine bereits gelesenen Werke. „Amazon“ umfasst Sachen wie das Handbuch oder auch die Update Informationen.
-„Wörterbücher“ ist ein Ordner, der sich mit dem letzten Update von selbst installiert hat und, nun ja, eben die verschiedenen Wörterbücher umfasst.
-Und zu guter letzt gibt es noch das „Archiv“, in das Amazon die gelöschten Dinge wie pdfs und Bücher verlinkt, falls man sie erneut herunterladen möchte. Speicherprobleme gibt es jedenfalls keine, von den 2GB Speicher nutze ich nicht mal 5%.

Apropos kostenlose Bücher: Über den Twitter Account @ebooksfuerlau wird man diverse meist temporär kostenlose Bücher aufmerksam gemacht, in denen sich auch so mancher Geheimtipp verbirgt. Überhaupt bin ich durch die Aktion von Amazon im letzten Jahr, als es für einen Tag das Buch 1Q84 Teil 1&2 von Haruki Murakami für 0 Euro gab, auf eben diesen Autor aufmerksam geworden. Das Werk, aufgeteilt in drei Teile, von denen ich den dritten direkt nachgekauft habe, ist brilliant, und seither hole ich ältere Werke von Murakami-san nach, verschlinge diese regelrecht. Großartig, absolute Empfehlung!

Fehlerhafte Bücher gibt es immer noch. Von den deutschen Büchern, die ich auf dem Kindle gelesen habe, ist jedes zweite fehlerbehaftet. Häufigster Mangel sind hin und wieder fehlende Leerzeichen, die durch einfaches Korrekturlesen vermeidbar gewesen wären. Im deutschen stört generell, dass der Kindle keine Silbentrennung beherrscht – das macht oft den Blocksatz zunichte. Im englischen stört dies hingegen kaum. Ebenfalls störend ist die fehlerhafte Seitenanzeige. Manchmal ist sie von Beginn an vorhanden, bei einem anderen Buch wird sie erst später angezeigt – und wiederum bei einem anderen Buch bleibt einem nur die Positionsanzeige zur Orientierung. Auch kommt es vor, dass ein Buch schon bei 80% von Fortschrittsbalken zu Ende ist, und der Rest vom Anhang gefüllt wird.

Viele Bücher bringen auch ein eigenes Layout mit, und der Kindle bietet dann an, ob man das Layout vom Verlag oder das Kindle-eigene Layout nutzen möchte. Ich schalte immer auf das Kindle-Layout um, weil ich die immer gleiche Schriftgröße und Schriftart sehr schätze. Trotzdem scheint sich der Kindle meine Auswahl in der Schriftgröße nicht zu merken, denn wenn ich ein neues Buch anfange, wird die Schrift fast immer zunächst eine Stufe zu groß angezeigt.

In Sachen Auswahl an Büchern hat sich einiges getan. Viele Bücher, die ich anfangs noch vermisst habe, sind mittlerweile verfügbar. Auch mit der Erstellung vom .mobi Format habe ich mich schon mal befasst. Wie ein EPUB aufgebaut ist, kenne ich schon länger, und ein Tool zur Konvertierung von EPUB zu .mobi bietet Amazon selbst an (natürlich nur, wenn das EPUB frei von DRM ist). Der Versuch, den Kindle zum Anschauen von PDF-Vorlesungsfolien zu nutzen, ist wie erwartet an den beschränkten Zoom Funktionen kläglich gescheitert.

Mein Fazit fällt auch ein halbes Jahr später noch ausgesprochen positiv aus. Der Kindle hat sich sehr bewährt und gehört zu den meistbenutzten „Gadgets“ hier bei mir. Der Vorteil, von jedem Buch eine kostenlose Leseprobe zu bekommen, ist äußerst praktisch. Und gerade draußen auf dem Balkon, wo man auf dem iPhone in der strahlenden Sonne nichts mehr erkennen kann, kommt der Kindle ganz groß raus. Ich habe aber auch beobachtet, dass bei Wärmeeinstrahlung die Umschaltzeiten merkbar größer werden. Die Konkurrenz scheint immer noch nicht auf dem richtigen Weg zu sein, zumindest die meisten Mitbewerber. Barnes & Nobles hat im März diesen Jahres angekündigt, nach Europa zu expandieren und damit den Nook nach Deutschland zu bringen. Thalia ist ebenfalls auf einem ganz guten Weg und bietet verschiedene Reader mit Direktzugriff auf ihren eigenen Store an.

Mein nächstes Buch lese ich übrigens nicht auf dem Kindle. Richtiges Papier muss auch mal wieder sein.

Podcast – Rundumschlag

Hin und wieder werde ich gefragt, welche Podcasts ich denn aktuell so höre. Darum hier mal ein Rundumschlag über alle meine derzeit abonnierten Podcasts. Vielleicht auch in Zukunft regelmäßig.

Audio-Podcasts:

Alternativlos
Frank und Fefe sprechen über Netzpolitik und Co.
WebsiteiTunes

AstroGeo
Mein neuester Zugang, hab noch nichtmal reingehört
WebsiteiTunes

Bits und so
Mein Podcast des Jahres 2011 – gerade mit der 300sten Folge und einer großartigen Show präsent gewesen.
WebsiteiTunesPodroll

Chequered Flag Formula 1
Der Formel 1 Podcast der BBC
WebsiteiTunes

Der Lautsprecher
Tim und Gäste betrachten Themen rund um Podcasting, Audioaufnahme und Produktion
WebsiteiTunes

Games und so
Ein weiterer Podcast von Timo Hetzel, leider in letzter Zeit kaum noch aktualisiert
WebsiteiTunes

Jobscast – der Berufspodcast
Hier werden interessante Berufe vorgestellt – noch sehr junger Podcast, aber bereits mit bekannten Gästen gespickt
WebsiteiTunes

Luftpost Podcast
Daniel nimmt uns mit, die Welt zu entdecken.
WebsiteiTunesPodroll

Märchenstunde
Max und Björn lesen pro Folge ein ausgewähltes Märchen und wagen sich an einer Interpretation – Geheimtipp!
WebsiteiTunes

mobileMacs
Tim, Denis, Max, Hukl und Roddi sprechen über… oder besser: „sollten mal wieder über Macs reden“
WebsiteiTunesPodroll

NDR 2 – Frühstück bei Stefanie
Die mit Abstand beste Radiocomedy im deutschsprachigen Raum. Das wage ich zu behaupten. Brilliant!
WebsiteiTunes

O’Reilly Kolophon Podcast
Einblicke in die Arbeit und Themen des O’Reilly Verlags
WebsiteiTunes

PlayTogether
Der Podcast von Carsten und mir – natürlich nur zu Testzwecken abonniert. Trotzdem eine Empfehlung. Ähem.
WebsiteiTunes

Raumzeit
Noch ein Podcast von Tim – in Zusammenarbeit mit dem DLR und der ESA
WebsiteiTunesPodroll

Retrozirkel
Niels und Martin spielen Videospiele von damals
WebsiteiTunesPodroll

Schriftsonar
Ein Podcast über Science Fiction Literatur
WebsiteiTunes

Spieleveteranen
Redakteure großer deutscher Videospielzeitschriften aus den 90ern treffen sich zum Spieleplausch
WebsiteiTunesPodroll

Stay Forever
Gunnar und Christian unterhalten sich ebenfalls über ältere Videospiele – hauptsächlich PC orientiert
WebsiteiTunes

The Lunatic Fringe
Hier lädt Tim Pritlove alles ab, was sonst nirgends reinpasst – z.B. Vorträge von ihm. Meist natürlich übers Podcasting.
WebsiteiTunes

Top Score
Emily spricht mit Komponisten meist aktueller Videospiele
WebsiteiTunesPodroll

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Video Podcasts:

NASA’s Jet Propulsion Laboratory
Über den Mars Curiosity Rover, und was das Institut sonst noch so im All erforscht
WebsiteiTunes

iPhoneBlog.de
Alex stellt hier seine selbstproduzierten Videos für seinen Blog alternativ zur Verfügung
WebsiteiTunes

Falls ihr defekte oder falsche Links findet, lasset es mich wissen. Und zum Schluss die Frage – was hört ihr denn so an Podcasts – regelmäßig oder unregelmäßig? Immer her mit euren Tipps!