Den nächsten Podcast möchte ich mehr „aus aktuellem Anlass“ vorstellen, denn er ist noch sehr jung, und man weiß ja nie wohin solche anfangs ambitionierten Projekte hinlaufen werden. Beim Raumzeit-Podcast muss man sich aber wohl kaum Sorgen machen, dass das Projekt in naher Zukunft versanden wird.
Gestartet Anfang November mit einem waschechten Twitter-Countdown, erblickte dieser Podcast für mich völlig überraschend das Licht. Gehostet wird er von Tim Pritlove, der Podcastmaschine schlechthin (weitere Podcasts von ihm werde ich in naher/ferner Zukunft vorstellen).
Der Podcast ist ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Und das verspricht eine schier unendliche Fülle an spannenden Themen. Gleichzeitig wird mit solchen Projekten wie diesem Podcast an erfolgreiche Ideen der NASA angeknüpft, die ja ebenfalls einige Podcasts produzieren und die Internetgemeinde mit spannenden Infos zu zahlreichen Missionen teilhaben lassen.
Die Crew
Host: Tim Pritlove, Twitter: @timpritlove
Tim hat, so wie es sich derzeit mit dem noch sehr jungen Podcastprojekt zu entwickeln scheint, immer einen sehr fachkundigen Gast, bzw. ist selbst zu den einzelnen Instituten hingereist um einen guten Gesprächspartner zu haben.
Aufbau
Der Podcast verfolgt eigentlich keinem bestimmten Schema. Jede Folge befasst sich mit einem spezifischen oder auch weitläufigem Thema. In der ersten Folge wird beispielsweise sehr detailliert auf die Struktur des DLR eingegangen, und Gesprächspartner ist auch gleich mal der Präsident des DLR selbst. Oder es wird ausgiebig über Raketenantriebe und deren Entwicklung seit der V2-Rakete bis zur heutigen Ariane 5 gesprochen. Tim Pritlove nimmt hierbei die Position des Zuhörers ein, da er ja selbst auch nicht „vom Fach“ ist, was dafür sorgt dass die Themen auch für jedermann verständlich bleiben, und trotzdem genug in die Tiefe gehen. Das gelingt ihm auch weitestgehen recht gut, und die Gesprächspartner waren immer sehr auskunftsfreudig – man merkt ihnen ihre Begeisterung für ihren Job richtig an.
Das Besondere
Das besondere ist bei diesem Podcast eigentlich schwer in Worte zu fassen. Man muss selbst schon eine gewisse Begeisterung für die Raumfahrt besitzen, um sich hierfür zu interessieren. In meinem Falle, da ich Astrophysik im Studium als Nebenfach belegt habe, ist dies definitiv der Fall. Und dann ist da natürlich der alternative Aufbau des Podcast, nämlich dass nicht einfach nur die News der vergangenen Woche aus der Raumfahrt berichtet werden, sondern das in jeder Folge ein anderes Thema vertieft wird.
Die Technik
Tim Pritlove, Host zahlreicher weitere Podcasts, ist natürlich ein alter Hase in diesem Bereich und besitzt auch die richtige Ausrüstung. Insofern erfreut man sich an der hervorragenden Audioqualität und kann somit ungestört dem Gespräch und den spannenden Themen lauschen.
Kritik
Zu diesem Zeitpunkt kann ich eigentlich nur positive Kritik aussprechen. Spannend wird sein, welche Themen in den nächsten Folgen präsentiert werden, ein paar Wünsche hätte ich jedenfalls (ISS, Hubble, Mondlandung – um mal die populären Themen aufzugreifen; oder auch mal ein paar Themen aus der Astronomie und Astrophysik – lassen wir uns überraschen).
Fazit
Klare Empfehlung für alle, die sich für Raumfahrt interessieren und gerne einen Einblick in der Arbeit der Beteiligten erhalten wollen. Hier scheint sich eine echte Podcastperle zu bilden!
Durchschnittliche Spieldauer: etwa 1,5 – 2 Stunden
Erscheinung: zweiwöchentlich
Sprache: deutsch
Links:
Offizielle Website
iTunes
3 Gedanken zu „Podroll: Raumzeit“