What I’ve watched recently: LOST

LOST. Was für eine Serie. Ich will hier mal versuchen, möglichst nicht zu spoilern, denn eines ist sicher: Wer mit dieser Serie angefangen hat, der wird sie

1. zuende schauen wollen und

2. um Himmels Willen alle möglichen Spoiler tunlichst vermeiden.

Angefangen hat es bei mir quasi in der Zeit, als Serienstaffeln auf DVD endlich bezahlbar wurden (wer erinnert sich noch an die Horrorpreise, die für die ersten Staffeln Star Trek oder Akte X verlangt wurden?). Genauer 2005. Das weiß ich noch ziemlich genau, da ich zu der Zeit bei der Bundeswehr war. Irgendwie gefiel mir das Thema der Serie, ich war zu der Zeit vollständig in der hochkarätigen Serie Akte X „drin“, und naja, bei der Bundeswehr hat man ja Zeit.

Worum geht's?

Eine Reihe von Leuten überlebt einen Flugzeugabsturz und landet auf einer scheinbar einsamen Insel. Mit einer Seelenruhe beginnen die Autoren, die vielen Charaktere vorzustellen und zusammen mit dem Zuschauer die unbekannte Insel zu erkunden. In Rückblenden erfährt man mehr über die einzelnen Charaktere und erfährt so nicht nur so einiges über deren Vergangenheit und warum sie überhaupt in dem Flugzeug von Sydney nach Los Angeles saßen, sondern kann bestimmte Aktionen der einzelnen Figuren viel besser einordnen und reflektieren. Dass hinter der Insel mehr steckt als ein „Glück im Unglück“-Zufall, dass man einen Flugzeugabsturz überlebt hat, wird recht schnell klar, sonst hätte die Serie auch nicht so viele Folgen.

Außergewöhnlich

In mehrerlei Hinsicht. Zum einen die Tatsache, dass die Serie sich um einen einzigen Plot windet. Man kann von so gut wie keiner einzigen Folge sagen, dass sie auch für sich alleine funktionieren könnte. Mit jeder Folge wird der Plot ein klein wenig weitergesponnen – von Season 1: Episode 1 bis Season 6: Episode 17. Dass so etwas funktioniert bedarf sicherlich einer enorm mutigen Planung, denn dass der Zuschauer wirklich bei der Stange bleibt ist ja nie vorherzusehen. Und ein vorzeitiges Einstellen der Serie wäre bei dieser Qualität sicherlich ein Skandal sondergleichen gewesen. Die Macher erlauben es sich sogar, nicht mal jede Folge mit einem „Bisher bei LOST“ einzuleiten – wohl gönnen sie sich aber den Luxus, gerne mal einen Cliffhanger ans Ende einer Folge zu setzen. Und die haben es teilweise in sich, besonders die Cliffhanger der letzten Folge von Season 1 und Season 5 sind so brutal, dass man sofort mit der nächsten Staffel weitermachen muss.

Welche Züge das ganze schließlich annimmt, das glaubt man erst wenn man es selbst gesehen hat. Auch wenn man vielleicht mal mit dem Kopf schütteln wird von mal zu mal – es lohnt sich, dranzubleiben.

Auch der Cast konnte weitestgehend gehalten werden, zumindest musste kein Charakter durch einen anderen ersetzt werden. Nein, besser sogar: Von einigen wird die Serie sogar als erste „Web 2.0“ Serie bezeichnet (ich hasse den Begriff). So mussten einige neu eingeführte Charactere sterben, nachdem sie bei den Zuschauern nicht sonderlich gut ankamen, die immer die Gelegenheit bekamen sich mit den Autoren auszutauschen und Feedback zu geben.

Kritik

Ganz kritikfrei bin ich gegenüber der Serie aber auch nicht. Zwar haben die Autoren versprochen, in den letzten Staffeln (und vor allem in der 6. Staffel) alle LOST-Mysterien zu erklären, dies gelingt ihnen jedoch bei weitem nicht. LOST muss daher einfach als eine Serie betrachtet werden, die etliche Mysterien schafft über die man sich nach jeder Folge erneut den Kopf zerbricht, und die am Ende einfach „zuende“ ist.

Ein Großteil der zweiten und der Beginn der dritten Staffel sind zudem wenig befriedigend was den Storyverlauf betrifft, man hat hier irgendwie das Gefühl, dass LOST etwas auf der Stelle tritt. Aber das geht auch in Ordnung.

Fazit

In jedem Falle ist LOST ein Werk, von dem man zumindest die fantastische erste Staffel gesehen haben sollte. Diese kann ich wirklich uneingeschränkt weiterempfehlen. Inwieweit man sich darüberhinaus in das LOST Mysterium hineinwagt überlasse ich jedem selbst, dennoch gehört LOST zu den großartigsten US Serien des letzten Jahrzehnts und zeigt auch schonungslos auf, wie die dortige Unterhaltungsindustrie derzeit aufgestellt ist: Serien: hui! Filmindustrie: Meh.
Für LOST Fans zu empfehlen ist übrigens auch das LOST Videospiel (PC, Xbox 360, PS3), welches hauptsächlich während der ersten beiden Staffeln angesiedelt ist und mit dem Beginn der dritten Staffel endet (weshalb ich es nach der dritten Staffel eingeordnet habe). Von der Spielmechanik her gar nicht so richtig gut gelungen, erzählt es aber eine nette Story in 7 kurzen Episoden von einem ebenfalls mit dem Flug 815 abgestürzten Passagier, der sich anfangs nicht an seinen Namen erinnern kann und von dem man sogar Rückblenden spielen kann.

Links
IMDB
Wikipedia
Lostpedia

Gamescom 2011

Mein voraussichtlich einziger Messebesuch im Jahr 2011 fand zur diesjährigen Gamescom im Messezentrum Köln statt. Mit der Erfahrung von der Games Convention 2008 in Leipzig und der Gamescom 2009 legte ich meinen Messebesuch auf den Freitag der von Donnerstag bis Sonntag für das breite Publikum geöffneten Spielemesse. Nach einigen Schwierigkeiten mit der Deutschen Bahn (Anschlusszug verpasst, darum erst eine Stunde später angekommen als eigentlich geplant) kam ich schließlich am Messebahnhof Köln-Deutz an. Immerhin gab es keine Schlangen und ich kam sofort auf das Messegelände. Hier traf ich mich zunächst mit @Mitch_Ellis und seiner Freundin.

Der grobe Messedurchgang offenbarte gleich die nun immer größer werdenden Schwächen dieser Messe: Altersbeschränkungen soweit das Auge reicht. Alle Spiele mit einer Alterskennzeichnung ab 16 bzw. ab 18 müssen in abgeschlossenen Pavillons gezeigt werden, an denen sich teils unendlich lange Schlangen gebildet haben (Schild am Battlefield 3 Stand: „Ab hier 6 Stunden Wartezeit“). Hier muss dringend etwas unternommen werden. Warum z.B. nicht einfach eine ganze Halle nur ab 16 bzw. ab 18 freigeben? Meine Zeit reichte jedenfalls nicht, um auch nur eine solche Schlange zu überleben. Mass Effect 3 und Gears of War 3 blieben mir somit verwehrt. Schade!

Dennoch gab es einiges zu sehen. Absolutes Highlight natürlich Forza Motorsport 4, mit Force Feedback Lenkrad an drei angeschlossenen Bildschirmen und Kinect-Headtracking, das ist absolute Königsdisziplin. Microsoft und Sony hatten beeindruckend große Messestände geschaffen, aber auch viele kleine Aussteller wussten zu begeistern.

Am frühen Nachmittag trafen wir dann einen sehr gestressten Alexander Sliwinski, seineszeichen Redakteur beim großen Spieleblog Joystiq.com und wohl auch Chefkoch beim DnA Foodcast, der aber nur ein paar Minuten aufbringen konnte.

Nach dem doch entspannten, wenn auch teilweise wenig wegweisenden Messebesuch brach ich dann wieder mit dem EuroCity zurück in die Heimat auf, nicht ohne jedoch vorher dem Kölner Dom einen Besuch abgestattet zu haben und in einem netten amerikanischen Restaurant Essen gewesen zu sein, in dem auch schon Bon Jovi und Eminem gespeist haben.

Pros und Kons:

+weitläufiger als 2009, dank zusätzlicher Halle

+Forza Motorsport 4

+an sich eine schönes Messegelände…

-…allerdings hoffnungslos überfüllt

-Deutsche Bahn

-Altersbeschränkungen

-Nintendo

-14 jährige „Fachbesucher“

Ob ich 2012 wieder nach Köln fahre steht noch in den Sternen, aber wer weiß, vielleicht haben Microsoft und Sony dann ja schon ihre neuen Konsolen enthüllt.

It only does offline.

In Anbetracht der katastrophalen Lage um das PlayStation Network (siehe hier, hier, hier…) wird einem wieder schmerzhaft bewusst, wie sehr Online-Services und insbesondere Cloud-Services von ihrer Verfügbarkeit abhängig sind. Auch wenn ich keine PlayStation Produkte (mehr) besitze, spiele ich doch gerne mal auf der Xbox 360 und bin Xbox Live Goldkunde. Die Online-Konzepte beider Systeme (PlayStation 3, Xbox 360) sind im Grunde vergleichbar, und ich möchte an dieser Stelle auch gar nicht in die Diskussion um die Fahrlässigkeit der unverschlüsselten Userdaten einsteigen (nur soviel: ich kaufe in den nächsten Jahren keine Sony Produkte mehr). Auch bieten sich natürlich noch viele andere Dienste als Vergleich an (Dropbox, iTunes,…), das würde den Rahmen dieses Blogeintrags jedoch sprengen.

Nein, die Absicht hinter diesem Blogeintrag ist darauf aufmerksam zu machen, wie viel wir (ich) mittlerweile wie selbstverständlich Spiele online kaufen und bezahlen, auf die Xbox 360 herunterladen und dort spielen. Dumm nur: man darf die Spiele nur auf der Konsole spielen, auf der man sie heruntergeladen hat. Ansonsten muss man mit dem Profil, dem das Spiel zugeordnet ist, online sein (und hoffen, dass die Lizenzserver es auch sind – und wer sagt mir, dass Xbox Live nicht auch mal für zwei Wochen abgeschaltet wird oder nicht funktioniert, so wie im Dezember 2007?). Das gilt nicht nur für Spiele (Xbox Live Arcade, Games on Demand), sondern für jeglichen anderen Downloadcontent ebenso (Videos, Spiel-Addons). Ich denke mal, dass dieser Umstand vielen Leuten gar nicht so bewusst ist.

Andererseits: Oftmals gibt es auch Alternativen, auch wenn diese nur einen kleinen Teil des Xbox Live Angebotes abdecken. In Sachen Xbox Live Arcade ist mir jüngst beim Stöbern gleich eine ganze Reihe an spannenden Collectionen aufgefallen, einige Beispiele:

(Amazon-Affiliate Links)

Auch bei den klassischen Retailspielen mit dem immer größer werdenden Angebot an zusätzlichem Downloadinhalt (der mal mehr, mal weniger Sinn ergibt, gerade EA und Activision versuchen das gerade intensiv auszulutschen) gibt es bei vielen Spielen eine gerade zu hundertprozentige Sicherheit, dass es sie nach ca. einem Jahr schon als Komplettversion zum Spottpreis zu kaufen geben wird, auch hier einige Empfehlungen von mir:


(Amazon-Affiliate Links)

Auch hier gibt es jedoch Schwarze Schafe, die anstelle des Zusatzcontent auf einer zusätzlichen DVD nur Downloadcodes beilegen (Borderlands).

Was man festhalten sollte: Als Xbox Live User ist man ungleich fester ans Internet gebunden als auf vergleichbaren Platformen, alleine schon durch das Konzept mit den einzelnen Softwarelizenzen (dies wird auf der PS3 anders gehandhabt, da jeder Content auf 5 Konsolen aktiviert werden darf – wodurch Sony allerdings auch eine Menge Umsatz flöten geht, da viele User dies „schamlos“ ausnutzen. Bei Preisen von 15€ für ein Call of Duty Mappack kann ich dies aber auch verstehen). Anders herum habe ich beim größten Softwareunternehmen der Welt auch mehr Vertrauen in die Infrastruktur und die Sicherheit meiner Daten, so dass ein Super-GAU wie im PSN eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht auszuschließen ist. Gerne weise ich an dieser Stelle auch auf die aktuelle Tauschaktion bei Gamestop hin: PS3 gegen eine nagelneue Xbox 360 eintauschen (Danke, Steffen!))

Game of the Year 2010

Jahresende bedeutet ja immer, dass jeder überall seine Highlights aus dem vergangenen Jahr vorstellt. Mir macht es jedenfalls Spaß, solche Listen zu erstellen, darum beginne ich mal mit der für mich wichtigsten. Großer Unterschied zu so manch anderer Liste: Ich zähle hier nur auf, was ich tatsächlich gespielt habe – und das war dieses Jahr gar nicht so viel wie vielleicht in den Jahren davor. Daher gibt es auch nur eine Top 5.
Also, beginnen wir!

1. Mass Effect 2
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hab ich dieses Spiel herbeigesehnt. Lachend, weil der erste Teil, zumindest was die Hauptstory betrifft, äußerst genial geworden ist und ich sogar die beiden Bücher zu der Mass Effect Serie verschlungen habe. Vor dem Spiel hab ich mich nicht über etwaige Handlungsplots informiert, sondern das Spiel einfach genossen als es da war. Zudem hab ich den ersten Teil nochmals durchgespielt, um genau über meinen Hauptcharakter und meine Entscheidungen Bescheid zu wissen, da diese Auswirkungen im zweiten Teil haben.
Und dann noch das weinende Auge – schließlich ist Bioware nun bei EA untergekommen, und Mass Effect 2 in die Mühlen von EA’s Verkaufspolitik geraten (wie Dragon Age: Origins auch). Bedeutet im Klartext: Mass Effect 2 nimmt am 10 Dollar Plan Teil, man muss dafür das Spiel mit einem beiliegenden Code anmelden und bekommt dann Zugriff auf weiteren Download Content (DLC). Hat man diesen Code nicht, kann man den Zugang für 15€ kaufen – das macht den Gebrauchtmark unattraktiv.
Letztlich aber bin ich den Kompromiss eingegangen, hab ein geniales Spiel gespielt und bin nun sehr heiß auf Mass Effect 3, den letzten Teil der zentralen Trilogie. Zugegeben, Mass Effect 2 war mehr eine zentrale Rekrutierungsmission, in der man „das beste Team des Universums“ zusammenstellen muss und letztlich in die Schlacht geht, außerdem wurde der Rollenspielanteil deutlich geschrumpft, aber in dem Spiel ging es meiner Meinung nach mehr darum, das Mass Effect Universum viel besser kennenzulernen und über die verschiedenen Völker, Rassen und besonders die individuellen Charaktere informiert zu werden. Und das ist sehr gut gelungen. Mit Schmerzen hab ich dann auch die vielen kostenpflichtigen Zusatzmissionen heruntergeladen, aber mit jeder von ihnen viel Spaß gehabt. Wenn Mass Effect nicht so ein Ausnahmespiel wäre, dann wäre ich genauso verfahren wie mit in Zukunft nahezu allen großen Single-Playerspielen mit Konzentration auf eine gute Story: Warten, bis die Komplettversionen erscheinen, und den DLC Wahn nicht mehr mitmachen. Darum bin ich froh, dass Dragon Age Origins: Complete Edition nun doch noch nach Deutschland gekommen ist, denn das zweite große Spiel von Bioware leidet natürlich auch unter den Vorgaben von EA.
Mein persönliches Spiel des Jahres: Mass Effect 2. Und ein böser Blick in Richtung EA und allen Publishern, die in dieser Verkaufspolitik die Zukunft sehen.

2. Alan Wake
Eigentlich auch für mich verwunderlich, dass das Spiel soweit oben in meiner Liste steht – aber verdient, das steht fest. Alan Wake leidet (insbesondere bei mir) unter mehreren Problemen, vor allem erschien es in einer Zeit, in der ich fast keine Zeit zum Zocken hatte. Und dann stellte ich noch den Schwierigkeitsgrad zu hoch ein, und schon verlor ich schlagartig das Interesse an diesem Spiel, nachdem ich die erste (von sechs) Episoden durchgespielt hatte. Drei Monate dauerte es, bis ich mich aufmachte das Spiel zu beenden. Und zu meiner Freude nahm die Story auch erst mit der zweiten Episode so richtig Fahrt auf. Durch das „Was bisher geschah“-Erzählschema, begünstigt durch die episodische Erzählweise, fand ich schnell wieder hinein in dieses Meisterwerk.
Alan Wake macht vieles sehr richtig, vor allem die Story ist der absolute Hammer. Auch mochte mich das Spiel hin und wieder richtig erschrecken. Die Tatsache, dass es mal als Open World gedacht war und dann doch eingeschränkt wurde tut dem Spiel verdammt gut, denn dadurch kann eine zusammenhängende Geschichte erzählt werden. Dennoch merkt man den Open-World Charakter des Spiels, was zu einer natürlich wirkenden Umgebung und einer schönen Weitsicht führt. Zusammen mit den beiden Downloadepisoden umfasst Alan Wake insgesamt acht Episoden, und bietet Raum für einen zweiten Teil. Der wird hoffentlich kommen, die Story dafür soll auch schon fertig sein. Allerdings hat sich Alan Wake nicht sonderlich gut verkauft (es erschien unter anderem am selben Tag wie Red Dead Redemption), wird aber mittlerweile mit der Xbox gebundelt – also könnte es ja was werden mit Alan Wake 2. Ich werde Day-One dabei sein.

3. Halo: Reach
Remember Reach. From the beginning you know the end. Dass Reach gefallen ist, der äußerst wichtige militärische Außenposten der Menschen im Kampf gegen die Allianz, das ist seit 10 Jahren bekannt. In diesem Prequel erfährt man nun quasi selbst mit, wie dieser verzweifelte Kampf auf dem Planeten ausgesehen hat, bevor die Oberfläche schließlich verglast wurde. Anders als im Buch erfährt man allerdings nicht, wie der Masterchief letztlich als einzig überlebender Spartaner den Planeten verlassen konnte; vielmehr erzählt das Spiel eine deutlich abweichende Geschichte als das Buch, was mich sehr verwundert hat. Man selbst spielt einen der sechs Spartaner aus dem Noble Team, und bekommt schließlich eine sehr wichtige Aufgabe zugewiesen. Das ganze wird in 10 Leveln äußerst packend inszeniert, mal wieder mit einmaligem Soundtrack von Martin O’Donnell und in bisher bester Halo Grafik.
Sehr gelungener Abschied von Bungie, nun ist es sehr spannend wie es mit Halo weitergehen wird. Teil 3 hat bekanntlich ein offenes Ende, zumindest wenn man es auf Legendary durchgespielt hat sieht man noch eine wichtige Schlüsselszene. Oder wird 343 Industries, die nun die Halo-Zügel in der Hand halten, erstmal die beiden Erstlinge Halo 1 & 2 als HD Remake auf die Xbox 360 bringen? Man wird sehen… Immerhin feiert Halo im Jahre 2011 seinen 10. Geburtstag.

4. Limbo
Limbo ist einer der beiden Überraschungshits dieses Jahr. Selten wurde man selbst so tief in die Materie hineingezogen, dass man das Bedürfnis hatte das Spiel am Stück zu beenden – Limbo ist zwar mit knapp 5 Stunden Spielzeit sehr kurz, aber liefert damit auch eine perfekte Spiellänge für eben genau dieses Spiel.
Ohne große Menüs oder selbst ohne großartige Intros und Klänge legt das Spiel sofort los und zieht einen in den Bann. Komplett in düsterem schwarz-weiß gehalten, sieht man wie die Spielfigur in einem Wald aufwacht, und man begibt sich auf die Suche was das alles soll. Und warum dort so viele Fallen liegen und man alle 2 Meter umkommen könnte. Schöner Sidescroller, kleine Rätsel und unübertroffene Atmosphäre. Kaufen.

5. Lara Croft and the Guardian of Light
Völlig überraschend erschien in diesem Sommer ein neues Lara Croft Spiel, Download only. Ich kann ja mit Tomb Raider an sich gar nix anfangen, die Reihe hat mir noch nie zugesagt – aber dieses Spiel ist anders. Irgendwie hab ich mir doch mal die Demo heruntergeladen und es ausprobiert, und dann zügig die 15€ hingeblättert für die Vollversion. Dieses Spiel ist einfach grandios, geht flott von der Hand und zeigt einfach auf, wofür Videospiele gemacht werden. Im Gegensatz zu den Tomb Raider Titel spielt man hier ähnlich wie Diablo aus der Vogelperspektive, wahlweise alleine oder zu zweit. Jedes Level bietet zusätzlich zum einfach durchspielen noch fordernde Zusatzaufgaben, die mich das Spiel mehr als einmal haben durchspielen lassen.
Definitiv ein Überraschungstitel, die nun erscheinenden Downloadepisoden sind aber eher nicht zu empfehlen.

—–

Dies waren meine Top 5. folgt nun noch der Flop des Jahres für mich:

Fable 3
Teil 2 war ja echt ein geniales Spiel: Eine Welt, in der man sich verlieren konnte, märchenhaft gestaltet und traumhaft vertont. Teil 3 erschien nun im Oktober, zwei Jahre später. Dieses Spiel macht vieles richtig, aber auch vieles falsch. Positiv sei erstmal wieder die herausragende englische Synchro erwähnt, die so ziemlich alles toppt was die Videospielwelt bisher erlebt hat. Positiv auch das schöne begehbare Hauptmenü, wo sogar ein Butler wartet (gesprochen von John Cleese), oder einige geniale Sidequests (plötzlich muss man als Hauptfigur in nem Pen and Paper Rollenspiel aushelfen – ich hab Tränen gelacht!). Aber dann die negative Seite: Die für ein Konsolenspiel völlig inakzeptable Framerate, die teilweise stockend einbricht, der unfassbar niedrige Schwierigkeitsgrad, eine gähnend langweilige Handlung, sobald man zum König gekrönt wurde und ein noch dämlicheres Ende des Spiels. Es scheint mir, als hätte dieses Spiel noch gut und gerne ein Jahr Zeit gebraucht, um auch das letzte Drittel des Spiels angemessen zu gestalten und vor allem die Technik in den Griff zu bekommen. Ich bin enttäuscht.

—–

Hoffnung 2011:
-Forza Motorsport 4, welches nach dem genialen dritten Teil die Messlatte noch weiter höher legen dürfte, an der Polyphony Digital mit dem letzten Gran Turismo Teil ja schon verzweifelt ist
-Gears of War 3, es darf wieder gesägt werden
-Portal 2
-…und hoffentlich wieder einige schöne Überraschungstitel

Podroll: The Xbox 360 Fancast

Dann will ich doch gleich mal beginnen und euch in loser Reihenfolge ein paar Podcasts vorstellen, die ich so höre oder mal gehört habe. Den Anfang macht The Xbox 360 Fancast, eine Produktion des Internet-Gaming Blogs Joystiq

Logo

Diesen Podcast höre ich nun schon seit ner gefühlten Ewigkeit, ich schätze mal dass ich so um die Episode 60 eingestiegen bin. Und eines kann ich vorweg nehmen: Dieser Podcast hat seitdem kein bisschen seiner Qualität eingebüßt, mittlerweile ist er bei Episode 184 angekommen.

Nun, als ich anfing mir Podcasts anzuhören, habe ich vornehmlich nach Podcasts über Videospielen gesucht, primär über die Xbox 360. Das war vor etwa drei Jahren. „Damals“ gab es Joystiq in dieser Form noch nicht, vielmehr war die Seite aufgesplittet in „Xbox 360 Fanboy“, „Nintendo Fanboy“ und natürlich die Hauptseite selbst, was ich immer schon ziemlich albern fand. Jede einzelne der Seiten hatte ihren eigenen Podcast, und die Redakteure arbeiteten teilweise schon übergreifend. Im Laufe der Ziet wurde Joystiq 2x massiv überarbeitet und hat sehr viel an Qualität gewonnen. Die einzelnen Fanboy-Seiten gibt’s nicht mehr, heute ist alles vereint unter dem Label „Joystiq“. Von den Podcasts hat nurmehr dieser Xbox bezogene Fancast, sowie der Joystiq Podcast überlebt.

Wer ein wenig die Website von Joystiq verfolgt, dem wird auffallen mit wieviel Herzblut die Redakteure dort arbeiten. Zu etlichen Newsbeiträgen gibt es witzige Anekdoten oder lustige, mit Photoshop bearbeitete Bilder (auch mal von Lolcats). Und auch wenn die Crew sich seit den von mir gehörten ~120 Episoden die Crew etwas verändert hat, merkt man ständig dass sie ihren Spaß an ihrer Arbeit mit in den Podcast nehmen.

Die Crew

Host: Richard Mitchell, Twitter: @senseiram
Alexander Sliwinski, Twitter: @xandersliwinski
David Hinkle, Twitter: @davehinkle

Ehemalige:
Xav de Matos, Twitter: @xav
Dustin Burg, Twitter: @superdunner

Aufbau

Jeder Podcast beginnt (nach dem Intro „Electromooq“ von Uma Floresta) erst einmal damit, dass jeder darüber berichtet was er so im Laufe der Woche gespielt hat. Das war vor allem zu Zeiten, als Dustin Burg noch dabei war, sehr amüsant weil dieser tatsächlich nichts anderes spielt als Gears of War und Halo, zwei exklusive Spielereihen auf der Xbox 360 mit starkem Fokus auf den Multiplayer. Im Prinzip hat aber jeder so seine Vorlieben, so dass hier schon einige Male rege Diskussionen aufgekommen sind.
Im Anschluss wird darüber berichtet, was die Woche so über passiert ist, also im Prinzip der News-Bereich – mal mehr, mal weniger gut gefüllt, also wird auch oftmals auf Kontroversen oder Wünsche für die Zukunft eingegangen.
Nach einer kurzen Pause, in der immer etwas Musik eingespielt wird (Zur Zeit immer aus dem Programm von Subpop.com), gehen die Podcaster auf Zuschriften der Hörer ein, die ihnen sowohl per Twitter als auch klassisch per Email zukommen. Und am Ende, nach dem Outro, folgen meist noch die Outtakes.

In sehr unregelmäßiger Reihenfolge gibt’s anstelle der Fanmail auch eine „Spoiler Warning“, in dem über kürzlich erschienene und natürlich dann bereits durchgespielte Titel berichtet wird, und dann auch über das Ende des jeweiligen Spiels berichtet wird.
Zur E3 sitzen die Fancaster immer vor Ort auf der Messe im Hotel zusammen und nehmen ihren Podcast dann gemeinsam in einem Raum auf, was auch immer sehr spaßig ist.

Das Besondere

Den Reiz des Podcasts machen eindeutig die beteiligten Redakteure aus. Sie sind immer gut vorbereitet und können die meist 1,5 Stunden Sprechzeit locker verfliegen lassen. Zu berichten gibt es immer genug, und sie haben immer Spaß dabei. Zuweilen gibt es mal einen Running Gag, der sich dann durch zig Episoden hindurchzieht – zu erwähnen wäre da das gemeinsame Probieren von Marmite und die entstehende Abneigung des einen oder anderen bezüglich dieses Lebensmittels, oder die bösen bösen Dropbears. Auch natürlich, dass ich Alexander schon mal auf der Gamescom in Köln getroffen und die Hand geschüttelt habe, macht mir das ganze noch sympathischer. Er kann übrigens auch gut deutsch! Aber am besten ist eigentlich, dass seitdem Dave nach San Francisco gezogen ist, man immer wieder eines der Cable Cars im Hintergrund hören kann. Ding ding!

Die Technik
Der Podcast wird über Skype aufgenommen, und die Sprachqualität ist nicht sehr berauschend (Wortspiel 😉 ). Auch die eingespielten Samples von Richards Soundboard klingen sehr stark verrauscht. Weiteres Problem ist, dass der Podcast insgesamt zu leise abgemischt ist. Das fällt vor allem dann auf, wenn Richard in einer Folge mal nicht mit dabei ist und dann jemand anderes den Podcast zusammenschneidet, dann hat der Podcast meistens ein vernünftiges Soundlevel. Ich habe Richard schon mehrfach ne Mail oder nen Twitter-Reply diesbezüglich geschickt, aber passiert ist nie etwas. Dadurch, dass man so stark aufdrehen muss wird die ohnehin schon schlechte Tonqualität noch weiter verschlechtert, da das Rauschen ebenfalls sehr viel stärker wird.

Fazit

So wie es aussieht, wird dieser Podcast wohl weiterhin einer meiner absoluten Favoriten bleiben. Er ist witzig, die Beteiligten haben Ahnung wovon sie quatschen, und er erscheint immer regelmäßig. Absolute Empfehlung!

Durchschnittliche Spieldauer: etwa 1,5 Stunden
Erscheinung: wöchentlich (meist am Montag)
Sprache: englisch

Links:
Fancast auf Joystiq.com
iTunes