gesehen. Enterprise (Season 2) #MissionStarTrek2017

2017 ist schon wieder vorbei – das Jahr, das ich zum Star Trek Jahr ausgerufen hatte – #MissionStarTrek2017. Nunja – die Bilanz sieht nun so aus, dass ich zwei Staffeln Enterprise, eine Halbstaffel Discovery, und die ersten 6 Filme mit der TOS-Crew sichten konnte. Hätte gern mehr sein können, denn ich habe definitiv meine Leidenschaft für dieses Universum entdeckt. Allerdings entwickelte ich im Laufe des Jahres ebenso ein wiederaufflammendes Interesse für das Superheldengenre, was mein Antrieb war, als ich die beiden Viewingguides für Marvel und DC schrieb – und mich schließlich auch selbst tief in das Marvel-Universum eintauchen ließ.

Für Discovery brauchte ich zwei Anläufe, da ich genau zur Staffelmitte meine Doktorarbeit zu verteidigen hatte, und mich dies nervlich ziemlich aufgefressen hat – also begann ich im Dezember noch einmal von vorn, und schaute die 9 Folgen innerhalb weniger Tage durch – was übrigens meiner Meinung nach auch viel besser funktioniert als der wöchentliche Rhythmus. Dies ist natürlich dem Format geschuldet. Das Procedural-Format, das Enterprise fährt und nur lose einen übergreifenden Handlungsbogen im Hintergrund fährt, bildet dazu einen schönen Kontrast. Dazu gleich mehr.

An der Podcastfront hat sich in Sachen Star Trek dieses Jahr so einiges getan, was meine Motivation für dieses Franchise ebenfalls enorm gepusht hat:
Discovery Panel – ist ein ganz fantastischer Podcast zweier Star Trek-Fans (Andreas Dohm und Sebastian Sonntag), die sich Woche für Woche mit der aktuellen Serie auseinandersetzen – und auch hier und da ihre Schwierigkeiten damit haben. Für alle, die Discovery schauen, ein Muss!
Trek am Dienstag – hier habe ich noch nicht reingehört, aber vielleicht ist dieser Podcast der Schlüssel für mich, doch noch mal in die originale Star Trek Serie reinzuschauen – denn genau das covern Simon und Sebastian hier Woche für Woche. Und wenn sie in dem Tempo weitermachen, sind sie in 15 Jahren bei Discovery angelangt.
Second Unit – befasst sich seit Ende diesen Jahres auch endlich mit Star Trek, hier natürlich mit den Filmen. Kein geringerer als David Noack steht hier als allwissender Star Trek-Nerd zur Seite, der mir auch schon viele Tipps für den Einstieg in dieses gigantische Franchise gegeben hat – sein Tipp war es übrigens auch, mit Enterprise anzufangen.

Und damit auch zurück zu Enterprise. Season 2 hat mich die letzten 5 Wochen beschäftigt – stattliche 26 Episoden wurden hier schließlich abgedreht. Aber – und hier folgt schon der erste Kritikpunkt an dieser Staffel – gefühlt ist rein gar nichts passiert. Ich bin nach all diesen Episoden regelrecht enttäuscht, dass trotz all der Zeit, die die Drehbuchautorenschaft hier hatte, die Enterprise nur selten ihrer eigentlichen Mission nachgeht – der Forschung und Erforschung des Alls. Größere Handlungsbögen findet man hier kaum, selbst der Temporal Cold War findet (zum Glück, wie ich finde) kaum noch Erwähnung. Immerhin gibt es schon früh in der Staffel mal so etwas wie eine Doppelfolge. Und der Cliffhanger am Ende der Staffel ist zumindest vielversprechend – es wartet anscheinend eine neue interessante Spezies (Xindi), ein unbekanntes und bedrohliches Terretorium (Delphic Expanse), und vielleicht wird dies ja auch als Anstoß genommen, endlich mal wieder zu forschen.

Visuell ist die Staffel mit Höhen und Tiefen durchsetzt. Die CGI-Außenaufnahmen von einigen Föderationszentren oder auch auf der Erde sehen schlicht grauenhaft aus – das wirkt auf dem großen Bildschirm überhaupt nicht gut. Außenaufnahmen im All gibt es aber gefühlt deutlich mehr als in Staffel 1, und die wirken auch meist sehr gelungen. Hier gefällt mir wieder, dass die Serie schon komplett in 16:9 gedreht wurde, was diesen Szenen insbesondere zugute kommt.

Eine Episode, die ich sehr genossen habe, war S02E04 „Dead Stop“, bei der die Enterprise schwer beschädigt eine Reparaturstation ansteuert – und dabei komplett gescannt wird und dabei sämtliche Daten des Schiffes ausgelesen werden. Ein hochaktuelles Thema, wenn man so will. Und ebenso visuell eine wahnsinnig tolle Episode, denn das schlichte, weiße Innendesign der Raumstation ist sehr gelungen, als auch die Reparatur und schlussendliche Zerstörung der Station selbst sind sehr ansehnlich. Kleine Anekdote: Trip erwähnt in einer Szene, dass der Zentralcomputer der Enterprise über drei volle Stockwerke gehen soll – was ich angesichts heutiger Computerleistungen schon reichlich übertrieben finde. Aber wer weiß, vielleicht muss T’Pol ja heimlich Kryptowährungen minen.

Am überflüssigsten war bereits die nächste Episode, S04E05 „A Night in Sickbay“, in der Captain Archer alles um sich vergisst, weil sein Hund Porthos krank ist. Mit dieser Folge haben sich die Drehbuchautoren meiner Meinung nach keinen Gefallen getan, denn der Figurenzeichnung von Archer wirkt das schon ziemlich lächerlich. Porthos taucht dann gefühlt bis zum Ende der Staffel auch nicht mehr auf.

Ein nettes Detail ist der Erstkontakt mit den Borg in S02E23 „Regeneration“, die am Ende der Folge ein Signal in den Delta-Quadranten schicken, die erst im 24. Jhd. ankommen wird. Auch schön fand ich die Folge S02E02 „Carbon Creek“, in der T’Pol eine Geschichte über den wahren Erstkontakt der Vulkanier mit den Menschen erzählt – wahr oder nicht, diese Folge ist sehr schön inszeniert (spielt sie doch in den 1950ern), und als unbedarfter Star Trek-Fan grübelt man kurz, ob etwas wahres dran ist – genauso wie Archer und Trip.

Insgesamt empfand ich die Staffel als durchschnittlich, so richtige Ausreißer nach oben gab es kaum, richtig schlechte Episoden waren aber auch nur 2-3 dabei. Insgesamt funktioniert Enterprise als Prequel aber deutlich besser als Discovery, da es diese Rolle ernster nimmt – wobei wir beim derzeitigen Stand immer noch abwarten müssen, in welche Richtung sich Discovery noch entwickeln wird.

06 / 10
gesehen auf: Netflix DE

DC TV Universe („Arrowverse“) Viewing Shizzle

„Was Marvel kann, das können wir doch auch!“ – Oder so ähnlich muss man bei DC bzw. The CW gedacht haben, als man begann das sogenannte Arrowverse aufzubauen. Und in der Tat – es ist kompliziert. Nicht weniger als vier Serien laufen mittlerweile parallel, mit einem Output von in der Summe 85 Episoden allein in der letzten Season. Ein ziemliches Mammutprojekt, wenn man zu diesem Zeitpunkt noch neu einsteigen bzw. aufholen möchte – 303 Episoden wären dies vor Start der 2017-2018er Season, bestehend aus aus Arrow (5 Seasons), The Flash (3 Seasons), Supergirl (2 Seasons), Legends of Tomorrow (2 Seasons), Constantine (1 Season) sowie den kleineren Webproduktionen Vixen (2017 als Film zusammengeschnitten worden), Blood Rush und Chronicles of Cisco.

Muss man sich das geben? Natürlich nicht. Wer kein Interesse an Arrow, jedoch an The Flash hat, der kann die anderen Serien getrost ignorieren und wird trotzdem glücklich. Ich persönlich mag jedoch die Idee, dass alles in einem zusammenhängenden Multiversum spielt, das eben gerade einen anderen Ansatz verfolgt als Marvel es tut. Und darum habe ich mir, wie schon bei Marvel, auch hier die Mühe gemacht, einen Leitfaden zu erstellen, wie sich das Multiversum am besten erschließen lässt – in einer kohärenten Reihenfolge. Da ich selbst noch nicht richtig eingestiegen bin, muss ich dabei natürlich auf die Quellen vertrauen, die solche Listen zusammengestellt haben. Neben Ausstrahlungszeitpunkten der einzelnen Folgen spielen dabei auch gleichzeitige Elemente eine Rolle (Weihnachten etc.), die in der Aufstellung eine Rolle spielen. Und natürlich gibt es da die Crossovers, die mit den Jahren einen immer größeren Stellenwert bekommen haben, und in der aktuell laufenden Season sich über gleich vier Episoden erstrecken werden.

Die resultierende Viewing Order könnt ihr euch hier als pdf herunterladen und ausdrucken – und so immer auf dem aktuellen Stand sein, was als nächstes ansteht. Die Liste ist unterteilt in 5 Jahre Arrowverse, und bis auf eine Ausnahme ordnen sich die jeweiligen Seasons streng den einzelnen Jahren unter. Diese Ausnahme ist Supergirl Season 2, die direkt an die erste Season anzuschließen scheint und daher schon einsetzt, bevor die anderen Serien mit ihren entsprechenden Staffeln fertig sind. Auch die größeren Crossovers sind gesondert markiert.

Falls ihr noch weitere Vorschläge oder Errata habt, lasst es mich einfach wissen! Podcastvorschläge zu diesem Thema sind auch immer erwünscht. Ein Update dieser Liste wird es dann voraussichtlich nach Abschluss der 2017-2018er Season (Year Six) geben. Quellen sind im pdf am Ende des Dokuments beigefügt.

Marvel Cinematic Universe viewing shizzle

2017 sollte für mich das Star Trek Jahr werden, und das ist auch weiterhin so. Dennoch habe ich in letzter Zeit ein wiederaufflammendes Interesse am derzeitigen Superhelden-Boom entwickelt, das ich zu großen Teilen im letzten Jahrzehnt wenig beachtet habe. Und so kam es, dass ich mich mal tiefgreifend mit der Struktur des derzeitigen Film und TV-Outputs von Marvel und DC beschäftigt habe. Ich bin jemand, der sich gerne ein vollständiges Bild davon verschafft, wenn es darum geht sich in ein neues Thema einzuarbeiten. Das ist bei Star Trek so, und das ist auch nun beim Thema Super Heroes so. Dass die Sache aber SO kompliziert ist, hatte ich im Vorfeld nicht so abgeschätzt.

(cc-by-2.0 BagoGames)

Bevor ich mich in diese Thematik eingearbeitet hatte, kannte ich aus dem MCU praktisch nur Iron Man 1. Ein Film, den ich aber sehr positiv in Erinnerung hatte, Iron Man ist durch diesen Film zu einem meiner liebsten Superhelden geworden. Aus dem DC Filmuniversum kannte ich Man of Steel und Batman v Superman, beide eher negativ hängen geblieben. In Sachen Serien kannte ich rein gar nichts.

Sehr schnell bemerkte ich, dass es zu diesem Zeitpunkt so gut wie unmöglich ist, rasch in beiden Universen auf den aktuellen Stand zu kommen, wenn man wie ich wirklich bei null anfangen möchte. Und daher habe ich mich zunächst einmal für Marvel entschieden und mich dort mit den Filmen und Serien beschäftigt. Das Marvel-Filmuniversum besteht, Stand jetzt, aus 16 Filmen die bereits released wurden, und diversen TV-Serien. Agents of S.H.I.E.L.D. ist dabei recht eng mit den Filmen verwoben, erst die vierte Staffel kann man ruhigen Gewissens durchschauen ohne Gefahr zu laufen, dass die Events eines Films direkte Auswirkungen auf den Handlungsverlauf nehmen. Auch die Serie Agent Carter knüpft direkt an die Ereignisse aus dem ersten Captain America-Film an. Und selbst die Marvel-Serien siedeln sich im MCU an, und sollten zumindest erst nach dem ersten Avengers-Film angeschaut werden.

Leider gibt es von Marvel keine offizielle Timeline, aber das haben sich einige Fans zu Herzen genommen. Es gibt haufenweise Timelines und Empfehlungen, wie denn jetzt das MCU korrekt zu schauen ist. Und oft auch recht widersprüchlich, insbesondere zu den späteren Staffeln. Das fällt dann aber meist auch gar nicht so sehr ins Gewicht. Doctor Strange etwa lässt sich gar nicht so spezifisch genau einordnen, Guardians of the Galaxy 2 hingegen spielt direkt nach dem ersten Teil.

Mittlerweile bin ich am Ende der dritten Staffel von Agents of S.H.I.E.L.D. angekommen. Die drei besten Filme, die ich bis hierhin geschaut haben, sind definitiv The Avengers, Captain America: The Winter Soldier, und Iron Man (1). Von den TV-Serien gefällt mir bislang die zweite Staffel von Daredevil am besten, aber auch Agent Carter finde ich enorm stark. Am schwächsten haben mir bislang die Thor-Filme gefallen – und auch Agents of S.H.I.E.L.D. ist insgesamt eher durchwachsen. Ich habe noch Hoffnung, dass mit der vierten Staffel Fahrt aufgenommen wird, wenn der Ghost Rider sein Stelldichein hat.

Ich habe für mich eine Liste erstellt, auf der ich ankreuzen kann was ich schon gesehen habe und somit immer im Blick habe, was als nächstes drankommt. Und diese möchte ich euch nicht vorenthalten, ihr könnt sie euch hier herunterladen und selbst ausdrucken:

Falls ihr Verbesserungsvorschläge oder Errata habt, nur her damit! Natürlich kann man drüber streiten, ob man Captain America wirklich vor Iron Man schauen sollte – insbesondere die Post-Credit-Scenes passen dann nicht ganz so gut hinein. Aber das ist auch wirklich nur bei den ersten Filmen ein „Problem“, und ich habe hier besser auf die Chronologie der Ereignisse geachtet. Orientiert habe ich mich primär an den beiden Quellen, die am Ende des PDFs genannt sind.

Ich habe auch lange nach sinnvollen Podcasts zur Begleitung gesucht, aber noch nicht das passende gefunden. Hier bin ich für Vorschläge offen. Einige vielversprechende Projekte wurden frühzeitig eingestellt, vielleicht weil sie zu ambitioniert waren und wirklich zu jeder Serienfolge auch eine Episode machen wollten. Zur Zeit höre ich den Hero Movie Podcast, die weitestgehend das gesamte Genre abdecken wollen und Episoden zu den verschiedensten Filmen und halben Serienstaffeln aufnehmen. Die Erscheinungsweise ist wöchentlich, und mit knapp 180 Episoden decken sie schon einen Großteil ab. Sobald ich einen Film geschaut habe, suche ich mir dort die entsprechende Episode heraus und packe sie in meine Podcast-Playlist.

Eine zweite Podcast-Empfehlung geht hinaus an die Super Hero Unit von Christian und dessen Kumpel Arne. Die beiden haben sich vorgenommen, das Superhelden-Filmuniversum chronologisch neu zu erarbeiten, angefangen im Prinzip bei Superman 1. Hier erscheint momentan monatlich eine neue Folge, und die beiden sind schon Mitte der 90er angelangt und haben die Batman-Filme abgearbeitet – sind also noch weit weg vom MCU oder gar der Justice League. Dennoch schwer zu empfehlen und ein guter Weg, sich das Superhelden-Genre an sich neu zu erschließen. Auch hier habe ich begonnen, mich durch die Episoden durchzuhören und die entsprechenden Filme nachzuholen.

gesehen. Six Feet Under (Season 1)

Ein HBO-Klassiker, aus den frühen Tagen des sogenannten goldenen TV-Zeitalters. Ich war mir nicht sicher, auf was ich mich eingelassen habe – denn außer dem Thema „Bestattungsinstitut“ wusste ich nichts über diese Serie. Aber als die DVD-Box dann zu einem wirklichen Spottpreis verkauft wurde, wagte ich mal den Sprung ins blaue. Und was wurde ich belohnt!

Six Feet Under dreht sich um das Bestattungsinstitut Fisher & Sons, und beginnt als Aufhänger damit, dass Fisher Senior bei einem Autounfall das zeitliche segnet – und fortan seine beiden Söhne das Familienunternehmen fortführen müssen. Das Herzstück liegt ganz klar in den wunderbar ausgearbeiteten – nein, sogar ganz famos ausgearbeiteten Charakteren. David, Sohn 1, der schon immer in dem Unternehmen gearbeitet hat; Nate, Sohn 2, der lieber sein Leben genossen hat, aber auch Erfahrungen im Umgang mit Finanzen besitzt; Mutter Ruth, die sich durch den Tod ihres Mannes befreit fühlt; Tochter Claire, die ihren Platz im Leben noch erst finden muss.

Jede Episode wird umspannt durch einen Todesfall, was man vielleicht noch als Eingeständnis für die Zuschauer verstehen kann, die nur gelegentlich mal in eine laufende Serie hineinschalten. Das funktioniert aber wirklich toll und wird in jeder einzelnen Folge als Trigger für bestimmte Geschehnisse im allumspannenden und absolut nicht vorhersehbaren Haupthandlungsstrang benutzt. Das ganze wird garniert mit einer hübschen Prise oft makaberem Humor, der aber meiner Ansicht nach nicht über die Stränge schlägt, sondern Six Feet Under eine ganz besondere Note verpasst. Die Charakterentwicklung ist unglaublich intensiv und profitiert von dem auf 13 Folgen ausgelegten Konzept enorm. Nicht eine einzige Folge habe ich als Füllerepisode verstanden.

Einige Themen, wie etwa die teilweise sehr explizite Darstellung Davids Homosexuualität haben mich angesichts des Austrahlungsdatums (2001) doch ziemlich angenehm überrascht. Das Thema Homosexualität wird aus sehr vielen Blickrichtungen angegangen (etwa Coming-out, Religion, Partnerschaft, Sex,…) – für eine Serie diesen Alters muss Six Feet Under bleeding edge gewesen sein, was diese Freizügigkeit angeht.

Als Podcastbegleitung empfehle ich übrigens den brandaktuellen, Episodenbegleitenden Podcast digging Six Feet Under (Was für ein genialer Titel!). Die ersten drei-vier Episoden sind noch etwas holprig, aber danach beginnt Host Victor Rubio, sich in jede Folge hochinteressante Gäste einzuladen. Er ist selbst Funeral Director und bewertet dadurch auch sehr gern die inhaltliche Darstellung eben dieser Themen, was das einbalsamieren von Leichnahmen oder generell die Arbeit in einem Bestattungsinstitut angeht.

Ja, Six Feet Under ist definitiv ein Highlight, das bislang an mir vorbei gegangen ist. Unbedingt anschauen!

10 / 10
gesehen auf: DVD

gesehen. Enterprise (Season 1) #MissionStarTrek2017

Der erste Serien-Milestone der #MissionStarTrek2017 ist erreicht – die erste Staffel von Enterprise macht den Auftakt. In diesem Falle habe ich absolutes Neuland betreten – während ich die anderen Crews noch teilweise zuordnen kann ohne die Serien zu kennen, war mir die Crew von Enterprise völlig unbekannt. Auch war ich gespannt, wie die Prequel-Prämisse umgesetzt wurde – ein im Grunde immer schwieriges Thema. Die Prequel-Schwierigkeit bei Star Trek scheint noch eine Ebene höher zu liegen, etwa die Einführung neuer Alienrassen, die vielleicht in zeitlich nachfolgenden Serien entweder nie auftauchen, oder dort bereits so etabliert sind dass ihr Auftauchen in Enterprise Sinn ergeben sollte. Offenbar ist das nicht immer gelungen, aber das entgeht mir natürlich als jemand, der mit Enterprise den Zugang zu Star Trek sucht.

Der Fokus von Enterprise liegt auf der Exploration des Weltalls. Und das ist auch gut so – viele der kleinen Microstories, die hier Episode für Episode aufgemacht werden, gefallen mir besser als das, was die Filme mir bislang gezeigt haben. Obwohl die Umsetzung dann doch oft ziemlich holprig ist. Würde die Menschheit wirklich solch eine Crew zusammenstellen, um wissenschaftlich das All zu erkunden? Am ehesten kommt mir in diesem Punkt der Character Hoshi Sato entgegen, die als Communications Officer und Sprachtalent in vielen Episoden eben genau das macht: Sprachen zu studieren. Insgesamt finde ich es fast schon ein wenig unglücklich, dass durch den Zugriff auf die Datenbank der Vulkanier zu vieles bereits bekannt zu sein scheint, obwohl im selben Atemzug betont wird dass noch nie ein Mensch so weit von der Erde entfernt war wie in jenem Moment die Enterprise.

Ein wenig überrascht war ich aber dann doch, dass das All im Star Trek Universum überbevölkert ist mit sogenannten Humanoiden. Man braucht nur in eine beliebige Richtung fliegen, irgendwann wird man ganz gewiss auf jemanden treffen. Das war natürlich in irgend ner Form zu erwarten, aber das dies für praktisch jede einzelne Folge Thema ist, fand ich zumindest bemerkenswert. Insofern fand ich Episoden wie 1×06 Terra Nova oder 1×17 Fusion dann doch erfrischender als ursprünglich gedacht. Und gerade Terra Nova, in der die Enterprise einen verloren gegangenen uralten Außenposten der Erde besucht, birgt noch so viel mehr Prequel-Potenzial für Star Trek, was leider nicht weiter ausgeschöpft wird.

Mit die besten Episoden sind 1×13 Dear Doctor sowie 1×22 Vox Sola. Dear Doctor behandelt das Thema, ob man einfach so Gott spielen kann und das Schicksal zweier genetisch verschiedener Völker eines Planeten entscheidend beeinflussen darf, in diesem Falle durch ein Heilmittel. Ein Thema, das in Star Trek sicher schon häufig behandelt wurde. Hier hat mir insbesondere der Gewissenskonflikt des Doktors bzw. Cpt. Archers gefallen. Vox Sola erinnert stark an den 2016er Film Arrival, denn hier darf Hoshi so richtig aufblühen und muss eine Sprache entziffern, um ihre Kollegen zu retten. Ganz famos!

Der über allem schwelende Konflikt des Temporal Cold War ist mir natürlich auch nicht entgangen, aber für mich geht diese Thematik bislang nicht auf. Für eine Staffel mit 26 Episoden wird zu wenig Zeit hineininvestiert, um das Thema vernünftig auszuarbeiten. Und dann die dahinterliegende Zeitreisethematik, die grundsätzlich immer schwierig ist. Vielleicht wird es ja in der zweiten Staffel besser umgesetzt, die letzte Folge 1×26 Shockwave Part I ist dahingehend schon mal recht vielversprechend und auch ziemlich aufwendig inszeniert.

Ja, Enterprise taugt, zumindest schon mal in der ersten Staffel. 16:9 und oft ziemlich ansehnliche Effekte lassen sie recht modern wirken. Die Crew ist sympathisch, auch wenn die Charactere hier und da nicht super ausgearbeitet sind (bei Trip und Malcolm Reed merkt man das in der ersten Hälfte der Staffel recht deutlich). Der Pilotfilm liefert einen super Einstand in die Serie und gehört definiv zu den besseren Serienpiloten.

Wie geht es weiter? Hoffentlich mit mehr Science! In S1 wird ja bereits eifrig an der Enterprise herumgebastelt, neue Technologie getestet usw. – da kann die Prequel-Serie noch ordentlich punkten. Der Temporal Cold War wird durch den Zweiteiler, der mit der letzten Episode aus S1 beginnt, wohl oder übel weiterhin Thema sein – mal schauen. Ich bin gespannt!

07 / 10
gesehen auf: Netflix DE

gesehen. The Crown (Season 1)

Ich habe wenig erwartet, und wahnsinnig viel zurückbekommen. Spätestens, seit The Crown bei den Golden Globes ganz schön prominent vertreten war (u.a. beste Dramaserie), habe ich mir vorgenommen hier reinzuschauen – und blieb teilweise sprachlos zurück, so gut ist die Serie stellenweise.

The Crown ist Netflix erste englische Serienproduktion, und dabei greifen sie gleich zu den Kronjuwelen (den konnte ich mir nicht verkneifen…). Angelegt auf 6 Staffeln, wird das englische Königshaus quasi beginnend mit der Krönung von Elisabeth II. übermehrere Jahrzehnte begleitet – wobei der Cast alle zwei Staffeln ausgetauscht werden wird. Das mag auf den ersten Blick langweilig klingen, aber dennoch werden hier wenige Handlungsstränge extrem spannend aufbereitet. Zentrale Figuren sind neben der Queen ihr Ehemann Philip, ihre Schwester Margaret und Winston Churchill, wie alle Figuren fast durch die Bank klasse besetzt. Die Luft hält man tatsächlich ob der Performance von John Lithgow als Churchill an, der seine Rolle absolut perfekt spielt. Der Höhepunkt des Handlungsstranges um Churchill findet in der 9. und damit vorletzten Folge statt, die auch meine Lieblingsepisode der ersten Staffel darstellt. Generell sind die Figuren in The Crown nicht nur sehr gut besetzt, sondern auch hervorragend ausgearbeitet – was die Serie interessanter macht, birgt der Handlungsstrang ja naturgemäß keine großen Überraschungen.

Die Queen braucht sich davor aber nicht in den Schatten stellen, und wird vom Drehbuch clever als starke, intelligente Frau dargestellt. Ohne jetzt das Hintergrundwissen zu haben, wie akkurat ihre frühen Jahre als Queen tatsächlich gewesen sind, bekommt man hier einen glaubhaften, manchmal ziemlich schrägen Einblick in die Monarchie Englands (und ganz nebenbei ein wenig Bildung in Bezug auf die Gepflogenheiten und Bräuche im Zusammenspiel zwischen Politik, Monarchie und Kirche). Claire Foy spielt ihre Rolle hervorragend, die ihr sogar den Golden Globe für Best Actress eingebracht hat.

Und diese Kulissen! Famos!

09 / 10
gesehen auf: Netflix DE

#MissionStarTrek2017

Üblicherweise beginne ich das Jahr damit, einen Jahresrückblick zu schreiben. Fast ausschließlich in medialer Hinsicht, versteht sich natürlich. Das umfasste Spiele, Filme, Serien und Podcasts, weil dies meine meistkonsumierten Medien sind. Ich habe mir überlegt, das nicht mehr in dieser Form zu machen, auch wenn das immer ein schönes Zeitdokument war (vor allem für mich persönlich).

Wenn ihr wissen wollt, wie ich das Spielejahr 2016 so empfunden habe, hört doch mal bei PlayTogether rein, wo wir das Jahr 2016 in zwei wirklich ausführlichen Episoden besprochen haben. Könnt ihr entweder direkt auf der Website anhören oder herunterladen, oder ihr abonniert den Podcast in einer Podcastapp eurer Wahl. Spoiler: INSIDE ist mit Abstand mein Spiel des Jahres 2016 geworden.

In Sachen Filmen habe ich zum Jahresauftakt 2017 einen Letterboxd-Account erstellt, in dem ich fortan dokumentiere was ich übers Jahr so schaue. Falls euch das interessiert – folgt mir doch dort, oder klickt zumindest mal rein!

Stattdessen habe ich mir einen tollen Vorsatz für das Jahr 2017 gesetzt: Star Trek. Als ich im letzten Jahr drüben bei Second Unit eine Episode zu The Martian aufgenommen habe, stellte Christian mir die Frage, wie es denn bei mir bezüglich Star Trek aussehe. Nun, die Antwort ist: ich weiß so gut wie gar nichts über Star Trek. Aber irgendwie hat mich diese Frage dann im Laufe des weiteren Jahres ziemlich beschäftigt. Und ich bin Science Fiction ja auch überhaupt nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil. Ganz besonders kann ich mich für Near Science Fiction begeistern (darum traf The Martian auch genau ins Mark), aber warum habe ich mich noch nie so richtig mit Star Trek auseinandergesetzt?

Nun, das liegt wahrscheinlich in allererster Linie an diesem überwältigendem Output in der Vergangenheit. Es gibt nicht weniger als 725 Episoden verteilt auf sechs Serien, 13 Filme, und natürlich steht auch die kommende Serie Discovery im Raum. Wo soll man da geschickt anfangen?

In Absprache mit David Noack habe ich mich darüber ein wenig ausgetauscht, und eine kleine Roadmap für die nächsten Monate erstellt. Wenn man es überhaupt Roadmap nennen möchte, aber es taugt zumindest um einen Einstieg in das Universum zu bekommen. Ein wenig habe ich z.B. die Befürchtung, dass The Original Series (TOS) für mich so gar nicht funktioniert, weil es schlicht so alt ist. Ob ich mich darauf einlassen kann? Ob das überhaupt auf dem großen Screen funktioniert, obwohl es ja für einen kleinen Röhrenfernseher optimiert wurde? Das hat mich in den letzten Jahren schon bei Akte X teilweise gestört, und die Serie ist ja um einige Jahrzehnte jünger. Vielleicht sind wir einfach zu sehr verwöhnt.

Meine Roadmap sieht zunächst einmal so aus:
Star Trek Filme 1-6: Diese Filme umfassen quasi die Phase zwischen TOS und The Next Generation (TNG), aber der dann Picard & Co. das Zepter übernommen haben. Das gibt mir die Chance, zumindest die TOS-Crew einmal kennenzulernen, und zu schauen wie sich das Franchise auf der ganz großen Leinwand schlägt. Stand jetzt habe ich dieses Projekt auch schon abgeschlossen, und werde die Reviews zu den Filmen hier im Blog nachreichen (oder ihr lest sie euch jetzt schon auf Letterboxd durch).
Enterprise: Dies ist die jüngste Serie, und gleichzeitig stellt sie ein Prequel dar, spielt sie doch noch vor TOS zu einer Zeit, als die Menschheit noch mit der relativ jungen Technologie herumspielt und das All exploriert. Der WARP-Antrieb schafft nur WARP 5, und Beamen ist bereits möglich, wird aber nur für Gegenstände genutzt. Die Serie umfasst 98 Episoden auf vier Staffeln, und meine Eindrücke werde ich hier posten sobald ich eine Staffel abgeschlossen habe. Das wird eine Weile dauern, und mich beschäftigen, bis es dann weiter geht mit Discovery. Enterprise wurde bereits ab Staffel 1 in 16:9 gedreht, und lässt sich damit wunderbar genießen.
Discovery: Sobald es hiermit losgeht, werde ich die neue Serie auch direkt verfolgen. Auf 13 Folgen angelegt, habe ich die Hoffnung dass das Erzählformat hiervon stark profitieren wird.

Das ganze garniere ich noch mit dem Trekcast, den ich in loser Folge immer mal wieder in meine Podcast-Playlist einwerfe. Auch habe ich mal geschaut, was es im Videospielbereich an Star Trek Spielen gibt, aber dazu später vielleicht mehr.

2015 in review: Spiele

Last but not least – das Spielejahr 2015. Diesen Blogpost habe ich einmal zurückgestellt bis zum Release der Jahresrückblick-Episode bei PlayTogether.

Das Spielejahr 2015 war in der Tat ein hochinteressantes, und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen ist da die aktuelle Konsolengeneration, die in eine Richtung einschlägt die ich fast schon ungesund halte: Die PS4 dominiert derzeit nach belieben. Und das, obwohl Sony relativ wenig unternommen hat. Erschienen ist für diese Konsole 2015 recht wenig, man wiegt sich hier in Ankündigungen – und ohne Zweifel wird 2016 ein richtig starkes für die Sony-Platform. Aber dennoch, viele Entwicklungen, auf die ich gehofft hatte, sind nicht eingetreten. Überarbeitung des Controllers? Nö. Ordnung des Hauptmenüs? Nö. Mehr Einstellungsmöglichkeiten in der Mitteilungszentrale? lol. Auf der anderen Seite steht Microsoft mit der Xbox One, und schöpft das Entwicklungspotenzial voll aus. Man hat richtig das Gefühl, dass hier was passiert, dass man mit dabei sein kann, und dass hier eine wirklich moderne Platform auf die Beine gestellt wird. Dazu der überraschende Elite Controller, der wirklich brilliant geworden ist. Und softwareseitig ist hier auch viel mehr los gewesen. Und dann… Nintendo, die mit den Gedanken die Wii U schon begraben haben, aber auf der anderen Seite das beste aus dem, was sie hatten, herausgeholt haben. Splatoon war sicherlich so ein Titel, den nur wenige auf der Rechnung hatten, und der gleichzeitig dem Kooperativen Shootergenre neue Perspektiven aufgezeigt hat – in mehrerlei Hinsicht. Auch denke ich, dass Nintendo den Super Mario Maker nie so groß aufgezogen hätte, wenn er z.B. im Jahr 2014 neben Mario Kart und Smash Brothers erschienen wäre.

Podcastbedingt habe ich mir im Spielebereich vergleichsweise viele Gedanken gemacht und zum Vergleich mit meinem Podcastkollegen Carsten auch Toplisten erstellt, die wir in der entsprechenden Episode verglichen haben. Daher wird dies mehr oder minder aufs selbe hinauslaufen. Just for the record.

Bevor ich zu den Videospielen komme, mache ich aber noch einen Abstecher in den Bereich der Brettspiele. Da hat sich nämlich tatsächlich ein Juwel aufgetan, und zwar ein Spiel namens Russian Railroads aus dem Hans im Glück Verlag. Ein hochkomplexes Spiel, für das man viel Zeit investieren muss (bei 4 Spielern locker 3 Stunden pro Partie), und das einiges an Einarbeitung benötigt – dann aber viel Tiefgang entfaltet. Wenn man das Grundspiel aber als erfahrener Spieler irgendwann durchschaut hat, greift man zur exzellenten Erweiterung German Railroads (sowie der Mini-Erweiterung).

Nun aber.
Ganz klar steht 2015 wieder im Zeichen der großen Konsolen. Einen PC besitze ich nicht, und die Handhelds lagen die meiste Zeit auch bloß in der Schublade herum. Selbst auf dem iPad spiele ich außer rundenbasierten Brettspielen in Tage- und Wochen-dauernden Partien kaum etwas. Die meiste Zeit habe ich dabei mit den Bethesda-Monstern Skyrim und Fallout 4 verbracht. Dies waren auch meine einzigen beiden Open-World Titel in diesem Jahr, deren Releases und Umfang in diesem Jahr besonders ausgeufert sind. Ich hätte schon gern einen Blick auf den Hexer in The Witcher 3 geworfen, aber der Release unmittelbar nachdem ich Skyrim beiseitegelegt hatte passte mir aufgrund der Ähnlichkeit von Genre und Setting so gar nicht. Fallout 4 fiel dann aber zum Glück in ein günstiges Zeitfenster – und generell hat dieser Titel einen Start ganz nach meinem Geschmack hingelegt. Ein Spiel mit so einer gewaltigen Sogwirkung erst in dem Jahr anzukündigen, in dem es erscheint – das hat Klasse. Noch dazu lief es für ein Bethesda-Spiel ausgesprochen sauber, von Beginn an. Fallout 4 hat mich sehr gut unterhalten – auch wenn ich mir mehr Fortschritt im generellen gewünscht hätte. Fortschritte für das gesamte Genre – die gab es in The Witcher 3 – und Bethesda muss mit dem nächsten großen Titel einer ihrer Fabelreihen unbedingt neue Maßstäbe setzen. Schön, dass hier Leben eingehaucht wird!

Ein Spiel, dass für mich aber völlig aus dem Nichts kam und mich emotional sehr berührt hat, war Life is Strange. Das episodische Spiel hat auf atemberaubende Weise gezeigt, wie neue Erzählstrukturen geschaffen werden können, und vor allem, dass auch diese Art von Characteren in Spielen funktionieren. Life is Strange funktioniert als ganzes – und im Verlauf merkt man auch, dass die etwas hölzerne Einführung mancher Charactere in der ersten Episode einigermaßen Sinn macht. Es hat sich sogar dermaßen gesteigert, dass ich die letzten beiden Episoden unmittelbar nach Release spielen musste – sonst bin ich in solchen Day-One Geschichten ja eher gelassen. Wenn ihr nur ein einziges Spiel aus dem Jahr 2015 spielen wollt oder könnt – das hier wäre mein Vorschlag. Und mein Spiel des Jahres.

Game of the Year 2015
1. Life is Strange
2. Fallout 4
3. Splatoon
4. Game of Thrones
5. Fast Racing Neo

Auch wenn wir schon März haben, gebe ich an dieser Stelle noch meine Most Wanted 2016 zum besten. Den Jahresauftakt bestimmen in jedem Falle die Indie-Games – namentlich Unravel, Firewatch, und The Witness. Meine Most Wanted bestehen aber dennoch aus alt bekannten Franchises, klar angeführt von Deus Ex. Dieser Fortsetzung des gran-di-osen Human Revolution fiebere ich wahnsinnig entgegen, das könnte potenziell der wichtigste Titel des Jahres für mich werden. Auch Quantum Break als neue IP ist für mich sehr interessant, und steht ja auch schon kurz vor der Veröffentlichung. Dann wäre da noch Uncharted 4, was nach der E3-Demo nach viel Spaß aussieht. Da ich mich aber noch nach und nach durch die Trilogie durchhangle, wird der Titel wohl erst später von mir erkundet werden. Zelda U ist für mich immer noch eine große Unbekannte, ist aus Gründen aber dennoch in meiner Liste. Mal sehen, was Nintendo angesichts der WiiU-Situation noch daraus machen wird. Und zu guter letzt bin ich gespannt auf Doom, was vielleicht mal wieder in die Fußstapfen von Gears of War treten könnte – und das ich für interessanter als Gears 4 halte.

Most Anticipated Games 2016
1. Deus Ex: Mankind Devided
2. Quantum Break
3. Uncharted 4
4. Zelda U
5. Doom
(Heavy Rain) Re-Release

In der Kategorie Best Remake/Remastered gab es im Jahr 2015 eine Sammlung, die über allem steht – Rare Replay. 30 Spiele, 30€. Fairer Deal, und vielleicht die beste Spielesammlung in Jahren. Sicherlich, die alten Rare-Kamellen kann man heute kaum noch spielen – aber sie sind hier nett aufbereitet, schließlich hat Rare sich ein Vorbild am tollen NES-Remix genommen. Sicherlich ist diese Sammlung bei weitem nicht vollständig. Aufgrund verschiedenster Lizenzprobleme wird es das auch niemals sein. Gerade die Donkey Kong Spiele kann man aber auf der WiiU ergänzen, die dort fast vollständig zur Verfügung stehen. Mit dieser Sammlung kann man sich wochenlang beschäftigen. Mein Tipp: Blast Corps, das tatsächlich hervorrangend gealtert ist und bis heute seinesgleichen sucht. Auf den weiteren Plätzen finden sich der zweite N64-Ableger der Zelda-Reihe (Majoras Mask) für den 3DS, das ebenfalls eine liebevolle Aufbereitung erfahren hat. Und dann noch eine weitere Spielesammlung – die Uncharted Trilogie, die hervorragend auf die PS4 portiert wurde. Generell stehe ich Remakes und Remaster-Versionen alter und nicht so alter Spiele positiv gegenüber, wenn sie angemessen aufbereitet werden. Ergänzend hat Microsoft es geschafft, die Xbox One abwärtskompatibel zur 360 zu machen – nicht vollständig, aber dennoch bemerkenswert, und marketingtechnisch sicherlich ein günstiger Schachzug. Meine „größte Überraschung“ des Jahres 2015.

Best Remake/Remastered
1. Rare Replay
2. The Legend of Zelda: Majoras Mask 3D
3. Uncharted: The Nathan Drake Collection

Größte Überraschung
Xbox One abwärtskompatibel

Sonstige schöne Kategorien, die wir uns für den Podcast ausgedacht haben:

Beste/r Videospielcharacter/in
Chloe (Life is Strange)
Nothing to say here. Chloe ist einfach genial geschrieben und der vielleicht interessanteste NPC des Jahres.

Coolstes Setting/Level/Spielumgebung
Meridian Station (Halo 5: Guardians)
Endlich mal dürfen wir auf die Oberfläche eines von der Allianz verglasten Planeten!

Bester Soundtrack
Halo 5: Guardians

Best Opening/Intro
Life is Strange
Simpel wie genial: Sobald man als Spieler die Kontrolle über Max bekommt und den Schulflur betritt, setzt Max ihre Kopfhörer auf. Man lauscht ihrer Musik und entgeht so dem Zwang, bescheuerte Dialoge mit der Vielzahl an Schülern zu führen. Gleichzeitig kann man in Ruhe das Gebäude erkunden, Aushänge lesen, und Max Gedanken zu wichtigen Figuren erschließen.

Best New Hardware/Gadget
Xbox One Elite Controller
Muss man in der Hand gehabt haben, um ihn zu verstehen. Dann rechtfertigt sich auch der Preis. Bester Controller, der je gefertigt wurde.

Bester “Trend”
Xbox One Preview Program
Microsoft bastelt am Dashboard der Xbox One herum wie nie zuvor. Als Preview-Member bekommt man die Beta-Updates rasch, und kann über die Preview App gutes Feedback geben.

Größte Enttäuschung
Joystiq stirbt
Tja, war auf lange Sicht abzusehen, bestürzt mich dann aber doch, als es offiziell wurde. Joystiq war meine erste Anlaufstelle, wenn es um News in der Spielebranche ging.

Spiele aus 2015, die ich noch nachholen möchte
The Witcher 3: Wild Hunt (bedarf keiner Erklärung), Xenoblade Chronicles X (der Stil reizt mich), Ori and the Blind Forest (scheint ja eine Art Geheimtipp zu sein), Rise of the Tomb Raider (der Reboot aus dem Jahr 2013 war schon sehr schön)

Damit ist mein Medien-Jahresrückblick auch schon beendet. Weiter ausgeführt habe ich meine Gedanken, wie schon erwähnt, in der entsprechenden Episode von PlayTogether. Würde mich freuen, wenn ihr mal reinhört! Was waren eure Highlights des Jahres 2015?

gesehen. Ascension

[Storyspoiler erst im zweiten Teil des Textes, dort gibts noch mal ne Warnung]

Whoa, was für eine großartige Prämisse! Ich musste die kurze Beschreibung gar nicht bis zum Ende lesen, schon hat es mich gepackt. Worum geht es? Ascension ist eine Kurzserie über 6 Episoden, die 2014 auf SyFy ausgestrahlt wurde. Stellt euch vor, die Menschheit hätte 1963 eine Gruppe von Freiwilligen auf den Weg nach Proxima Centauri geschickt – eine Reise, die gut 100 Jahre andauert. Dort soll ein neuer Lebensraum gegründet und der Planet kolonisiert werden. An Bord der USS Ascension befinden sich 600 Menschen, die in einem streng hierarchischen System organisiert sind – was auch zu funktionieren scheint.

ascension

Das Interessante ist, dass die Serie in der heutigen Gegenwart spielt – im Jahre 2014, 51 Jahre nach Start der Mission. Die Kolonisten feiern diese „Halbzeit“ (51st Launch Day) an Bord, und für den Zuschauer ist dies ein sehr schöner Einstieg um die Organisation und Struktur dieses Raumschiffes kennenzulernen. 51 Jahre, das heißt also auch, dass hier schon viele Menschen in zweiter und dritter Generation leben. Dabei dürfen sich die Menschen nicht beliebig fortpflanzen – ein Computer entscheidet unter den Paaren, die sich gebildet haben, über die optimale Genmischung für das Fortbestehen der Mission, und auch die Anzahl derer, die in jedem Jahr eine Schwangerschaft haben dürfen. Und all das in dem Charme der 60er, was vor allem durch die Literatur und Popkultur deutlich wird die den Menschen zur Verfügung stehen. Der zentrale Innenteil des Schiffes, von dem man zu allen Einrichtungen gelangen kann, wirkt vom Stil her überraschend ähnlich dem Institut aus Fallout 4, mit seinem großen Fahrstuhl zur Brücke im Zentrum. Überhaupt wirkt das Schiff sehr viel anders, sehr viel geräumiger als vielleicht andere große Schiffe aus der Science Fiction Welt (ich denke da an die Enterprise aus Star Trek, die vielleicht ähnlich viele Menschen durchs All transportiert und für mich immer recht eng wirkt durch die niedrigen Decken).

Ich liebe solche Aufhänger! Meine Fantasie schlägt Purzelbäume, wenn ich mir ausmale, was dieses Schiff alles für Geschichten bereithalten kann. Ascension schlägt hier von der Prämisse in denselben Kanon ein wie The Martian, Interstellar, Gravity und Sunshine. Mit knapp 4,5 Stunden Laufzeit über 6 Episoden (oder drei Kapiteln) lässt sich das auch gut an ein oder zwei Tagen wegschauen. Woran die Serie krankt kann ich erst im Spoilerteil erklären, aber ich hoffe, dass ich euch für diese Miniserie schon genug begeistern konnte. Ascension ist, soweit ich weiß, noch nicht in Deutschland erschienen (korrigiert mich). Abzüge gibt es vor allem für den Cast, den ich hier bei weitem nicht optimal finde. An 1-2 Stellen ist das Acting sogar richtig mies, aber im großen kein Grund zum Wegschauen. Schauts euch an!

[Spoilerteil ab hier]

Im Laufe der ersten beiden Episoden stellte ich als Zuschauer fest, dass irgend etwas nicht ganz richtig ist. Dass sich vieles falsch anfühlt. Warum gibt es z.B. normale Schwerkraft auf dem Schiff? Ein beliebter Treffpunkt ist z.B. die nachgebaute Standidylle um den Pool – ein wirklich ganz tolles Set. Aber es dürfte in dieser Form überhaupt nicht existieren, an Bord eines solchen Schiffes. Auch bekommen wir rasch die Außenseite zu sehen – die Erde. Ist Ascension dort ein großes Thema? Die größte Mission, die die Menschheit je geschaffen hat? Müsste mit dieser enorm fortschrittlichen Technologie nicht noch viel mehr realisiert worden sein – Marsmissionen und -Kolonien z.B.? Nein, auf der Erde weiß so gut wie niemand von dieser Mission, sie scheint größter Geheimhaltung zu unterliegen. Doktoranden scheinen dem Mysterium auf der Schliche zu sein, aber niemand weiß davon. Das ergibt keinen Sinn. Man reimt sich schließlich selbst zusammen, was der Grund sein könnte, dennoch entfaltet der große Wendepunkt am Ende von Folge 2 seine Wirkung komplett.

Von nun an prallen also zwei Welten aufeinander, wodurch Episoden 3-6 ganz anders wirken als die ersten beiden. Die Truman Show erhält nun Einzug, ebenfalls einer meiner Lieblingsfilme. Was natürlich befeuert wird, als dann auch noch jemand aus dem Schiff ins All verbannt wird und unmittelbar außerhalb des Schiffes von „der echten Welt“ zur eigenen Sicherheit in einer Zelle landet. Wie muss das sein, für jemanden, der zum ersten Mal von der Illusion befreit wird? Leider spielt Brad Carter die Rolle des Stokes für mich nicht sehr überzeugend, so dass dieser interessante Part in meinen Augen seine Wirkung nicht voll entfalten kann. Leider verliert sich der Plot im weiteren Verlauf dann etwas im Übernatürlichen. In gewisser Weise kann man argumentieren, dass dies ja das eigentliche Experiment des ganzen darstellt. Ellie O’Brien spielt ihre Rolle hervorragend, aber dieser zentrale Plot, der schließlich sowohl im Schiff als auch außerhalb alles ins zeitweilige Chaos stürzt, funktioniert für mich nicht – wahrscheinlich, weil ich mich nach all der in der Summe ganz guten Vorarbeit schlicht nicht darauf einlassen kann. Vielleicht seht ihr das ganze aber mit anderen Augen.

Als Fazit: Ich verneige mich vor dieser Idee und der Umsetzung, und die ersten vier Episoden bieten viel Raum für Phantasie. Der 60er Jahre-Flair ist für mich leider nur unzureichend ausgearbeitet, hier hätte man noch viel überzeugender sein können. Das Zusammentreffen vom Menschheitstraum – das All zu besiedeln -, und der Truman Show als schöner Wendepunkt nach zwei Episoden ist für mich der Höhepunkt dieser Miniserie. Definitv eine Empfehlung, auch wenn meine Wertung vielleicht etwas zu hart ist.

6/10 (Tendenz nach oben)
gesehen auf: Netflix TW

2015 in review: Serien

Whoa, was für ein Jahr. Der Serienmarkt ist kräftig am umkrempeln und haut qualitativ so viel Zeug raus, dass ich kaum Chance habe mitzuhalten. Mein Serienkonsum 2015 hat sich komplett auf Netflix und Amazon Prime Video konzentriert – meine Videoplatformen der Wahl. Vor allem Amazon hat 2015 mächtig aufgeholt und bietet fast durchgehend OV-Versionen und Untertitel an, und punktete zuletzt gewaltig mit der Offline-Funktion fürs iPad. Wie schön, dass ich 128 GB an Speicher habe und für alle Dienstreisen gewappnet bin. Watchever gab ich auch noch eine Chance, denn im September, als ich auf dem Schiff war, waren sie der einzige Dienst mit Offlinefunktion. Zumindest auf dem Papier. Was 2014 noch gut funktionierte, war in diesem Falle ein absoluter Rohrkrepierer, denn die Offlinefunktion lies mich dann auf dem Schiff komplett im Stich (Die Watchever-App war der Meinung, ich müsse zur Kontrolle einmal online gehen, um die Funkion weiter nutzen zu können). Nun denn, die Offline-Funktion von Amazon ist derzeit das Mittel der Wahl, da sie eine herausragende Videoqualität bietet und gleich zwei Sprachen herunterlädt.

Etwas ärgerlich war dann noch die Tatsache, dass sich viele Serien nicht zeitnah on-Demand abrufen ließen. Game of Thrones S5 lief nach einiger Verwirrung mit 3 Wochen Verspätung auf Amazon, The Walking Dead S5 konnte man das gesamte Jahr über nicht abrufen. Ich habe mich sogar hingesetzt und ernsthaft über ein Sky-Abo nachgedacht, aber deren Angebot ist dermaßen lächerlich, dass ich diese Option in keinerlei Weise in Betracht ziehen konnte. Unglaublich, was dieses Unternehmen an Potenzial verschenkt. Vielleicht widme ich diesem Thema noch mal einen eigenen Blogpost.

Abgeschlossen habe ich in diesem Jahr Mad Men, deren letzte Staffel wieder richtig gut gelungen ist, und allen Figuren ein würdiges Ende verleiht. Ich weiß nicht, ob ich diese wunderbare Serie noch einmal sehen werde, aber ich kann sie nur wärmstens empfehlen. In den 60er-Jahre Charme kann ich mich permanent verlieben.
Die größte Vorfreude galt wie in den letzten beiden Jahren auch Game of Thrones, dessen fünfte Staffel tatsächlich einige Schwächen hatte. Dennoch war es immer noch extrem hohes Niveau, und 2016 wird Staffel 6 wieder meine most anticipated Series sein. Hoffentlich dann mit weniger Problemen, was die Zugänglichkeit und den Exklusivdeal mit Sky (kotz!) angeht.

An Serienneustarts habe ich Better Call Saul (konnte mich sehr überzeugen, und brachte mich auch endlich zu Netflix), Fear the Walking Dead (viel vertanes Potenzial) und Mr. Robot (whoa!) verfolgt, und bin zudem in schon länger laufende Serien eingestiegen: Sons of Anarchie (S1-5 – DIE Serienentdeckung des Jahres für mich), Homeland (S1 – sehr packend erzählt, wenn auch das Erzählmuster ziemlich nach Schema F verläuft), und Masters of Sex (S1-2 – toller Cliffhanger auf S3, teilweise aber mäßige Characterzeichnung).

Serie des Jahres: Mr. Robot – für mich die Überraschung schlechthin, richtig packend und endlich mal wieder eine Serie, die ich „bingen“ musste. Bitte mehr davon!

Für 2016 habe ich mir vorgenommen, vermehrt deutsche Serien zu schauen. Die Serienlandschaft hierzulande scheint dazugelernt zu haben, und dargeboten wird ja bereits der ein oder andere Geheimtipp. Konkret stehen da Weißensee, Morgen hör ich auf, Weinberg und Deutschland 83 auf meiner Watchlist. Zudem werde ich mir The Wire vornehmen, das in einer schicken Blu-ray-Komplettbox bereits im Regal steht.

Alle Serienstaffeln, die ich 2015 gesehen habe:
24 Season 8 4/10
The Walking Dead Season 4 8/10
Two and a half Men S10 6/10
Better Call Saul S1 8/10
Desperate Housewives S1 5/10
Sons of Anarchy S1 7/10
The Big Bang Theory S7 8/10
Mad Men S7.1 9/10
Marco Polo S1 6/10
Sherlock S2 9/10
Sons of Anarchy S2 7/10
Secret Diaries of a Call Girl S3 5/10
Sons of Anarchy S3 8/10
Game of Thrones S5 8/10
Tatortreiniger S2 7/10
Tatortreiniger S3 8/10
Tatortreiniger S4 8/10
Mad Men S7.2 9/10
Secret Diaries of a Call Girl S4 5/10
Sons of Anarchy S4 8/10
Fear the Walking Dead S1 7/10
Sons of Anarchy S5 9/10
Masters of Sex S1 7/10
Masters of Sex S2 8/10
Two and a half Men S11 4/10
Mr. Robot S1 9/10
Homeland S1 8/10