FameLab – Geophysik in 3 Minuten

Oft werde ich gefragt, was das denn ist, dieses „Geophysik“, was ich da studiere. Jesper Dramsch von der Universität Hamburg studiert ebenfalls Geophysik und hat in diesem Jahr an FameLab teilgenommen. Ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, seinen Studiengang, seine Forschungen oder seine Fachrichtung kurz und prägnant in drei Minuten zu präsentieren. Keine öde Powerpoint-Präsentation, und erlaubt ist alles, was man am Mann tragen kann.

Ich finde, er hat das ganz gut gemacht, und er wurde damit auch mit dem zweiten Platz beim Vorentscheid in Hamburg belohnt.

Jesper Dramsch: 2012 – Der Untergang ist abgesagt

Und sein zweiter Vortrag der regionalen Finalrunde:

Weitere Links:
Blog: dramsch.net
Twitter: @JesperDramsch

Top & Flop 2011

Wie schon im letzten Jahr ein kleiner Jahresrückblick von mir (auch wenn das Jahr noch nicht zuende ist, ich weiß). Fangen wir einfach mal an:

Bester Podcast: Bits und so
Quasi eine Wiederauferstehung, nachdem ich 2010 schon kurz davor war, diesen Podcast abzusägen. Aber seitdem hat sich der Cast mit einigen Neuzugängen wirklich guttuend erweitert. Und kein anderer mir bekannter Podcast schafft es, regelmäßig eine Gruppe aus meist 3-6 Teilnehmern so zu koordinieren, dass ein Podcast- und Radiotaugliches Format dabei entsteht, sprich kaum jemand dazwischen quatscht (gutes Gegenbeispiel, wo dies häufiger aus dem Ruder läuft: mobileMacs).

Bester Podcast-Newcomer: Top Score
Dieses Jahr waren echt so einige Leckerbissen dabei. Aber richtig aus den Socken hat mich der Top Score Podcast vom Minnesota Public Radio geschlagen. Zum Thema Videospiel Scores und Soundtracks gab es zwar schon etliche Podcasts, aber Emily schafft es zudem, auch noch die richtigen Leute vors Mikrofon zu bringen. Grandioser Podcast, klarer Hörbefehl!

Best Movie: —
In dieser Kategorie fiel es mir schwer, eine Entscheidung zu fällen. Dieses Jahr habe ich zwar doch den ein oder anderen guten Film im Kino gesehen, aber kein einziger war dabei, der den Titel „Film des Jahres“ wirklich verdient hätte. Daher nur drei kurze Empfehlungen: Contagion, Hereafter, True Grit. Sucht euch was aus! (Ja, in allen drei Filmen spielt Matt Damon mit. Sorry.)

Bestes Spiel: Forza Motorsport 4 (Xbox 360)
Zwei Jahre nach Teil 3, einem der meistgespielten Spiele in meiner Sammlung, erscheint Teil 4. Und irgendwie machte das Spiel auf mich den Eindruck, als sei es nur eine marginale Überarbeitung mit wenigen neuen Fahrzeugen und Strecken. Daher verschmähte ich es erst… und schlug dann doch zu. Und es sollte sich definitiv auszahlen, denn Forza 4 schafft in vielen Punkten die Perfektion des auf der aktuellen Technologie Möglichen. Deutlich bessere Fahrphysik, deutlich überarbeitete und sauberere Grafik, mehr Fahrzeuge auf der Strecke, phänomenale Präsentation, brauchbarer World Tour Modus und es ist endlich viel weniger stressig, sich das Auto seiner Wahl zusammenzuzimmern. Forza 4 ist schlicht und einfach DAS Rennspiel. Kaufen.

Bestes iPhone-Spiel: Scribblenauts
Fast schon in Vergessenheit geraten ist dieser Titel, der 2009 auf dem Nintendo DS sein Debut feiern konnte und den ich damals vorbestellt hatte. Fasziniert hat mich einfach das Spielprinzip: Löse Aufgaben, indem du die notwendigen Hilfsmittel selbst hinschreibst. Ist das Ziel eines Levels beispielsweise, von der Krone eines Baumes einen goldenen Stern herunterzuholen, kann man z.B. „Leiter“ hinschreiben und mit dieser dann hinaufklettern. Oder man schreibt „Axt“ und fällt dem Baum. Oder man schreibt „Feuer“ und fackelt den Baum einfach ab. Oder…
In diesem Stil läuft das gesamte Spiel ab, und die Aufgaben könnten vielfältiger nicht sein. Ein Löwe ist müde, kann aber nicht schlafen? Mit einer Decke seine Höhle abdunkeln hilft. Oder einfach „Mond“ eintippen und somit den Tag zur Nacht machen. Leider war die DS Version von einer miserablen Steuerung betroffen. Auf dem iPhone funktioniert dies jedoch perfekt und macht das Spiel zu einer wirklichen Empfehlung.

Beste iPhone App: Reeder
Dieser RSS Reader, der sich unter der Haube mit dem Google Reader synchronisiert und somit auch geräteübergreifend einen tollen Job macht, ist eine wirklich sehr angenehme App, mit der ich eine Handvoll Blogs verfolge. Diese werden angenehm aufbereitet mit einer schönen Typografie, und auch Bilder im Text werden an die Anzeige des iPhones optimiert. Passend dazu: Die Reeder App für den Mac.

Blog des Jahres: London Leben
Für all diejenigen, die nach dem vorherigen Tipp sich nun schnell die Reeder App geholt haben und nicht wissen, was sie dort hineinwerfen sollen: London Leben, ein Blog von Konstantin Binder. Gebürtiger Deutscher, lebt seit einigen Jahren in London und hat sich in die Stadt verliebt. In schöner Regelmäßigkeit teilt er seine Entdeckungen in kurzen Blogposts mit schönen Fotos garniert. Und da ich selbst dieses Jahr zum ersten Mal die Großartigkeit dieser Stadt kennenlernen durfte, kann ich nur vollstens zustimmen. London ist toll. Dieser Blog auch. Viel Spaß!

Beste Rennserie: Formel 1
Was für ein Jahr! Für mich ist 2011 die Saison der Wiederauferstehung der Formel 1. Viele Änderungen haben dazu beigetragen, dass die Königsklasse des Motorsports wieder deutlich attraktiver geworden ist. Fantastische Reifen, DRS und KERS haben meiner Meinung nach der Sportart gut getan. Und auch wenn Vettel die Saison mehr als dominiert hat ist es einfach irre zu sehen, wie der Junge in den letzten drei – vier Jahren dazugelernt hat. Wie oft er im Qualifying erst mit dem letzten Schuss noch die entscheidenden Hundertstel herausgekitzelt hat, um auf die Pole zu gelangen. Wie Button mit einer unglaublichen Eleganz den McLaren reifenflüsternd durch die Kurven schiebt. Wie Alonso den Ferrari permanent auf 110% ausquetscht. Wie Hamilton am liebsten mit einem Panzer durch Massa hindurchfahren würde. Das ganze garniert mit 12 komplett unterschiedlich designten Autos, etwas, was die Formel 1 so einzigartig macht und was hoffentlich noch viele Jahre so beibehalten wird.
2012 fahren sechs Weltmeister in der Formel 1. Da schnalze ich elegant mit der Zunge und freue mich auf spannende Duelle, nicht nur an der Spitze.

Größter Fail: Playstation Network
Kann ja mal passieren, dass Hacker versuchen, eine Online Platform aufzuknacken. Aber dass Sony dann dort einfach mal meine alten Daten (ich gebe zu, ich war zu doof meine Accounts dort beizubehalten anstatt sie zu löschen, weil ich sie schon lange nicht mehr brauche…) auf dem Präsentierteller den Hackern hinterhergeworfen wird ist ein Unding und in der heutigen Zeit schlicht unendlich peinlich.

Und sonst so?
Guttenberg ist abgetreten (++) ### Guttenberg ist wieder da (-) ### Steve Jobs ist tot (–) ### Atomkraftwerke sind doof (–) ### FDP ist doof (++) ### Wulff (-) ### Piraten im Landtag (+) ### erster grüner Ministerpräsident (+) ### Holstein Kiel im DFB Pokal Viertelfinale (++) ### to be continued…

Ich wünsche allen ein Frohes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr 2012!

Biografien 2011. Ein Fluch.

März 2011. Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg tritt vom Amt des Bundesverteidigungsministers in Folge der kurzen und heftigen Plagiatsaffaire zurück, und verliert auch seinen Doktortitel. Nur ein Tag zuvor ist seine schon lange geplante Biografie erschienen (und wird später in der zweiten Auflage mit dem Vorwort „Abgeschrieben“ erweitert).

Oktober 2011. Steve Jobs, eine Ikone unserer Zeit, erliegt schließlich seinem Krebsleiden im Alter von nur 56 Jahren. Nur wenige Wochen, bevor seine lang erwartete Biografie endlich erscheinen wird.

Und ab vom Thema, aber der Vergleich des Originalcovers (links) mit der deutschen (mitte) und französischen Ausgabe (rechts) zeigt, welche Verlage die Apple Philosophie nicht verstanden haben. Wem es nicht auffällt: Hier weiterlesen

Eine von diesen Biografien werde ich lesen. Dreimal dürft ihr raten, welche das sein wird.

Das Mauerblümchen

Ein sehenswerter (hörenswerter) Vortrag von Tim Pritlove mit dem Titel „Podcasts und Radio als Werkzeuge der Öffentlichkeitsarbeit“ vom 13.04.2011 auf der re:publica in Berlin:

Die Folien zum Vortrag (pdf, 2,8MB) gibt es hier: Klick
Leider sind Audio- und Videoqualität etwas suboptimal.

Weitere Links:
Tim Pritlove auf Twitter
tim-geekheim.de
Metaebene Personal Media

[…] of the year 2010

Und hier mal der Rest, der mich dieses Jahr begeistert oder enttäuscht hat:

Sportler:
Sebastian Vettel. Gut, der junge Mann hat in dieser Formel 1 Saison einige grobe Schnitzer gehabt (man denke nur an den unnötigen Crash mit Button oder den bitteren Zusammenstoß mit seinem Teamkollegen), aber das Pech hat ihn dieses Jahr wirklich verfolgt. In Südkorea in Führung liegend der Motor explodiert – selten war ich so entsetzt wie dieses Jahr, nachdem er alle Chancen hatte die WM Führung zu übernehmen. Aber dann, ein grandioses Formel 1 Finale, spektakulär, und schließlich doch noch der Titel. Im Vergleich mit den grandiosen F1 Finals 2000, 2007 und 2008 kann dieses Finale zwar nicht ganz mithalten, aber ich habe trotzdem enorm mitgefiebert. Hut ab!

Ärgernis:
Schwarz-Gelb. Ich weiß gar nicht, welche Regierung eigentlich unfähiger ist: Die Landesregierung von Schleswig-Holstein, oder die Bundesregierung? Beide haben sich für mich so dermaßen ins Abseits gestellt (und hoffentlich deren viele Wähler auch die Augen geöffnet), aber es KANN nur besser werden. Neuwahlen, am liebsten schon gestern bitte!

Freudentaumel:
Unsere großartige Nationalmannschaft erreicht das WM Halbfinale. Hätte keiner für möglich gehalten, aber Jogi hat großartiges geleistet und eine fähige, junge, erfolgshungrige Mannschaft zusammengestellt. Wer ist eigentlich dieser Ballack?

Konzert:
Iron Maiden beim diesjährigen Wacken Festival. Einfach nur eine Wahnsinnsshow, die die alten Herren dort abgezogen haben. Alleine hierfür hat sich der Eintritt ausgezahlt!

Film:
Inception. Der beste Film, den ich seit Jahren im Kino gesehen habe. Es wird lange dauern, bis da wieder ein Film herankommen wird.

iPhone-App:
Carcassonne. Seit dem Release im Sommer konnte ich fünf Leute überreden, sich ebenfalls dieses Spiel zu holen, und seitdem spielen wir täglich (!). Auch wenn es anfangs mehrere Spiele pro Tag waren, und nun noch vielleicht 1-2 Züge pro Tag (die es aber in sich haben), zeigt Carcassonne perfekt wie ein unkomplizierter, rundenbasierter Online-Multiplayer auf dem Gerät auszusehen hat.

Wort:
Wikileaks.

Unwort:
Jugendmedienschutzstaatsvertrag.

Social Media:
Twitter. Ein unfassbar simpler Dienst, der einfach unfassbar viel Spaß macht. Ich schaue täglich mehrmals rein, denn es rauschen (bei 70 Leuten, denen ich „followe“) täglich so etwa 250 – 300 Nachrichten herein, die ich allesamt lese. Und gelegentlich lasse ich auch etwas fallen. Twitter funktioniert auf seine Weise, ist schwer zu erklären, und man braucht ne Weile um richtig reinzukommen und seinen „persönlichen Twitter-Moment“ erlebt zu haben. Dann aber fesselt es einen.

So far, and thanks for all the fish 🙂