gesehen. Enterprise (Season 2) #MissionStarTrek2017

2017 ist schon wieder vorbei – das Jahr, das ich zum Star Trek Jahr ausgerufen hatte – #MissionStarTrek2017. Nunja – die Bilanz sieht nun so aus, dass ich zwei Staffeln Enterprise, eine Halbstaffel Discovery, und die ersten 6 Filme mit der TOS-Crew sichten konnte. Hätte gern mehr sein können, denn ich habe definitiv meine Leidenschaft für dieses Universum entdeckt. Allerdings entwickelte ich im Laufe des Jahres ebenso ein wiederaufflammendes Interesse für das Superheldengenre, was mein Antrieb war, als ich die beiden Viewingguides für Marvel und DC schrieb – und mich schließlich auch selbst tief in das Marvel-Universum eintauchen ließ.

Für Discovery brauchte ich zwei Anläufe, da ich genau zur Staffelmitte meine Doktorarbeit zu verteidigen hatte, und mich dies nervlich ziemlich aufgefressen hat – also begann ich im Dezember noch einmal von vorn, und schaute die 9 Folgen innerhalb weniger Tage durch – was übrigens meiner Meinung nach auch viel besser funktioniert als der wöchentliche Rhythmus. Dies ist natürlich dem Format geschuldet. Das Procedural-Format, das Enterprise fährt und nur lose einen übergreifenden Handlungsbogen im Hintergrund fährt, bildet dazu einen schönen Kontrast. Dazu gleich mehr.

An der Podcastfront hat sich in Sachen Star Trek dieses Jahr so einiges getan, was meine Motivation für dieses Franchise ebenfalls enorm gepusht hat:
Discovery Panel – ist ein ganz fantastischer Podcast zweier Star Trek-Fans (Andreas Dohm und Sebastian Sonntag), die sich Woche für Woche mit der aktuellen Serie auseinandersetzen – und auch hier und da ihre Schwierigkeiten damit haben. Für alle, die Discovery schauen, ein Muss!
Trek am Dienstag – hier habe ich noch nicht reingehört, aber vielleicht ist dieser Podcast der Schlüssel für mich, doch noch mal in die originale Star Trek Serie reinzuschauen – denn genau das covern Simon und Sebastian hier Woche für Woche. Und wenn sie in dem Tempo weitermachen, sind sie in 15 Jahren bei Discovery angelangt.
Second Unit – befasst sich seit Ende diesen Jahres auch endlich mit Star Trek, hier natürlich mit den Filmen. Kein geringerer als David Noack steht hier als allwissender Star Trek-Nerd zur Seite, der mir auch schon viele Tipps für den Einstieg in dieses gigantische Franchise gegeben hat – sein Tipp war es übrigens auch, mit Enterprise anzufangen.

Und damit auch zurück zu Enterprise. Season 2 hat mich die letzten 5 Wochen beschäftigt – stattliche 26 Episoden wurden hier schließlich abgedreht. Aber – und hier folgt schon der erste Kritikpunkt an dieser Staffel – gefühlt ist rein gar nichts passiert. Ich bin nach all diesen Episoden regelrecht enttäuscht, dass trotz all der Zeit, die die Drehbuchautorenschaft hier hatte, die Enterprise nur selten ihrer eigentlichen Mission nachgeht – der Forschung und Erforschung des Alls. Größere Handlungsbögen findet man hier kaum, selbst der Temporal Cold War findet (zum Glück, wie ich finde) kaum noch Erwähnung. Immerhin gibt es schon früh in der Staffel mal so etwas wie eine Doppelfolge. Und der Cliffhanger am Ende der Staffel ist zumindest vielversprechend – es wartet anscheinend eine neue interessante Spezies (Xindi), ein unbekanntes und bedrohliches Terretorium (Delphic Expanse), und vielleicht wird dies ja auch als Anstoß genommen, endlich mal wieder zu forschen.

Visuell ist die Staffel mit Höhen und Tiefen durchsetzt. Die CGI-Außenaufnahmen von einigen Föderationszentren oder auch auf der Erde sehen schlicht grauenhaft aus – das wirkt auf dem großen Bildschirm überhaupt nicht gut. Außenaufnahmen im All gibt es aber gefühlt deutlich mehr als in Staffel 1, und die wirken auch meist sehr gelungen. Hier gefällt mir wieder, dass die Serie schon komplett in 16:9 gedreht wurde, was diesen Szenen insbesondere zugute kommt.

Eine Episode, die ich sehr genossen habe, war S02E04 „Dead Stop“, bei der die Enterprise schwer beschädigt eine Reparaturstation ansteuert – und dabei komplett gescannt wird und dabei sämtliche Daten des Schiffes ausgelesen werden. Ein hochaktuelles Thema, wenn man so will. Und ebenso visuell eine wahnsinnig tolle Episode, denn das schlichte, weiße Innendesign der Raumstation ist sehr gelungen, als auch die Reparatur und schlussendliche Zerstörung der Station selbst sind sehr ansehnlich. Kleine Anekdote: Trip erwähnt in einer Szene, dass der Zentralcomputer der Enterprise über drei volle Stockwerke gehen soll – was ich angesichts heutiger Computerleistungen schon reichlich übertrieben finde. Aber wer weiß, vielleicht muss T’Pol ja heimlich Kryptowährungen minen.

Am überflüssigsten war bereits die nächste Episode, S04E05 „A Night in Sickbay“, in der Captain Archer alles um sich vergisst, weil sein Hund Porthos krank ist. Mit dieser Folge haben sich die Drehbuchautoren meiner Meinung nach keinen Gefallen getan, denn der Figurenzeichnung von Archer wirkt das schon ziemlich lächerlich. Porthos taucht dann gefühlt bis zum Ende der Staffel auch nicht mehr auf.

Ein nettes Detail ist der Erstkontakt mit den Borg in S02E23 „Regeneration“, die am Ende der Folge ein Signal in den Delta-Quadranten schicken, die erst im 24. Jhd. ankommen wird. Auch schön fand ich die Folge S02E02 „Carbon Creek“, in der T’Pol eine Geschichte über den wahren Erstkontakt der Vulkanier mit den Menschen erzählt – wahr oder nicht, diese Folge ist sehr schön inszeniert (spielt sie doch in den 1950ern), und als unbedarfter Star Trek-Fan grübelt man kurz, ob etwas wahres dran ist – genauso wie Archer und Trip.

Insgesamt empfand ich die Staffel als durchschnittlich, so richtige Ausreißer nach oben gab es kaum, richtig schlechte Episoden waren aber auch nur 2-3 dabei. Insgesamt funktioniert Enterprise als Prequel aber deutlich besser als Discovery, da es diese Rolle ernster nimmt – wobei wir beim derzeitigen Stand immer noch abwarten müssen, in welche Richtung sich Discovery noch entwickeln wird.

06 / 10
gesehen auf: Netflix DE

DC TV Universe („Arrowverse“) Viewing Shizzle

„Was Marvel kann, das können wir doch auch!“ – Oder so ähnlich muss man bei DC bzw. The CW gedacht haben, als man begann das sogenannte Arrowverse aufzubauen. Und in der Tat – es ist kompliziert. Nicht weniger als vier Serien laufen mittlerweile parallel, mit einem Output von in der Summe 85 Episoden allein in der letzten Season. Ein ziemliches Mammutprojekt, wenn man zu diesem Zeitpunkt noch neu einsteigen bzw. aufholen möchte – 303 Episoden wären dies vor Start der 2017-2018er Season, bestehend aus aus Arrow (5 Seasons), The Flash (3 Seasons), Supergirl (2 Seasons), Legends of Tomorrow (2 Seasons), Constantine (1 Season) sowie den kleineren Webproduktionen Vixen (2017 als Film zusammengeschnitten worden), Blood Rush und Chronicles of Cisco.

Muss man sich das geben? Natürlich nicht. Wer kein Interesse an Arrow, jedoch an The Flash hat, der kann die anderen Serien getrost ignorieren und wird trotzdem glücklich. Ich persönlich mag jedoch die Idee, dass alles in einem zusammenhängenden Multiversum spielt, das eben gerade einen anderen Ansatz verfolgt als Marvel es tut. Und darum habe ich mir, wie schon bei Marvel, auch hier die Mühe gemacht, einen Leitfaden zu erstellen, wie sich das Multiversum am besten erschließen lässt – in einer kohärenten Reihenfolge. Da ich selbst noch nicht richtig eingestiegen bin, muss ich dabei natürlich auf die Quellen vertrauen, die solche Listen zusammengestellt haben. Neben Ausstrahlungszeitpunkten der einzelnen Folgen spielen dabei auch gleichzeitige Elemente eine Rolle (Weihnachten etc.), die in der Aufstellung eine Rolle spielen. Und natürlich gibt es da die Crossovers, die mit den Jahren einen immer größeren Stellenwert bekommen haben, und in der aktuell laufenden Season sich über gleich vier Episoden erstrecken werden.

Die resultierende Viewing Order könnt ihr euch hier als pdf herunterladen und ausdrucken – und so immer auf dem aktuellen Stand sein, was als nächstes ansteht. Die Liste ist unterteilt in 5 Jahre Arrowverse, und bis auf eine Ausnahme ordnen sich die jeweiligen Seasons streng den einzelnen Jahren unter. Diese Ausnahme ist Supergirl Season 2, die direkt an die erste Season anzuschließen scheint und daher schon einsetzt, bevor die anderen Serien mit ihren entsprechenden Staffeln fertig sind. Auch die größeren Crossovers sind gesondert markiert.

Falls ihr noch weitere Vorschläge oder Errata habt, lasst es mich einfach wissen! Podcastvorschläge zu diesem Thema sind auch immer erwünscht. Ein Update dieser Liste wird es dann voraussichtlich nach Abschluss der 2017-2018er Season (Year Six) geben. Quellen sind im pdf am Ende des Dokuments beigefügt.

Marvel Cinematic Universe viewing shizzle

2017 sollte für mich das Star Trek Jahr werden, und das ist auch weiterhin so. Dennoch habe ich in letzter Zeit ein wiederaufflammendes Interesse am derzeitigen Superhelden-Boom entwickelt, das ich zu großen Teilen im letzten Jahrzehnt wenig beachtet habe. Und so kam es, dass ich mich mal tiefgreifend mit der Struktur des derzeitigen Film und TV-Outputs von Marvel und DC beschäftigt habe. Ich bin jemand, der sich gerne ein vollständiges Bild davon verschafft, wenn es darum geht sich in ein neues Thema einzuarbeiten. Das ist bei Star Trek so, und das ist auch nun beim Thema Super Heroes so. Dass die Sache aber SO kompliziert ist, hatte ich im Vorfeld nicht so abgeschätzt.

(cc-by-2.0 BagoGames)

Bevor ich mich in diese Thematik eingearbeitet hatte, kannte ich aus dem MCU praktisch nur Iron Man 1. Ein Film, den ich aber sehr positiv in Erinnerung hatte, Iron Man ist durch diesen Film zu einem meiner liebsten Superhelden geworden. Aus dem DC Filmuniversum kannte ich Man of Steel und Batman v Superman, beide eher negativ hängen geblieben. In Sachen Serien kannte ich rein gar nichts.

Sehr schnell bemerkte ich, dass es zu diesem Zeitpunkt so gut wie unmöglich ist, rasch in beiden Universen auf den aktuellen Stand zu kommen, wenn man wie ich wirklich bei null anfangen möchte. Und daher habe ich mich zunächst einmal für Marvel entschieden und mich dort mit den Filmen und Serien beschäftigt. Das Marvel-Filmuniversum besteht, Stand jetzt, aus 16 Filmen die bereits released wurden, und diversen TV-Serien. Agents of S.H.I.E.L.D. ist dabei recht eng mit den Filmen verwoben, erst die vierte Staffel kann man ruhigen Gewissens durchschauen ohne Gefahr zu laufen, dass die Events eines Films direkte Auswirkungen auf den Handlungsverlauf nehmen. Auch die Serie Agent Carter knüpft direkt an die Ereignisse aus dem ersten Captain America-Film an. Und selbst die Marvel-Serien siedeln sich im MCU an, und sollten zumindest erst nach dem ersten Avengers-Film angeschaut werden.

Leider gibt es von Marvel keine offizielle Timeline, aber das haben sich einige Fans zu Herzen genommen. Es gibt haufenweise Timelines und Empfehlungen, wie denn jetzt das MCU korrekt zu schauen ist. Und oft auch recht widersprüchlich, insbesondere zu den späteren Staffeln. Das fällt dann aber meist auch gar nicht so sehr ins Gewicht. Doctor Strange etwa lässt sich gar nicht so spezifisch genau einordnen, Guardians of the Galaxy 2 hingegen spielt direkt nach dem ersten Teil.

Mittlerweile bin ich am Ende der dritten Staffel von Agents of S.H.I.E.L.D. angekommen. Die drei besten Filme, die ich bis hierhin geschaut haben, sind definitiv The Avengers, Captain America: The Winter Soldier, und Iron Man (1). Von den TV-Serien gefällt mir bislang die zweite Staffel von Daredevil am besten, aber auch Agent Carter finde ich enorm stark. Am schwächsten haben mir bislang die Thor-Filme gefallen – und auch Agents of S.H.I.E.L.D. ist insgesamt eher durchwachsen. Ich habe noch Hoffnung, dass mit der vierten Staffel Fahrt aufgenommen wird, wenn der Ghost Rider sein Stelldichein hat.

Ich habe für mich eine Liste erstellt, auf der ich ankreuzen kann was ich schon gesehen habe und somit immer im Blick habe, was als nächstes drankommt. Und diese möchte ich euch nicht vorenthalten, ihr könnt sie euch hier herunterladen und selbst ausdrucken:

Falls ihr Verbesserungsvorschläge oder Errata habt, nur her damit! Natürlich kann man drüber streiten, ob man Captain America wirklich vor Iron Man schauen sollte – insbesondere die Post-Credit-Scenes passen dann nicht ganz so gut hinein. Aber das ist auch wirklich nur bei den ersten Filmen ein „Problem“, und ich habe hier besser auf die Chronologie der Ereignisse geachtet. Orientiert habe ich mich primär an den beiden Quellen, die am Ende des PDFs genannt sind.

Ich habe auch lange nach sinnvollen Podcasts zur Begleitung gesucht, aber noch nicht das passende gefunden. Hier bin ich für Vorschläge offen. Einige vielversprechende Projekte wurden frühzeitig eingestellt, vielleicht weil sie zu ambitioniert waren und wirklich zu jeder Serienfolge auch eine Episode machen wollten. Zur Zeit höre ich den Hero Movie Podcast, die weitestgehend das gesamte Genre abdecken wollen und Episoden zu den verschiedensten Filmen und halben Serienstaffeln aufnehmen. Die Erscheinungsweise ist wöchentlich, und mit knapp 180 Episoden decken sie schon einen Großteil ab. Sobald ich einen Film geschaut habe, suche ich mir dort die entsprechende Episode heraus und packe sie in meine Podcast-Playlist.

Eine zweite Podcast-Empfehlung geht hinaus an die Super Hero Unit von Christian und dessen Kumpel Arne. Die beiden haben sich vorgenommen, das Superhelden-Filmuniversum chronologisch neu zu erarbeiten, angefangen im Prinzip bei Superman 1. Hier erscheint momentan monatlich eine neue Folge, und die beiden sind schon Mitte der 90er angelangt und haben die Batman-Filme abgearbeitet – sind also noch weit weg vom MCU oder gar der Justice League. Dennoch schwer zu empfehlen und ein guter Weg, sich das Superhelden-Genre an sich neu zu erschließen. Auch hier habe ich begonnen, mich durch die Episoden durchzuhören und die entsprechenden Filme nachzuholen.

gesehen. Six Feet Under (Season 1)

Ein HBO-Klassiker, aus den frühen Tagen des sogenannten goldenen TV-Zeitalters. Ich war mir nicht sicher, auf was ich mich eingelassen habe – denn außer dem Thema „Bestattungsinstitut“ wusste ich nichts über diese Serie. Aber als die DVD-Box dann zu einem wirklichen Spottpreis verkauft wurde, wagte ich mal den Sprung ins blaue. Und was wurde ich belohnt!

Six Feet Under dreht sich um das Bestattungsinstitut Fisher & Sons, und beginnt als Aufhänger damit, dass Fisher Senior bei einem Autounfall das zeitliche segnet – und fortan seine beiden Söhne das Familienunternehmen fortführen müssen. Das Herzstück liegt ganz klar in den wunderbar ausgearbeiteten – nein, sogar ganz famos ausgearbeiteten Charakteren. David, Sohn 1, der schon immer in dem Unternehmen gearbeitet hat; Nate, Sohn 2, der lieber sein Leben genossen hat, aber auch Erfahrungen im Umgang mit Finanzen besitzt; Mutter Ruth, die sich durch den Tod ihres Mannes befreit fühlt; Tochter Claire, die ihren Platz im Leben noch erst finden muss.

Jede Episode wird umspannt durch einen Todesfall, was man vielleicht noch als Eingeständnis für die Zuschauer verstehen kann, die nur gelegentlich mal in eine laufende Serie hineinschalten. Das funktioniert aber wirklich toll und wird in jeder einzelnen Folge als Trigger für bestimmte Geschehnisse im allumspannenden und absolut nicht vorhersehbaren Haupthandlungsstrang benutzt. Das ganze wird garniert mit einer hübschen Prise oft makaberem Humor, der aber meiner Ansicht nach nicht über die Stränge schlägt, sondern Six Feet Under eine ganz besondere Note verpasst. Die Charakterentwicklung ist unglaublich intensiv und profitiert von dem auf 13 Folgen ausgelegten Konzept enorm. Nicht eine einzige Folge habe ich als Füllerepisode verstanden.

Einige Themen, wie etwa die teilweise sehr explizite Darstellung Davids Homosexuualität haben mich angesichts des Austrahlungsdatums (2001) doch ziemlich angenehm überrascht. Das Thema Homosexualität wird aus sehr vielen Blickrichtungen angegangen (etwa Coming-out, Religion, Partnerschaft, Sex,…) – für eine Serie diesen Alters muss Six Feet Under bleeding edge gewesen sein, was diese Freizügigkeit angeht.

Als Podcastbegleitung empfehle ich übrigens den brandaktuellen, Episodenbegleitenden Podcast digging Six Feet Under (Was für ein genialer Titel!). Die ersten drei-vier Episoden sind noch etwas holprig, aber danach beginnt Host Victor Rubio, sich in jede Folge hochinteressante Gäste einzuladen. Er ist selbst Funeral Director und bewertet dadurch auch sehr gern die inhaltliche Darstellung eben dieser Themen, was das einbalsamieren von Leichnahmen oder generell die Arbeit in einem Bestattungsinstitut angeht.

Ja, Six Feet Under ist definitiv ein Highlight, das bislang an mir vorbei gegangen ist. Unbedingt anschauen!

10 / 10
gesehen auf: DVD

gesehen. Enterprise (Season 1) #MissionStarTrek2017

Der erste Serien-Milestone der #MissionStarTrek2017 ist erreicht – die erste Staffel von Enterprise macht den Auftakt. In diesem Falle habe ich absolutes Neuland betreten – während ich die anderen Crews noch teilweise zuordnen kann ohne die Serien zu kennen, war mir die Crew von Enterprise völlig unbekannt. Auch war ich gespannt, wie die Prequel-Prämisse umgesetzt wurde – ein im Grunde immer schwieriges Thema. Die Prequel-Schwierigkeit bei Star Trek scheint noch eine Ebene höher zu liegen, etwa die Einführung neuer Alienrassen, die vielleicht in zeitlich nachfolgenden Serien entweder nie auftauchen, oder dort bereits so etabliert sind dass ihr Auftauchen in Enterprise Sinn ergeben sollte. Offenbar ist das nicht immer gelungen, aber das entgeht mir natürlich als jemand, der mit Enterprise den Zugang zu Star Trek sucht.

Der Fokus von Enterprise liegt auf der Exploration des Weltalls. Und das ist auch gut so – viele der kleinen Microstories, die hier Episode für Episode aufgemacht werden, gefallen mir besser als das, was die Filme mir bislang gezeigt haben. Obwohl die Umsetzung dann doch oft ziemlich holprig ist. Würde die Menschheit wirklich solch eine Crew zusammenstellen, um wissenschaftlich das All zu erkunden? Am ehesten kommt mir in diesem Punkt der Character Hoshi Sato entgegen, die als Communications Officer und Sprachtalent in vielen Episoden eben genau das macht: Sprachen zu studieren. Insgesamt finde ich es fast schon ein wenig unglücklich, dass durch den Zugriff auf die Datenbank der Vulkanier zu vieles bereits bekannt zu sein scheint, obwohl im selben Atemzug betont wird dass noch nie ein Mensch so weit von der Erde entfernt war wie in jenem Moment die Enterprise.

Ein wenig überrascht war ich aber dann doch, dass das All im Star Trek Universum überbevölkert ist mit sogenannten Humanoiden. Man braucht nur in eine beliebige Richtung fliegen, irgendwann wird man ganz gewiss auf jemanden treffen. Das war natürlich in irgend ner Form zu erwarten, aber das dies für praktisch jede einzelne Folge Thema ist, fand ich zumindest bemerkenswert. Insofern fand ich Episoden wie 1×06 Terra Nova oder 1×17 Fusion dann doch erfrischender als ursprünglich gedacht. Und gerade Terra Nova, in der die Enterprise einen verloren gegangenen uralten Außenposten der Erde besucht, birgt noch so viel mehr Prequel-Potenzial für Star Trek, was leider nicht weiter ausgeschöpft wird.

Mit die besten Episoden sind 1×13 Dear Doctor sowie 1×22 Vox Sola. Dear Doctor behandelt das Thema, ob man einfach so Gott spielen kann und das Schicksal zweier genetisch verschiedener Völker eines Planeten entscheidend beeinflussen darf, in diesem Falle durch ein Heilmittel. Ein Thema, das in Star Trek sicher schon häufig behandelt wurde. Hier hat mir insbesondere der Gewissenskonflikt des Doktors bzw. Cpt. Archers gefallen. Vox Sola erinnert stark an den 2016er Film Arrival, denn hier darf Hoshi so richtig aufblühen und muss eine Sprache entziffern, um ihre Kollegen zu retten. Ganz famos!

Der über allem schwelende Konflikt des Temporal Cold War ist mir natürlich auch nicht entgangen, aber für mich geht diese Thematik bislang nicht auf. Für eine Staffel mit 26 Episoden wird zu wenig Zeit hineininvestiert, um das Thema vernünftig auszuarbeiten. Und dann die dahinterliegende Zeitreisethematik, die grundsätzlich immer schwierig ist. Vielleicht wird es ja in der zweiten Staffel besser umgesetzt, die letzte Folge 1×26 Shockwave Part I ist dahingehend schon mal recht vielversprechend und auch ziemlich aufwendig inszeniert.

Ja, Enterprise taugt, zumindest schon mal in der ersten Staffel. 16:9 und oft ziemlich ansehnliche Effekte lassen sie recht modern wirken. Die Crew ist sympathisch, auch wenn die Charactere hier und da nicht super ausgearbeitet sind (bei Trip und Malcolm Reed merkt man das in der ersten Hälfte der Staffel recht deutlich). Der Pilotfilm liefert einen super Einstand in die Serie und gehört definiv zu den besseren Serienpiloten.

Wie geht es weiter? Hoffentlich mit mehr Science! In S1 wird ja bereits eifrig an der Enterprise herumgebastelt, neue Technologie getestet usw. – da kann die Prequel-Serie noch ordentlich punkten. Der Temporal Cold War wird durch den Zweiteiler, der mit der letzten Episode aus S1 beginnt, wohl oder übel weiterhin Thema sein – mal schauen. Ich bin gespannt!

07 / 10
gesehen auf: Netflix DE

gesehen. The Crown (Season 1)

Ich habe wenig erwartet, und wahnsinnig viel zurückbekommen. Spätestens, seit The Crown bei den Golden Globes ganz schön prominent vertreten war (u.a. beste Dramaserie), habe ich mir vorgenommen hier reinzuschauen – und blieb teilweise sprachlos zurück, so gut ist die Serie stellenweise.

The Crown ist Netflix erste englische Serienproduktion, und dabei greifen sie gleich zu den Kronjuwelen (den konnte ich mir nicht verkneifen…). Angelegt auf 6 Staffeln, wird das englische Königshaus quasi beginnend mit der Krönung von Elisabeth II. übermehrere Jahrzehnte begleitet – wobei der Cast alle zwei Staffeln ausgetauscht werden wird. Das mag auf den ersten Blick langweilig klingen, aber dennoch werden hier wenige Handlungsstränge extrem spannend aufbereitet. Zentrale Figuren sind neben der Queen ihr Ehemann Philip, ihre Schwester Margaret und Winston Churchill, wie alle Figuren fast durch die Bank klasse besetzt. Die Luft hält man tatsächlich ob der Performance von John Lithgow als Churchill an, der seine Rolle absolut perfekt spielt. Der Höhepunkt des Handlungsstranges um Churchill findet in der 9. und damit vorletzten Folge statt, die auch meine Lieblingsepisode der ersten Staffel darstellt. Generell sind die Figuren in The Crown nicht nur sehr gut besetzt, sondern auch hervorragend ausgearbeitet – was die Serie interessanter macht, birgt der Handlungsstrang ja naturgemäß keine großen Überraschungen.

Die Queen braucht sich davor aber nicht in den Schatten stellen, und wird vom Drehbuch clever als starke, intelligente Frau dargestellt. Ohne jetzt das Hintergrundwissen zu haben, wie akkurat ihre frühen Jahre als Queen tatsächlich gewesen sind, bekommt man hier einen glaubhaften, manchmal ziemlich schrägen Einblick in die Monarchie Englands (und ganz nebenbei ein wenig Bildung in Bezug auf die Gepflogenheiten und Bräuche im Zusammenspiel zwischen Politik, Monarchie und Kirche). Claire Foy spielt ihre Rolle hervorragend, die ihr sogar den Golden Globe für Best Actress eingebracht hat.

Und diese Kulissen! Famos!

09 / 10
gesehen auf: Netflix DE

gesehen. Ascension

[Storyspoiler erst im zweiten Teil des Textes, dort gibts noch mal ne Warnung]

Whoa, was für eine großartige Prämisse! Ich musste die kurze Beschreibung gar nicht bis zum Ende lesen, schon hat es mich gepackt. Worum geht es? Ascension ist eine Kurzserie über 6 Episoden, die 2014 auf SyFy ausgestrahlt wurde. Stellt euch vor, die Menschheit hätte 1963 eine Gruppe von Freiwilligen auf den Weg nach Proxima Centauri geschickt – eine Reise, die gut 100 Jahre andauert. Dort soll ein neuer Lebensraum gegründet und der Planet kolonisiert werden. An Bord der USS Ascension befinden sich 600 Menschen, die in einem streng hierarchischen System organisiert sind – was auch zu funktionieren scheint.

ascension

Das Interessante ist, dass die Serie in der heutigen Gegenwart spielt – im Jahre 2014, 51 Jahre nach Start der Mission. Die Kolonisten feiern diese „Halbzeit“ (51st Launch Day) an Bord, und für den Zuschauer ist dies ein sehr schöner Einstieg um die Organisation und Struktur dieses Raumschiffes kennenzulernen. 51 Jahre, das heißt also auch, dass hier schon viele Menschen in zweiter und dritter Generation leben. Dabei dürfen sich die Menschen nicht beliebig fortpflanzen – ein Computer entscheidet unter den Paaren, die sich gebildet haben, über die optimale Genmischung für das Fortbestehen der Mission, und auch die Anzahl derer, die in jedem Jahr eine Schwangerschaft haben dürfen. Und all das in dem Charme der 60er, was vor allem durch die Literatur und Popkultur deutlich wird die den Menschen zur Verfügung stehen. Der zentrale Innenteil des Schiffes, von dem man zu allen Einrichtungen gelangen kann, wirkt vom Stil her überraschend ähnlich dem Institut aus Fallout 4, mit seinem großen Fahrstuhl zur Brücke im Zentrum. Überhaupt wirkt das Schiff sehr viel anders, sehr viel geräumiger als vielleicht andere große Schiffe aus der Science Fiction Welt (ich denke da an die Enterprise aus Star Trek, die vielleicht ähnlich viele Menschen durchs All transportiert und für mich immer recht eng wirkt durch die niedrigen Decken).

Ich liebe solche Aufhänger! Meine Fantasie schlägt Purzelbäume, wenn ich mir ausmale, was dieses Schiff alles für Geschichten bereithalten kann. Ascension schlägt hier von der Prämisse in denselben Kanon ein wie The Martian, Interstellar, Gravity und Sunshine. Mit knapp 4,5 Stunden Laufzeit über 6 Episoden (oder drei Kapiteln) lässt sich das auch gut an ein oder zwei Tagen wegschauen. Woran die Serie krankt kann ich erst im Spoilerteil erklären, aber ich hoffe, dass ich euch für diese Miniserie schon genug begeistern konnte. Ascension ist, soweit ich weiß, noch nicht in Deutschland erschienen (korrigiert mich). Abzüge gibt es vor allem für den Cast, den ich hier bei weitem nicht optimal finde. An 1-2 Stellen ist das Acting sogar richtig mies, aber im großen kein Grund zum Wegschauen. Schauts euch an!

[Spoilerteil ab hier]

Im Laufe der ersten beiden Episoden stellte ich als Zuschauer fest, dass irgend etwas nicht ganz richtig ist. Dass sich vieles falsch anfühlt. Warum gibt es z.B. normale Schwerkraft auf dem Schiff? Ein beliebter Treffpunkt ist z.B. die nachgebaute Standidylle um den Pool – ein wirklich ganz tolles Set. Aber es dürfte in dieser Form überhaupt nicht existieren, an Bord eines solchen Schiffes. Auch bekommen wir rasch die Außenseite zu sehen – die Erde. Ist Ascension dort ein großes Thema? Die größte Mission, die die Menschheit je geschaffen hat? Müsste mit dieser enorm fortschrittlichen Technologie nicht noch viel mehr realisiert worden sein – Marsmissionen und -Kolonien z.B.? Nein, auf der Erde weiß so gut wie niemand von dieser Mission, sie scheint größter Geheimhaltung zu unterliegen. Doktoranden scheinen dem Mysterium auf der Schliche zu sein, aber niemand weiß davon. Das ergibt keinen Sinn. Man reimt sich schließlich selbst zusammen, was der Grund sein könnte, dennoch entfaltet der große Wendepunkt am Ende von Folge 2 seine Wirkung komplett.

Von nun an prallen also zwei Welten aufeinander, wodurch Episoden 3-6 ganz anders wirken als die ersten beiden. Die Truman Show erhält nun Einzug, ebenfalls einer meiner Lieblingsfilme. Was natürlich befeuert wird, als dann auch noch jemand aus dem Schiff ins All verbannt wird und unmittelbar außerhalb des Schiffes von „der echten Welt“ zur eigenen Sicherheit in einer Zelle landet. Wie muss das sein, für jemanden, der zum ersten Mal von der Illusion befreit wird? Leider spielt Brad Carter die Rolle des Stokes für mich nicht sehr überzeugend, so dass dieser interessante Part in meinen Augen seine Wirkung nicht voll entfalten kann. Leider verliert sich der Plot im weiteren Verlauf dann etwas im Übernatürlichen. In gewisser Weise kann man argumentieren, dass dies ja das eigentliche Experiment des ganzen darstellt. Ellie O’Brien spielt ihre Rolle hervorragend, aber dieser zentrale Plot, der schließlich sowohl im Schiff als auch außerhalb alles ins zeitweilige Chaos stürzt, funktioniert für mich nicht – wahrscheinlich, weil ich mich nach all der in der Summe ganz guten Vorarbeit schlicht nicht darauf einlassen kann. Vielleicht seht ihr das ganze aber mit anderen Augen.

Als Fazit: Ich verneige mich vor dieser Idee und der Umsetzung, und die ersten vier Episoden bieten viel Raum für Phantasie. Der 60er Jahre-Flair ist für mich leider nur unzureichend ausgearbeitet, hier hätte man noch viel überzeugender sein können. Das Zusammentreffen vom Menschheitstraum – das All zu besiedeln -, und der Truman Show als schöner Wendepunkt nach zwei Episoden ist für mich der Höhepunkt dieser Miniserie. Definitv eine Empfehlung, auch wenn meine Wertung vielleicht etwas zu hart ist.

6/10 (Tendenz nach oben)
gesehen auf: Netflix TW

2015 in review: Filme

Huh, schon wieder ein Jahr rum. Und im letzten Jahr habe ich doch glatt vergessen, eine Rückschau zu schreiben. Naja, ignore that. Für das ablaufende Jahr habe ich mir ein Beispiel an Christians Rückblick vom letzten Jahr gemacht, und Buch geführt über alle Medien, die ich so geschaut habe. Japp, dies wird somit hauptsächlich ein Medienrückblick. So let’s get started…

Meine Kinobesuche kann man in diesem Jahr an einer Hand abzählen. Was schade ist, angesichts des an sich wirklich großartigen Filmjahres 2015. Über allem steht natürlich Star Wars – der mich erst in den letzten Wochen vor Filmstart so richtig gehypt hat. Man hat einfach diese ungeheure Energie gespürt, die dieser Film ausgestrahlt hat (und damit meine ich nicht das völlig eskalierte Marketing seitens Disney). Dann, als ich tatsächlich im Kino saß, umgeben von NASA-Wissenschaftlern, die Jubelschreie ausstießen als es endlich losging – als man merkte, dass der Film wirklich gut werden könnte, als Rey und BB-8 sich instantan in unsere Herzen spielten – wow, war ich anschließend happy! An diesem Filmbesuch werde ich noch lange zurückdenken. Mir fällt nur ein einziger Film ein, bei dem ich ähnlich aufgeregt und am Ende ähnlich begeistert war, als er zu Ende war, und das war The Return of the King.
Am low end verorte ich ganz klar The Hobbit – The Battle of the Five Armies. Was für eine Grütze. Ich habe den Film erst in diesem Jahr gesehen, und ich bin immer noch entsetzt, was aus diesem Fantasywerk gewachsen ist.
Einige weitere Revivals gab es in diesem Jahr auch noch, angeführt von Mad Max, der einfach mal richtig eingeschlagen ist. Auch Jurassic World hat mich wunderbar unterhalten und lässt die bisherigen Fortsetzungen des Originals vergessen machen.
Ganz vorn liegt aber The Martian. Ich bin ja großer Fan dieses „more science than fiction“- Genres, sprich von Weltraumabenteuern, die sich nicht allzu weit weg von uns und unserer Erde bewegen, und nicht gleich mit Aliens ankommen. In den letzten beiden Jahren wurde ich durch Gravity und Interstellar schon ziemlich enttäuscht – zwei Filme, die nett anfangen, aber mich dann komplett verlieren, weil ihre Welt oder ihre Handlung einfach massiv unglaubwürdig werden. Nicht so bei The Martian. Anfang des Jahres habe ich die Buchvorlage von Andy Weir regelrecht verschlungen, noch bevor ich überhaupt von dem Film erfahren hatte. Nicht viel später kam dann schon der erste Trailer, und irgendwie verging das Jahr dann auch recht schnell, und ich saß im Oktober im Kino und war einfach nur gefesselt. Filme, bei denen ich die Buchvorlage schon kenne, haben es ja eigentlich immer schwer – aber in diesem Falle entsprach der Film fast perfekt dessen, was ich mir vorgestellt hatte – eine Meisterleistung. Der Film ist eine regelrechte Augenweide, und hat nur eine ganz kleine Schwäche am Ende, die aber auch schon im Buch „schwierig“ gelöst ist. Hut ab, das ist mein Film des Jahres. Noch vor Star Wars.

Dies sind alle Filme, die ich 2015 gesehen habe. Doch mehr, als ich dachte.
The Hobbit: The Battle of the Five Armies 03/10
The Imitation Game 8/10
Children of Men 7/10
Gone Girl 9/10
L.A. Confidential 9/10
Eurotrip 2/10
Welcome to the Jungle 3/10
The Lego Movie 9/10
Grand Budapest Hotel 9/10
Mad Max: Fury Road 8/10
Mad Max 7/10
Mad Max 2 10/10
The Wolf of Wall Street 7/10
Jurassic World 7/10
Hierro 4/10
People Like Us 6/10
Jupiter Ascending 6/10
La Venus à la fourrure 7/10
Fifty Shades of Grey 4/10
The Martian 9/10
Mad Max Beyond Thunderdome 6/10
Honig im Kopf 4/10
Fast 5 7/10
Transformers – Age of Extinction 2/10
Star Wars – The Force Awakens 8/10
Spectre 7/10
Despicable Me 7/10

Better Call Lichtspielcast

Oder so ähnlich. Ich war zu Gast beim Lichtspielcast und habe dort mit Dennis, Mo und Co-Gast Christian über Better Call Saul geredet. Wir unterhalten (und spoilern) uns dabei nicht nur die erste Staffel dieser neuen Serie, sondern auch generell über Spin-Offs, Prequels und natürlich über Breaking Bad. Also, hört doch mal bei den Jungs rein!
Better Call Saul
Better Call Lichtspielcast

08/10
gesehen auf: Netflix

gesehen. Sons of Anarchy: Season 1

Das sind sie also, die Sons of Anarchy. Die Serie ist in den letzten Jahren komplett an mir vorbeigegangen, irgendwie auch, weil der Titel so nichtssagend ist. Ergeht mir häufiger so, aber das macht ja auch nichts. Irgendwann wurde jedenfalls die fünfte Staffel in meiner Twitter-Timeline hochgelobt und ich wurde neugierig. Netflix hat derzeit die Staffeln 1-3. Und die erste Staffel habe ich soeben abgeschlossen.

SOA S1Sons of Anarchy ist eine Serie über den gleichnamigen, fiktiven Motorradclub in den USA. Angesiedelt in einer Kleinstadt führt der MC dort eine Werkstadt und ist tief involviert in illegale Waffengeschäfte. Rivalisierende Clubs und schmierige Kooperation mit der örtlichen Polizei sorgen für ordentlich Erzählstoff, und nicht zuletzt bekommen wir mit Jax als rastloses Mitglied des MCs eine Hauptfigur, dessen interessantes Privatleben eine wichtige Rolle spielt.

Überzeugen konnte mich diese erste Staffel von Sons of Anarchy insbesondere durch den wirklich guten Cast auf Seiten des MC (vor allem Charlie Hunnam und Ron Perlman) und seinen für mich überraschend vielschichtigen und interessanten Charakteren. Auch das Set um die Motorradwerkstatt und die Chapel ist große Klasse. Relativ schwach hingegen beide Plots um die beiden ATF-Agenten, die als Gegenspieler des MC auftreten. Hier sehe ich noch großes Verbesserungspotenzial. Insgesamt jedoch bin ich höchst gespannt auf den Fortlauf in der zweiten Staffel – das Potenzial ist enorm, denn der Erzählstoff wirkt auf mich sehr unverbraucht.

07/10 mit starker Tendenz nach oben
gesehen auf: Netflix