#MissionStarTrek2017

Üblicherweise beginne ich das Jahr damit, einen Jahresrückblick zu schreiben. Fast ausschließlich in medialer Hinsicht, versteht sich natürlich. Das umfasste Spiele, Filme, Serien und Podcasts, weil dies meine meistkonsumierten Medien sind. Ich habe mir überlegt, das nicht mehr in dieser Form zu machen, auch wenn das immer ein schönes Zeitdokument war (vor allem für mich persönlich).

Wenn ihr wissen wollt, wie ich das Spielejahr 2016 so empfunden habe, hört doch mal bei PlayTogether rein, wo wir das Jahr 2016 in zwei wirklich ausführlichen Episoden besprochen haben. Könnt ihr entweder direkt auf der Website anhören oder herunterladen, oder ihr abonniert den Podcast in einer Podcastapp eurer Wahl. Spoiler: INSIDE ist mit Abstand mein Spiel des Jahres 2016 geworden.

In Sachen Filmen habe ich zum Jahresauftakt 2017 einen Letterboxd-Account erstellt, in dem ich fortan dokumentiere was ich übers Jahr so schaue. Falls euch das interessiert – folgt mir doch dort, oder klickt zumindest mal rein!

Stattdessen habe ich mir einen tollen Vorsatz für das Jahr 2017 gesetzt: Star Trek. Als ich im letzten Jahr drüben bei Second Unit eine Episode zu The Martian aufgenommen habe, stellte Christian mir die Frage, wie es denn bei mir bezüglich Star Trek aussehe. Nun, die Antwort ist: ich weiß so gut wie gar nichts über Star Trek. Aber irgendwie hat mich diese Frage dann im Laufe des weiteren Jahres ziemlich beschäftigt. Und ich bin Science Fiction ja auch überhaupt nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil. Ganz besonders kann ich mich für Near Science Fiction begeistern (darum traf The Martian auch genau ins Mark), aber warum habe ich mich noch nie so richtig mit Star Trek auseinandergesetzt?

Nun, das liegt wahrscheinlich in allererster Linie an diesem überwältigendem Output in der Vergangenheit. Es gibt nicht weniger als 725 Episoden verteilt auf sechs Serien, 13 Filme, und natürlich steht auch die kommende Serie Discovery im Raum. Wo soll man da geschickt anfangen?

In Absprache mit David Noack habe ich mich darüber ein wenig ausgetauscht, und eine kleine Roadmap für die nächsten Monate erstellt. Wenn man es überhaupt Roadmap nennen möchte, aber es taugt zumindest um einen Einstieg in das Universum zu bekommen. Ein wenig habe ich z.B. die Befürchtung, dass The Original Series (TOS) für mich so gar nicht funktioniert, weil es schlicht so alt ist. Ob ich mich darauf einlassen kann? Ob das überhaupt auf dem großen Screen funktioniert, obwohl es ja für einen kleinen Röhrenfernseher optimiert wurde? Das hat mich in den letzten Jahren schon bei Akte X teilweise gestört, und die Serie ist ja um einige Jahrzehnte jünger. Vielleicht sind wir einfach zu sehr verwöhnt.

Meine Roadmap sieht zunächst einmal so aus:
Star Trek Filme 1-6: Diese Filme umfassen quasi die Phase zwischen TOS und The Next Generation (TNG), aber der dann Picard & Co. das Zepter übernommen haben. Das gibt mir die Chance, zumindest die TOS-Crew einmal kennenzulernen, und zu schauen wie sich das Franchise auf der ganz großen Leinwand schlägt. Stand jetzt habe ich dieses Projekt auch schon abgeschlossen, und werde die Reviews zu den Filmen hier im Blog nachreichen (oder ihr lest sie euch jetzt schon auf Letterboxd durch).
Enterprise: Dies ist die jüngste Serie, und gleichzeitig stellt sie ein Prequel dar, spielt sie doch noch vor TOS zu einer Zeit, als die Menschheit noch mit der relativ jungen Technologie herumspielt und das All exploriert. Der WARP-Antrieb schafft nur WARP 5, und Beamen ist bereits möglich, wird aber nur für Gegenstände genutzt. Die Serie umfasst 98 Episoden auf vier Staffeln, und meine Eindrücke werde ich hier posten sobald ich eine Staffel abgeschlossen habe. Das wird eine Weile dauern, und mich beschäftigen, bis es dann weiter geht mit Discovery. Enterprise wurde bereits ab Staffel 1 in 16:9 gedreht, und lässt sich damit wunderbar genießen.
Discovery: Sobald es hiermit losgeht, werde ich die neue Serie auch direkt verfolgen. Auf 13 Folgen angelegt, habe ich die Hoffnung dass das Erzählformat hiervon stark profitieren wird.

Das ganze garniere ich noch mit dem Trekcast, den ich in loser Folge immer mal wieder in meine Podcast-Playlist einwerfe. Auch habe ich mal geschaut, was es im Videospielbereich an Star Trek Spielen gibt, aber dazu später vielleicht mehr.

2015 in review: Spiele

Last but not least – das Spielejahr 2015. Diesen Blogpost habe ich einmal zurückgestellt bis zum Release der Jahresrückblick-Episode bei PlayTogether.

Das Spielejahr 2015 war in der Tat ein hochinteressantes, und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen ist da die aktuelle Konsolengeneration, die in eine Richtung einschlägt die ich fast schon ungesund halte: Die PS4 dominiert derzeit nach belieben. Und das, obwohl Sony relativ wenig unternommen hat. Erschienen ist für diese Konsole 2015 recht wenig, man wiegt sich hier in Ankündigungen – und ohne Zweifel wird 2016 ein richtig starkes für die Sony-Platform. Aber dennoch, viele Entwicklungen, auf die ich gehofft hatte, sind nicht eingetreten. Überarbeitung des Controllers? Nö. Ordnung des Hauptmenüs? Nö. Mehr Einstellungsmöglichkeiten in der Mitteilungszentrale? lol. Auf der anderen Seite steht Microsoft mit der Xbox One, und schöpft das Entwicklungspotenzial voll aus. Man hat richtig das Gefühl, dass hier was passiert, dass man mit dabei sein kann, und dass hier eine wirklich moderne Platform auf die Beine gestellt wird. Dazu der überraschende Elite Controller, der wirklich brilliant geworden ist. Und softwareseitig ist hier auch viel mehr los gewesen. Und dann… Nintendo, die mit den Gedanken die Wii U schon begraben haben, aber auf der anderen Seite das beste aus dem, was sie hatten, herausgeholt haben. Splatoon war sicherlich so ein Titel, den nur wenige auf der Rechnung hatten, und der gleichzeitig dem Kooperativen Shootergenre neue Perspektiven aufgezeigt hat – in mehrerlei Hinsicht. Auch denke ich, dass Nintendo den Super Mario Maker nie so groß aufgezogen hätte, wenn er z.B. im Jahr 2014 neben Mario Kart und Smash Brothers erschienen wäre.

Podcastbedingt habe ich mir im Spielebereich vergleichsweise viele Gedanken gemacht und zum Vergleich mit meinem Podcastkollegen Carsten auch Toplisten erstellt, die wir in der entsprechenden Episode verglichen haben. Daher wird dies mehr oder minder aufs selbe hinauslaufen. Just for the record.

Bevor ich zu den Videospielen komme, mache ich aber noch einen Abstecher in den Bereich der Brettspiele. Da hat sich nämlich tatsächlich ein Juwel aufgetan, und zwar ein Spiel namens Russian Railroads aus dem Hans im Glück Verlag. Ein hochkomplexes Spiel, für das man viel Zeit investieren muss (bei 4 Spielern locker 3 Stunden pro Partie), und das einiges an Einarbeitung benötigt – dann aber viel Tiefgang entfaltet. Wenn man das Grundspiel aber als erfahrener Spieler irgendwann durchschaut hat, greift man zur exzellenten Erweiterung German Railroads (sowie der Mini-Erweiterung).

Nun aber.
Ganz klar steht 2015 wieder im Zeichen der großen Konsolen. Einen PC besitze ich nicht, und die Handhelds lagen die meiste Zeit auch bloß in der Schublade herum. Selbst auf dem iPad spiele ich außer rundenbasierten Brettspielen in Tage- und Wochen-dauernden Partien kaum etwas. Die meiste Zeit habe ich dabei mit den Bethesda-Monstern Skyrim und Fallout 4 verbracht. Dies waren auch meine einzigen beiden Open-World Titel in diesem Jahr, deren Releases und Umfang in diesem Jahr besonders ausgeufert sind. Ich hätte schon gern einen Blick auf den Hexer in The Witcher 3 geworfen, aber der Release unmittelbar nachdem ich Skyrim beiseitegelegt hatte passte mir aufgrund der Ähnlichkeit von Genre und Setting so gar nicht. Fallout 4 fiel dann aber zum Glück in ein günstiges Zeitfenster – und generell hat dieser Titel einen Start ganz nach meinem Geschmack hingelegt. Ein Spiel mit so einer gewaltigen Sogwirkung erst in dem Jahr anzukündigen, in dem es erscheint – das hat Klasse. Noch dazu lief es für ein Bethesda-Spiel ausgesprochen sauber, von Beginn an. Fallout 4 hat mich sehr gut unterhalten – auch wenn ich mir mehr Fortschritt im generellen gewünscht hätte. Fortschritte für das gesamte Genre – die gab es in The Witcher 3 – und Bethesda muss mit dem nächsten großen Titel einer ihrer Fabelreihen unbedingt neue Maßstäbe setzen. Schön, dass hier Leben eingehaucht wird!

Ein Spiel, dass für mich aber völlig aus dem Nichts kam und mich emotional sehr berührt hat, war Life is Strange. Das episodische Spiel hat auf atemberaubende Weise gezeigt, wie neue Erzählstrukturen geschaffen werden können, und vor allem, dass auch diese Art von Characteren in Spielen funktionieren. Life is Strange funktioniert als ganzes – und im Verlauf merkt man auch, dass die etwas hölzerne Einführung mancher Charactere in der ersten Episode einigermaßen Sinn macht. Es hat sich sogar dermaßen gesteigert, dass ich die letzten beiden Episoden unmittelbar nach Release spielen musste – sonst bin ich in solchen Day-One Geschichten ja eher gelassen. Wenn ihr nur ein einziges Spiel aus dem Jahr 2015 spielen wollt oder könnt – das hier wäre mein Vorschlag. Und mein Spiel des Jahres.

Game of the Year 2015
1. Life is Strange
2. Fallout 4
3. Splatoon
4. Game of Thrones
5. Fast Racing Neo

Auch wenn wir schon März haben, gebe ich an dieser Stelle noch meine Most Wanted 2016 zum besten. Den Jahresauftakt bestimmen in jedem Falle die Indie-Games – namentlich Unravel, Firewatch, und The Witness. Meine Most Wanted bestehen aber dennoch aus alt bekannten Franchises, klar angeführt von Deus Ex. Dieser Fortsetzung des gran-di-osen Human Revolution fiebere ich wahnsinnig entgegen, das könnte potenziell der wichtigste Titel des Jahres für mich werden. Auch Quantum Break als neue IP ist für mich sehr interessant, und steht ja auch schon kurz vor der Veröffentlichung. Dann wäre da noch Uncharted 4, was nach der E3-Demo nach viel Spaß aussieht. Da ich mich aber noch nach und nach durch die Trilogie durchhangle, wird der Titel wohl erst später von mir erkundet werden. Zelda U ist für mich immer noch eine große Unbekannte, ist aus Gründen aber dennoch in meiner Liste. Mal sehen, was Nintendo angesichts der WiiU-Situation noch daraus machen wird. Und zu guter letzt bin ich gespannt auf Doom, was vielleicht mal wieder in die Fußstapfen von Gears of War treten könnte – und das ich für interessanter als Gears 4 halte.

Most Anticipated Games 2016
1. Deus Ex: Mankind Devided
2. Quantum Break
3. Uncharted 4
4. Zelda U
5. Doom
(Heavy Rain) Re-Release

In der Kategorie Best Remake/Remastered gab es im Jahr 2015 eine Sammlung, die über allem steht – Rare Replay. 30 Spiele, 30€. Fairer Deal, und vielleicht die beste Spielesammlung in Jahren. Sicherlich, die alten Rare-Kamellen kann man heute kaum noch spielen – aber sie sind hier nett aufbereitet, schließlich hat Rare sich ein Vorbild am tollen NES-Remix genommen. Sicherlich ist diese Sammlung bei weitem nicht vollständig. Aufgrund verschiedenster Lizenzprobleme wird es das auch niemals sein. Gerade die Donkey Kong Spiele kann man aber auf der WiiU ergänzen, die dort fast vollständig zur Verfügung stehen. Mit dieser Sammlung kann man sich wochenlang beschäftigen. Mein Tipp: Blast Corps, das tatsächlich hervorrangend gealtert ist und bis heute seinesgleichen sucht. Auf den weiteren Plätzen finden sich der zweite N64-Ableger der Zelda-Reihe (Majoras Mask) für den 3DS, das ebenfalls eine liebevolle Aufbereitung erfahren hat. Und dann noch eine weitere Spielesammlung – die Uncharted Trilogie, die hervorragend auf die PS4 portiert wurde. Generell stehe ich Remakes und Remaster-Versionen alter und nicht so alter Spiele positiv gegenüber, wenn sie angemessen aufbereitet werden. Ergänzend hat Microsoft es geschafft, die Xbox One abwärtskompatibel zur 360 zu machen – nicht vollständig, aber dennoch bemerkenswert, und marketingtechnisch sicherlich ein günstiger Schachzug. Meine „größte Überraschung“ des Jahres 2015.

Best Remake/Remastered
1. Rare Replay
2. The Legend of Zelda: Majoras Mask 3D
3. Uncharted: The Nathan Drake Collection

Größte Überraschung
Xbox One abwärtskompatibel

Sonstige schöne Kategorien, die wir uns für den Podcast ausgedacht haben:

Beste/r Videospielcharacter/in
Chloe (Life is Strange)
Nothing to say here. Chloe ist einfach genial geschrieben und der vielleicht interessanteste NPC des Jahres.

Coolstes Setting/Level/Spielumgebung
Meridian Station (Halo 5: Guardians)
Endlich mal dürfen wir auf die Oberfläche eines von der Allianz verglasten Planeten!

Bester Soundtrack
Halo 5: Guardians

Best Opening/Intro
Life is Strange
Simpel wie genial: Sobald man als Spieler die Kontrolle über Max bekommt und den Schulflur betritt, setzt Max ihre Kopfhörer auf. Man lauscht ihrer Musik und entgeht so dem Zwang, bescheuerte Dialoge mit der Vielzahl an Schülern zu führen. Gleichzeitig kann man in Ruhe das Gebäude erkunden, Aushänge lesen, und Max Gedanken zu wichtigen Figuren erschließen.

Best New Hardware/Gadget
Xbox One Elite Controller
Muss man in der Hand gehabt haben, um ihn zu verstehen. Dann rechtfertigt sich auch der Preis. Bester Controller, der je gefertigt wurde.

Bester “Trend”
Xbox One Preview Program
Microsoft bastelt am Dashboard der Xbox One herum wie nie zuvor. Als Preview-Member bekommt man die Beta-Updates rasch, und kann über die Preview App gutes Feedback geben.

Größte Enttäuschung
Joystiq stirbt
Tja, war auf lange Sicht abzusehen, bestürzt mich dann aber doch, als es offiziell wurde. Joystiq war meine erste Anlaufstelle, wenn es um News in der Spielebranche ging.

Spiele aus 2015, die ich noch nachholen möchte
The Witcher 3: Wild Hunt (bedarf keiner Erklärung), Xenoblade Chronicles X (der Stil reizt mich), Ori and the Blind Forest (scheint ja eine Art Geheimtipp zu sein), Rise of the Tomb Raider (der Reboot aus dem Jahr 2013 war schon sehr schön)

Damit ist mein Medien-Jahresrückblick auch schon beendet. Weiter ausgeführt habe ich meine Gedanken, wie schon erwähnt, in der entsprechenden Episode von PlayTogether. Würde mich freuen, wenn ihr mal reinhört! Was waren eure Highlights des Jahres 2015?

gesehen. Ascension

[Storyspoiler erst im zweiten Teil des Textes, dort gibts noch mal ne Warnung]

Whoa, was für eine großartige Prämisse! Ich musste die kurze Beschreibung gar nicht bis zum Ende lesen, schon hat es mich gepackt. Worum geht es? Ascension ist eine Kurzserie über 6 Episoden, die 2014 auf SyFy ausgestrahlt wurde. Stellt euch vor, die Menschheit hätte 1963 eine Gruppe von Freiwilligen auf den Weg nach Proxima Centauri geschickt – eine Reise, die gut 100 Jahre andauert. Dort soll ein neuer Lebensraum gegründet und der Planet kolonisiert werden. An Bord der USS Ascension befinden sich 600 Menschen, die in einem streng hierarchischen System organisiert sind – was auch zu funktionieren scheint.

ascension

Das Interessante ist, dass die Serie in der heutigen Gegenwart spielt – im Jahre 2014, 51 Jahre nach Start der Mission. Die Kolonisten feiern diese „Halbzeit“ (51st Launch Day) an Bord, und für den Zuschauer ist dies ein sehr schöner Einstieg um die Organisation und Struktur dieses Raumschiffes kennenzulernen. 51 Jahre, das heißt also auch, dass hier schon viele Menschen in zweiter und dritter Generation leben. Dabei dürfen sich die Menschen nicht beliebig fortpflanzen – ein Computer entscheidet unter den Paaren, die sich gebildet haben, über die optimale Genmischung für das Fortbestehen der Mission, und auch die Anzahl derer, die in jedem Jahr eine Schwangerschaft haben dürfen. Und all das in dem Charme der 60er, was vor allem durch die Literatur und Popkultur deutlich wird die den Menschen zur Verfügung stehen. Der zentrale Innenteil des Schiffes, von dem man zu allen Einrichtungen gelangen kann, wirkt vom Stil her überraschend ähnlich dem Institut aus Fallout 4, mit seinem großen Fahrstuhl zur Brücke im Zentrum. Überhaupt wirkt das Schiff sehr viel anders, sehr viel geräumiger als vielleicht andere große Schiffe aus der Science Fiction Welt (ich denke da an die Enterprise aus Star Trek, die vielleicht ähnlich viele Menschen durchs All transportiert und für mich immer recht eng wirkt durch die niedrigen Decken).

Ich liebe solche Aufhänger! Meine Fantasie schlägt Purzelbäume, wenn ich mir ausmale, was dieses Schiff alles für Geschichten bereithalten kann. Ascension schlägt hier von der Prämisse in denselben Kanon ein wie The Martian, Interstellar, Gravity und Sunshine. Mit knapp 4,5 Stunden Laufzeit über 6 Episoden (oder drei Kapiteln) lässt sich das auch gut an ein oder zwei Tagen wegschauen. Woran die Serie krankt kann ich erst im Spoilerteil erklären, aber ich hoffe, dass ich euch für diese Miniserie schon genug begeistern konnte. Ascension ist, soweit ich weiß, noch nicht in Deutschland erschienen (korrigiert mich). Abzüge gibt es vor allem für den Cast, den ich hier bei weitem nicht optimal finde. An 1-2 Stellen ist das Acting sogar richtig mies, aber im großen kein Grund zum Wegschauen. Schauts euch an!

[Spoilerteil ab hier]

Im Laufe der ersten beiden Episoden stellte ich als Zuschauer fest, dass irgend etwas nicht ganz richtig ist. Dass sich vieles falsch anfühlt. Warum gibt es z.B. normale Schwerkraft auf dem Schiff? Ein beliebter Treffpunkt ist z.B. die nachgebaute Standidylle um den Pool – ein wirklich ganz tolles Set. Aber es dürfte in dieser Form überhaupt nicht existieren, an Bord eines solchen Schiffes. Auch bekommen wir rasch die Außenseite zu sehen – die Erde. Ist Ascension dort ein großes Thema? Die größte Mission, die die Menschheit je geschaffen hat? Müsste mit dieser enorm fortschrittlichen Technologie nicht noch viel mehr realisiert worden sein – Marsmissionen und -Kolonien z.B.? Nein, auf der Erde weiß so gut wie niemand von dieser Mission, sie scheint größter Geheimhaltung zu unterliegen. Doktoranden scheinen dem Mysterium auf der Schliche zu sein, aber niemand weiß davon. Das ergibt keinen Sinn. Man reimt sich schließlich selbst zusammen, was der Grund sein könnte, dennoch entfaltet der große Wendepunkt am Ende von Folge 2 seine Wirkung komplett.

Von nun an prallen also zwei Welten aufeinander, wodurch Episoden 3-6 ganz anders wirken als die ersten beiden. Die Truman Show erhält nun Einzug, ebenfalls einer meiner Lieblingsfilme. Was natürlich befeuert wird, als dann auch noch jemand aus dem Schiff ins All verbannt wird und unmittelbar außerhalb des Schiffes von „der echten Welt“ zur eigenen Sicherheit in einer Zelle landet. Wie muss das sein, für jemanden, der zum ersten Mal von der Illusion befreit wird? Leider spielt Brad Carter die Rolle des Stokes für mich nicht sehr überzeugend, so dass dieser interessante Part in meinen Augen seine Wirkung nicht voll entfalten kann. Leider verliert sich der Plot im weiteren Verlauf dann etwas im Übernatürlichen. In gewisser Weise kann man argumentieren, dass dies ja das eigentliche Experiment des ganzen darstellt. Ellie O’Brien spielt ihre Rolle hervorragend, aber dieser zentrale Plot, der schließlich sowohl im Schiff als auch außerhalb alles ins zeitweilige Chaos stürzt, funktioniert für mich nicht – wahrscheinlich, weil ich mich nach all der in der Summe ganz guten Vorarbeit schlicht nicht darauf einlassen kann. Vielleicht seht ihr das ganze aber mit anderen Augen.

Als Fazit: Ich verneige mich vor dieser Idee und der Umsetzung, und die ersten vier Episoden bieten viel Raum für Phantasie. Der 60er Jahre-Flair ist für mich leider nur unzureichend ausgearbeitet, hier hätte man noch viel überzeugender sein können. Das Zusammentreffen vom Menschheitstraum – das All zu besiedeln -, und der Truman Show als schöner Wendepunkt nach zwei Episoden ist für mich der Höhepunkt dieser Miniserie. Definitv eine Empfehlung, auch wenn meine Wertung vielleicht etwas zu hart ist.

6/10 (Tendenz nach oben)
gesehen auf: Netflix TW

2015 in review: Serien

Whoa, was für ein Jahr. Der Serienmarkt ist kräftig am umkrempeln und haut qualitativ so viel Zeug raus, dass ich kaum Chance habe mitzuhalten. Mein Serienkonsum 2015 hat sich komplett auf Netflix und Amazon Prime Video konzentriert – meine Videoplatformen der Wahl. Vor allem Amazon hat 2015 mächtig aufgeholt und bietet fast durchgehend OV-Versionen und Untertitel an, und punktete zuletzt gewaltig mit der Offline-Funktion fürs iPad. Wie schön, dass ich 128 GB an Speicher habe und für alle Dienstreisen gewappnet bin. Watchever gab ich auch noch eine Chance, denn im September, als ich auf dem Schiff war, waren sie der einzige Dienst mit Offlinefunktion. Zumindest auf dem Papier. Was 2014 noch gut funktionierte, war in diesem Falle ein absoluter Rohrkrepierer, denn die Offlinefunktion lies mich dann auf dem Schiff komplett im Stich (Die Watchever-App war der Meinung, ich müsse zur Kontrolle einmal online gehen, um die Funkion weiter nutzen zu können). Nun denn, die Offline-Funktion von Amazon ist derzeit das Mittel der Wahl, da sie eine herausragende Videoqualität bietet und gleich zwei Sprachen herunterlädt.

Etwas ärgerlich war dann noch die Tatsache, dass sich viele Serien nicht zeitnah on-Demand abrufen ließen. Game of Thrones S5 lief nach einiger Verwirrung mit 3 Wochen Verspätung auf Amazon, The Walking Dead S5 konnte man das gesamte Jahr über nicht abrufen. Ich habe mich sogar hingesetzt und ernsthaft über ein Sky-Abo nachgedacht, aber deren Angebot ist dermaßen lächerlich, dass ich diese Option in keinerlei Weise in Betracht ziehen konnte. Unglaublich, was dieses Unternehmen an Potenzial verschenkt. Vielleicht widme ich diesem Thema noch mal einen eigenen Blogpost.

Abgeschlossen habe ich in diesem Jahr Mad Men, deren letzte Staffel wieder richtig gut gelungen ist, und allen Figuren ein würdiges Ende verleiht. Ich weiß nicht, ob ich diese wunderbare Serie noch einmal sehen werde, aber ich kann sie nur wärmstens empfehlen. In den 60er-Jahre Charme kann ich mich permanent verlieben.
Die größte Vorfreude galt wie in den letzten beiden Jahren auch Game of Thrones, dessen fünfte Staffel tatsächlich einige Schwächen hatte. Dennoch war es immer noch extrem hohes Niveau, und 2016 wird Staffel 6 wieder meine most anticipated Series sein. Hoffentlich dann mit weniger Problemen, was die Zugänglichkeit und den Exklusivdeal mit Sky (kotz!) angeht.

An Serienneustarts habe ich Better Call Saul (konnte mich sehr überzeugen, und brachte mich auch endlich zu Netflix), Fear the Walking Dead (viel vertanes Potenzial) und Mr. Robot (whoa!) verfolgt, und bin zudem in schon länger laufende Serien eingestiegen: Sons of Anarchie (S1-5 – DIE Serienentdeckung des Jahres für mich), Homeland (S1 – sehr packend erzählt, wenn auch das Erzählmuster ziemlich nach Schema F verläuft), und Masters of Sex (S1-2 – toller Cliffhanger auf S3, teilweise aber mäßige Characterzeichnung).

Serie des Jahres: Mr. Robot – für mich die Überraschung schlechthin, richtig packend und endlich mal wieder eine Serie, die ich „bingen“ musste. Bitte mehr davon!

Für 2016 habe ich mir vorgenommen, vermehrt deutsche Serien zu schauen. Die Serienlandschaft hierzulande scheint dazugelernt zu haben, und dargeboten wird ja bereits der ein oder andere Geheimtipp. Konkret stehen da Weißensee, Morgen hör ich auf, Weinberg und Deutschland 83 auf meiner Watchlist. Zudem werde ich mir The Wire vornehmen, das in einer schicken Blu-ray-Komplettbox bereits im Regal steht.

Alle Serienstaffeln, die ich 2015 gesehen habe:
24 Season 8 4/10
The Walking Dead Season 4 8/10
Two and a half Men S10 6/10
Better Call Saul S1 8/10
Desperate Housewives S1 5/10
Sons of Anarchy S1 7/10
The Big Bang Theory S7 8/10
Mad Men S7.1 9/10
Marco Polo S1 6/10
Sherlock S2 9/10
Sons of Anarchy S2 7/10
Secret Diaries of a Call Girl S3 5/10
Sons of Anarchy S3 8/10
Game of Thrones S5 8/10
Tatortreiniger S2 7/10
Tatortreiniger S3 8/10
Tatortreiniger S4 8/10
Mad Men S7.2 9/10
Secret Diaries of a Call Girl S4 5/10
Sons of Anarchy S4 8/10
Fear the Walking Dead S1 7/10
Sons of Anarchy S5 9/10
Masters of Sex S1 7/10
Masters of Sex S2 8/10
Two and a half Men S11 4/10
Mr. Robot S1 9/10
Homeland S1 8/10

2015 in review: Podcasts

Seit 2 Jahren ist extreme Bewegung im Podcast-Business! 2015 zeichnet sich für mich aber erstmals ab, dass wir in absehbarer Zeit die „Kontrolle“ über das Medium verlieren können. Als Background: Podcasts befinden sich derzeit immer noch auf einer Stufe vergleichbar zu Hochzeiten der Blogs. Das meiste ist self-hosted und self-published, aber nun wird langsam die nächste Stufe angesteuert. Wir werden sehen, wohin uns das führen wird, und ob tatsächlich mal ein ernstzunehmendes Podcastnetzwerk aus dem Boden sprießt (ich möchte es nicht das Podcast-Netflix nennen).

In Sachen Eigenproduktionen musste ich in diesem Jahr Prioritäten setzen, und darunter hat vor allem das wunderbare Podroll gelitten – in diesem Jahr ist das Projekt doch ziemlich eingeschlafen, und wir haben keine einzige Staffel produziert. Ich möchte das Projekt an dieser Stelle nicht für tot erklären, aber unter des doch recht arbeitsintensiven Jahres war nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Mitstreitern schlicht nicht genug Zeit für dieses Projekt. Auf der anderen Seite hatten wir ein recht erfolgreiches Jahr bei PlayTogether mit einigen Episoden, an die ich sehr gern zurück denke. Robert und ich haben endlich Gelegenheit gefunden, Destiny zu besprechen, und wir haben lange Episoden zu Fallout 3 und 4 aufgenommen. Zudem haben Carsten und ich uns endlich mal wieder ein Zelda-Spiel vorgenommen. In diesem Rhythmus kann es gern weitergehen.
Gastspiele gab es auch wieder, und herausheben möchte ich vor allem die Besprechung von Better Call Saul beim Lichtspielcast. Wir steuerten dem Programm von Second Unit im Rahmen ihrer Umstrukturierung eine Episode bei, und im dortigen Jahresrückblick bin ich ebenfalls kurz zu hören.

Einen Podcast des Jahres möchte ich dieses Mal nicht küren. Aber eine Entwicklung gutheißen, die bitte noch weiter intensiviert wird: serienbegleitende Podcasts, die das Serienschauen noch viel tiefgründiger machen. Explizit habe ich das zu Game of Thrones und zu Fear the Walking Dead gemacht (Serienjunkies-Podcast), würde das aber noch gern zu weiteren Serien begrüßen. Also – traut euch, liebe Podcastcommunity! Wie wärs mit nem Sopranos oder X-Files Rewatch-Podcast?
Ansonsten tue ich mich schwer, meine Podcastplaylist zu erweitern, da eigentlich kaum genug Zeit zum Hören all dieser tollen Episoden da ist. Für 2016 muss ich endlich auf eine neue Podcastapp umsteigen, da ich immer noch auf das mittlerweile eingestellte Instacast setze.

Diese Podcasts habe ich derzeit (Stand: 31.12.2015) abonniert:
ABZUG FM
Alternativlos
AstroGeo Podcast
Bildsprache Podcast
Bits und so
Countdown Podcast(*)
CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft
Freak Show
Glaubenssache
Homestorys
Der Lautsprecher
Märchenstunde
Metaebene(*)
Origin Story
Pink and Blue Xbox Podcast(*)
Plauschangriff(*)
Radio Tatooine
Raumzeit
Retrozirkel
Second Unit
Sendungsbewusstsein
Serial
Serienjunkies
Spieleveteranen Podcast
Die Sprechkabine
Stay Forever
Studierzimmer
Top Score
WASD-Talk
Der will doch nur spielen!
Wir hören Stimmen!
Young in the 80s

(*): 2015 neu abonniert

2015 in review: Filme

Huh, schon wieder ein Jahr rum. Und im letzten Jahr habe ich doch glatt vergessen, eine Rückschau zu schreiben. Naja, ignore that. Für das ablaufende Jahr habe ich mir ein Beispiel an Christians Rückblick vom letzten Jahr gemacht, und Buch geführt über alle Medien, die ich so geschaut habe. Japp, dies wird somit hauptsächlich ein Medienrückblick. So let’s get started…

Meine Kinobesuche kann man in diesem Jahr an einer Hand abzählen. Was schade ist, angesichts des an sich wirklich großartigen Filmjahres 2015. Über allem steht natürlich Star Wars – der mich erst in den letzten Wochen vor Filmstart so richtig gehypt hat. Man hat einfach diese ungeheure Energie gespürt, die dieser Film ausgestrahlt hat (und damit meine ich nicht das völlig eskalierte Marketing seitens Disney). Dann, als ich tatsächlich im Kino saß, umgeben von NASA-Wissenschaftlern, die Jubelschreie ausstießen als es endlich losging – als man merkte, dass der Film wirklich gut werden könnte, als Rey und BB-8 sich instantan in unsere Herzen spielten – wow, war ich anschließend happy! An diesem Filmbesuch werde ich noch lange zurückdenken. Mir fällt nur ein einziger Film ein, bei dem ich ähnlich aufgeregt und am Ende ähnlich begeistert war, als er zu Ende war, und das war The Return of the King.
Am low end verorte ich ganz klar The Hobbit – The Battle of the Five Armies. Was für eine Grütze. Ich habe den Film erst in diesem Jahr gesehen, und ich bin immer noch entsetzt, was aus diesem Fantasywerk gewachsen ist.
Einige weitere Revivals gab es in diesem Jahr auch noch, angeführt von Mad Max, der einfach mal richtig eingeschlagen ist. Auch Jurassic World hat mich wunderbar unterhalten und lässt die bisherigen Fortsetzungen des Originals vergessen machen.
Ganz vorn liegt aber The Martian. Ich bin ja großer Fan dieses „more science than fiction“- Genres, sprich von Weltraumabenteuern, die sich nicht allzu weit weg von uns und unserer Erde bewegen, und nicht gleich mit Aliens ankommen. In den letzten beiden Jahren wurde ich durch Gravity und Interstellar schon ziemlich enttäuscht – zwei Filme, die nett anfangen, aber mich dann komplett verlieren, weil ihre Welt oder ihre Handlung einfach massiv unglaubwürdig werden. Nicht so bei The Martian. Anfang des Jahres habe ich die Buchvorlage von Andy Weir regelrecht verschlungen, noch bevor ich überhaupt von dem Film erfahren hatte. Nicht viel später kam dann schon der erste Trailer, und irgendwie verging das Jahr dann auch recht schnell, und ich saß im Oktober im Kino und war einfach nur gefesselt. Filme, bei denen ich die Buchvorlage schon kenne, haben es ja eigentlich immer schwer – aber in diesem Falle entsprach der Film fast perfekt dessen, was ich mir vorgestellt hatte – eine Meisterleistung. Der Film ist eine regelrechte Augenweide, und hat nur eine ganz kleine Schwäche am Ende, die aber auch schon im Buch „schwierig“ gelöst ist. Hut ab, das ist mein Film des Jahres. Noch vor Star Wars.

Dies sind alle Filme, die ich 2015 gesehen habe. Doch mehr, als ich dachte.
The Hobbit: The Battle of the Five Armies 03/10
The Imitation Game 8/10
Children of Men 7/10
Gone Girl 9/10
L.A. Confidential 9/10
Eurotrip 2/10
Welcome to the Jungle 3/10
The Lego Movie 9/10
Grand Budapest Hotel 9/10
Mad Max: Fury Road 8/10
Mad Max 7/10
Mad Max 2 10/10
The Wolf of Wall Street 7/10
Jurassic World 7/10
Hierro 4/10
People Like Us 6/10
Jupiter Ascending 6/10
La Venus à la fourrure 7/10
Fifty Shades of Grey 4/10
The Martian 9/10
Mad Max Beyond Thunderdome 6/10
Honig im Kopf 4/10
Fast 5 7/10
Transformers – Age of Extinction 2/10
Star Wars – The Force Awakens 8/10
Spectre 7/10
Despicable Me 7/10

2013 war…

Huch, schon Februar? Oh, dann wird es aber mal Zeit für meinen leider etwas verspäteten Jahresrückblick. Bitteschön! Also, 2013 war…

…gesundheitlich: Keine Frage, 2013 stand ganz im Zeichen des Diabetes Mellitus. Bereits im Januar habe ich die Auswirkungen gemerkt, am 2. Februar dann die vorläufige Diagnose – da war 2013 für mich schon „am Arsch“. Ich habe versucht, das beste daraus zu machen. In meiner Diapraxis fühle ich mich gut versorgt, und in der #dedoc Community gut aufgehoben. Nicht zuletzt habe ich mit Insulinaspekte einen Blog zum Thema geschaffen. Weiterhin habe ich über 10 Kg an Gewicht verloren. Dafür aber etwas weniger Sport getrieben als 2012 – das muss wieder besser werden.

…beruflich: Hier der positive Gegenpol – Studienabschluss! Fuck’in Diplom endlich in der Tasche, direkt eine Promotionsstelle angetreten – besser gehts nicht.

…urlaubstechnisch: schön! Zwei Wochen wandern, ausspannen, das hat richtig gut getan!

…kulinarisch: die Feststellung, dass es in Kiel doch noch kleine, richtig gute Lokale zu finden gibt, die ich noch nicht kenne. Dank Zombiebunker weiß ich nun, wo es die leckersten Burger überhaupt gibt. Omnom!

…literarisch: Ich habe Robert Harris für mich entdeckt. Angefangen bei Vaterland (mehr dazu hier), und dem nicht ganz so großartigen, aber immer noch fantastisch geschriebenen Angst.

…cineastisch: Ich war kaum im Kino. Django, Man of Steel, Star Trek Into Darkness, Rush. Ich gelobe, 2014 wieder öfter ins Kino zu gehen. Darum: Django war toll, Rush ebenfalls, Star Trek ok, Man of Steel Grütze.

…podcastig: Oh yeah, 2013 war ein fantastisches, brilliantes, großartiges Podcastjahr! Auf der Hörerseite habe ich einige olle Kamellen aus meinem Instacast herausgeschmissen, dafür aber neue, tolle Podcasts abonniert. „Podcast des Jahres“ – das ist für mich sehr schwierig zu bestimmen, darum einfach mal meine Top 3 ohne Reihenfolge: Logbuch:Netzpolitik, wegen der guten Aufarbeitung der NSA-Facepalms, Stay Forever – weil nirgendwo unterhaltsamer über alte PC-Spiele gesprochen wird, und Second Unit – weil Christian und Tamino es schaffen, auf einem unterhaltsamen, konstant hohen Niveau unermüdlich Woche für Woche einen anderen Film durchzukauen.
Auf der Macherseite steht da natürlich PlayTogether, mit vielen neuen Hörern und neuen, ganz tollen Gästen. 2014 wollen wir weiter wachsen, mehr Gametalks aufzeichnen, ein neues Logo einführen und im Hintergrund den Produktionsablauf komplett umkrempeln. Weiterhin habe ich 2013 zwei Gastspiele gehabt – zunächst bei Second Cut, und zum Jahresabschluss beim tollen Crossover mit Second Unit. Hat sehr viel Spaß gemacht, und wer weiß, was 2014 in der Hinsicht noch bringen wird!

…spielerisch: Ich habe in der ersten Jahreshälfte viele ältere Spiele nachgeholt, und in Deus Ex: Human Revolution eines der tollsten Spiele der letzten Jahre entdeckt. Da werde ich sicherlich noch einmal in den Directors Cut hineinschauen. Zum Sommer hin kam ich dann in eine Spieleflaute, wo ich phasenweise einfach keine Lust hatte, etwas neues anzufangen. Die letzten Monate standen dann aber komplett Grand Theft Auto V zu, welches einfach in so gut wie jeder Hinsicht überzeugen konnte. Lange keinen Blockbuster mehr erlebt, der wirklich alle Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen konnte! Für 2014 habe ich mir vorgenommen, Nintendo wieder zu unterstützen. Endlich wieder Mario spielen! Die Wii U ist angeschafft, und da ich die Wii ja quasi ausgesessen habe, steht da ein riesiges Archiv an ungespielten Spieleperlen vor mir, die noch gesichtet werden müssen. Mehr dazu bei PlayTogether!

…serientechnisch
: Dank Watchever ging 2013 hier einiges! Ich habe mir Breaking Bad komplett reingezogen und bin immer noch baff. Endlich mal wieder eine Serie mit einem würdigen Ende. Wenn es eine Serie schafft, auch noch nach Monaten in meinem Kopf herumzuschwirren und mir einige Schlüsselelemente wieder vor Augen zu führen, muss es eine gute Serie gewesen sein. Eine verdammt gute. This!

…menschlich: Person des Jahres ist eindeutig Edward Snowden, da gibt es gar keine Zweifel. Parallel dazu etliche Politiker, die man wirklich in der Pfeife rauchen könnte: Pofalla, Friedrich, und unsere ehemalige Kieler OB Susanne Gaschke. Mit Wohlwollen stelle ich fest, dass sie alle zurecht nicht mehr im Amt sind.

…politisch: Chancen waren da, Chancen wurden vertan. Die aktuelle Bundesregierung könnte mir nicht egaler sein. Und das ist traurig.

…sportlich: Kein großes Turnier, da wird 2014 mit Olympiade und Fußball-WM deutlich spannender. Bayern kauft weiterhin die Tabellenspitze und sorgt für Langeweile – was man allerdings auch vielen mutlosen Konkurrenten ankreiden muss. Aber immerhin gab es ein starkes Champions League Finale. In der Formel 1 passierte das, was ich nicht unbedingt erwartet hätte: Red Bull dominierte wie nie zuvor, Ferrari hatte nichts entgegenzusetzen, McLaren war eine glatte Enttäuschung. Fahrer des Jahres ist für mich (neben Vettel, aber den lasse ich mal außen vor) Roman Grosjean, der in diesem Jahr wirklich gereift ist und sein Rüpelimage ablegen konnte.

2014 wird…

ein bisschen was habe ich im Text ja schon angedeutet. Wenn ich hier zurückdenke an meine Vorsätze 2013, dann ist daraus leider nicht viel geworden. Das Ziel, eine neue Programmiersprache zu lernen, konnte ich keineswegs umsetzen. Dafür kamen zu viele Stolpersteine in den Weg, Diabetes, die Diplomarbeit zog sich zu lange hin, etc. Darum setze ich mir das auch dieses Jahr nicht wieder als Ziel. Ich habe ein noch geheimes Projekt in der Hinterhand, welches zum späten Frühjahr hin vielleicht mal in die Puschen kommen wird. Ich will mehr podcasten, und in der Promotion meine erste Publikation einreichen. 2014 sieht finanziell auch weit besser aus als 2013, so dass ich die ein oder andere Neuanschaffung tätigen kann, die ich bisher immer aufschieben musste.
Und ich will weiterhin die Diabetes-Sau unter Kontrolle behalten!

Support your favorite Blog/Podcast now!

Es ist Ende Oktober, und man könnte ja schon langsam anfangen, an den Konsumterror namens Weihnachten zu denken. Viele von euch werden sicherlich erst im Dezember anfangen, für die Liebsten Geschenke zu besorgen, ich muss aus beruflichen Gründen schon früher damit anfangen (werde Weihnachten und den Jahreswechsel auf See verbringen, dazu an anderer Stelle später mehr).

Für den Fall, dass ihr das ein oder andere Geschenk bei Amazon (oder anderen Versandhändlern mit Affiliate-Programmen) kauft, was man ja nicht ausschließen kann, möchte ich an dieser Stelle noch an die damit verbundenen Möglichkeiten erinnern: Unterstützt doch im gleichen Atemzug einen Blog oder Podcast eurer Wahl!

Wie das geht? Ganz einfach: So gut wie jeder Podcast hat sich beim Affiliate-Programm von Amazon angemeldet. Sie bewerben ein bestimmtes Produkt, oder stellen einfach einen Link zu Amazon auf ihrer Seite zur Verfügung. Wenn ihr auf diesen Link klickt, und anschließend Waren in den Warenkorb legt und kauft, werden um die 5% des Kaufpreises an den Programmteilnehmer gutgeschrieben. Amazon wickelt das als ohnehin einkalkulierte Werbungskosten ab, somit wird das Produkt für euch nicht teurer.

PlayTogether könnt ihr beispielsweise mit einem Einkauf über diesen Link unterstützen.

Podcasting ist in der Regel ein Hobby, welches keine Einnahmen generiert, aber laufende Kosten verursacht. Für PlayTogether, den ich mit Carsten monatlich aufnehme, belaufen sich diese Kosten auf etwa 60€ im Jahr. Die kriegen wir derzeit noch nicht über Flattr oder eben Amazon wieder rein. Darüber hinausgehende Anschaffungen wie Mikrofone, Software etc. sind da noch gar nicht einkalkuliert. Also: Überlegt, welche Blogs oder Podcasts ihr in diesem Jahr besonders viel gelesen oder gehört habt, und honoriert dies beim Weihnachtseinkauf mit einem Klick auf die entsprechenden Affiliate-Links! Die Betroffenen werden es euch mit Sicherheit danken.

Vaterland

Mal wieder eine der selten gewordenen Leseempfehlungen von mir, aber dieses bereits etwas ältere Werk hat es wirklich verdient.

Deutschland hat den zweiten Weltkrieg „gewonnen“. Was wäre wenn… mit dieser Frage hat sich Robert Harris bereits vor 20 Jahren in seinem spannenden Roman „Vaterland“ beschäftigt. Die Geschichte um Kommissar März, der mit einem Leichenfund an einem Seeufer konfrontiert wird, beginnt im großdeutschen Reich, in Berlin, im Jahre 1964. In wenigen Tagen feiert Adolf Hitler seinen 75. Geburtstag, und zudem hat sich US-Präsident Joseph Kennedy angekündigt – erste Annäherungen der beiden Großmächte USA und Deutschland deuten sich an, die sich im Kalten Krieg befinden.

Ich mag diese postapokalyptischen Szenarien – dieses hier ganz besonders. Harris beschreibt seine Szenerien höchst detailliert, düster, beklemmend. Als Leser geht man natürlich mit einigem an Vorwissen an diese Geschichte heran, und Harris schafft es, den Leser auch vollständig mitzunehmen. Die Trennung der wahren und der fiktiven Ereignisse findet etwa um 1942 bis 1943 statt – der Wendepunkt in Stalingrad hat also nicht stattgefunden, ebenso wie die Großoffensive der Normandie. Der Zeitpunkt – 1964 – bedeutet weiterhin, dass Berlin nach den Vorstellungen von Albert Speer gestaltet werden konnte. Natürlich wurde Germania mit der Großen Halle gebaut und mehrfach in „Vaterland“ erwähnt. Die Ostbesiedelung, nach Hitlers Vorstellungen, ist im vollen Gange, mehr oder weniger erfolgreich. An der Ostfront tobt weiterhin der Krieg, aber niemand weiß so richtig, was genau dort vor sich geht.

Fragen, die man sich während des Lesens stellt, werden fast automatisch aufgegriffen. Was weiß man eigentlich über den Holocaust? Welche Macht haben Geheimdienste und Gestapo? Wie sind die deutschen Außengrenzen gestaltet? Neben all diesen spannenden Außenelementen wird noch eine spannende Kriminalgeschichte mit mehreren unerwarteten Wendepunkten erzählt, die in einem höchst gelungenen Ende mich als Leser baff zurückgelassen hat.

Ich habe das Buch auf deutsch gelesen, im Original ist das Buch unter dem Titel „Fatherland“ erschienen. Die deutsche Übersetzung ist dabei wirklich gelungen. Zumal Harris zahlreiche Zitate aus Originaldokumenten eingesponnen hat, die in der englischen Version natürlich übersetzt wurden und hier originalgetreu wiedergegeben werden können. Weiterhin ist der Hauptprotagonist natürlich deutsch, und der Übersetzer (Hanswilhelm Haefs) konnte so an dem ein oder anderen Dialog Berliner Dialekt einfließen lassen, als auch Gespräche mit amerikanischen Protagonisten realistischer wiedergeben.

Dies war außerdem der erste Roman, den ich von Robert Harris gelesen habe – und sicherlich nicht der letzte. Ich habe lange nach einer E-Book Version von „Vaterland“ gesucht und nirgends gefunden, dann endlich erschien sie Ende August für kindle und co.

Bye bye, Google Reader

Die Ankündigung von Google, seinen Reader-Dienst einzustellen, hat mich zugegebenermaßen recht entzürnt. Ich habe eine ganze Menge an RSS-Feeds von diversen Blogs abonniert und in Ordner kategorisiert, die ich jeden Tag mehrfach aufrufe. Googles Reader-Dienst galt als das Sync-Mothership, welches die Feeds an die diversen Endgeräte weitergeleitet hat die so immer synchron gehalten wurden. Gelesen habe ich die Feeds mittels Reeder sowohl auf iPhone als auch auf meinen beiden Macs.

Nun ist bald Schluss. Google hat den Reader bereits von sämtlichen Seiten gestrichen, er ist nur noch direkt über http://www.google.com/reader aufrufbar. Und am 1. Juli wird er endgültig gekillt. Nach Alternativen habe ich lange Ausschau gehalten. Als vielversprechende Kandidaten haben sich beispielsweise Feedly, Newsblur, Digg und Fever entpuppt. Doch letztendlich entschied ich mich für den kostenpflichtigen Dienst Feedbin.me. Sicherlich mehr aus Bequemlichkeit, ist dieser Dienst doch bereits jetzt in Reeder integriert, so dass ich direkt dort weitermachen kann, wo ich am Ende vom Google Reader aufgehört habe. Die Migration von Google zu Feedbin gestaltet sich easy – einfach bei Google den Datenexport anstoßen, und die herausfallende xml-Datei in Feedbin reinwerfen, fertig. Unterschiede sind nur marginal – Google verwendet Ordner, Feedbin verwendet Tags.

Es bleibt so, wie es ist - dass ich Reeder zu einem komplett anderen Dienst migriert habe, fällt überhaupt nicht auf
Es bleibt so, wie es ist – dass ich Reeder zu einem komplett anderen Dienst migriert habe, fällt überhaupt nicht auf
Ich habe die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und gleich mal ein paar alte Feeds ausgemistet, neue eingefügt, vieles neu sortiert. Und alles ist wie vorher – nur das Mothership ist nun ein anderes. Auf dem Mac ist Reeder leider noch nicht in dem Stadium, hier wird derzeit nur Google unterstützt – gleiches gilt für die iPad Version. Generell wird Reeder sehr sparsam weiterentwickelt. Support für Feedly ist beispielsweise angekündigt, lässt aber noch auf sich warten. Dennoch ist diese App mein absoluter Favorit unter den Feedreadern. Den Umweg über den Browser gehe ich gerne mit, solange ich auf ein Reeder-Update für den Mac warte.

Die 2$ im Monat hätten dir gehören können, Google!

Für welche Google-Alternativen habt ihr euch entschieden?